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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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Heft 7
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Kuhn, Alfred: Vier polnische Plastiker
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0227

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August Zamoyski

bemüht. Gewiß sind Anklänge an Maillol da, aber nur insofern, als beide Künstler die
geschlossene Masse suchen, die schwerlastende, in sich ruhende, und als ihnen das
Material heilig ist. Die »Kauernde« gehört zweifellos zum Besten, was augenblicklich
auf dem Gebiete der Skulptur geschaffen wird. Zamoyski hat eine ganze Reihe ähn-
licher Arbeiten herausgebracht.

Faßt man zusammen, so zeigen die vier Plastiker, derenWerke hier behandelt wurden,
das Wesen des polnischen Geistes, der seine Verwandtschaft mit dem deutschen bis zu
einem gewissen Grad nicht verleugnen kann: in Dunikowski und Szczepkowski den
Zug zum Immateriellen, wobei die Parallelen mit Lehmbruck und Barlach auffallen,
und in Wittig und Zamoyski die Sehnsucht nach der großen Form, nach der ruhigen
Bejahung der Materie im Sinne des antiken Heidentums*.

1 Aus dem soeben im Verlag Klinkhardt & Biermann, Berlin erschienenen Buch des Verfassers:
»Die polnische Kunst von 1800 bis zur Gegenwart«, das durch 150 Abbildungen
illustriert ist.

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