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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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Heft 11
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0345

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C. D. Friedrich Hügellandschaft

Aus der Ausstellung im Museum der Schönen Künste, Moskau

die Büste einer Törichten Jungfrau, rheinische
Schulc aus dem frühen i4. Jahrhundert. Von gro-
ßem Umfang ist ferner die japanische Abteilung.
Aber auch herrliche Beispiele chinesischer Kunst
finden sich, sowie einige klassische und ägyptische
Werke. Alles in allem eine der ganz großen,
mit persönlichem Geschmack zusammengebrachten
Sammlungen.

Der zweite Festfag des Metropolilan Museums fiel
mit seinem sechzigsten Geburtstag zusammen und
war dem Andenken des ehemaligen Kurators der
Waffenabteilung, Bashford Dean gewidmet, dem
das Museum den grandiosen Ausbau dieser Abtei-
lung innerhalb einer kurzen Zeit verdankt. Ihm
zu Eliren wurde ein besonderer Saal benannt, in
dem Werke aus seiner eigenen Sannnlung, die dem
Museum gehören, zur Aufstellung gelangt sind.
Das B o s t o n e r M u s e um kündigt an, daß es ein
Erbe von mehreren Millionen durch die Ilinter-
lassenschaft der Mrs. ITarriet J. Bradbury antreten
wird, von der ihm die Hälfte zufällt. Von dieser
Sunnne sollen eins bis zwei Millionen zum Bau
eines neuen Flügels verwandt werden.

Aucli das F o g g - M u s e u m der Cambridger IJar-
vard-Universität kann von einer großartigen Stif-
tung berichten. Es ist die Sammlung der Mrs.
Nettie Goldsmith, Naumburg, die aus Gemälden,
Skulpturen, Tapisserien und anderem besteht. Un-
ter den Gemälden ragen hervoi' das Bildnis eines
alten Mannes (aus Oldenburg) von Rembrandt und
Grecos »Vertreibung der Wechsier aus dem Tem-
pel«; ferner Werke von Frans Hals, Rubens, Mu-
riRo usw.

DemPhiladelphia-Museum, das noch hofft,
die ganze Sammlung Foulc mit ihren wundervol-
len gotischen und Renaissancekunstwerken erwer-

ben zu können, ist aus dieser Sammlung das wun-
dervolle Terrakottamedaillon der »Lucretia« von
Andrea della Robbia von Mr. und Mrs. Staunton
B. Plek als Geschenk überwiesen worden. Früher
wurde schon das Medaillon von Luca della Robbia
durch den Wilstach-Fonds angekauft.

Das Detroiter Institute meldet den Erwerb
zweier van Dyck und einer Rubens-Skizze hoher
Quaiität. Der eine van Dyck stellt ein Geschenk
der Firma A. S. Drey dar. In dem Institute fand
kürzlich eine bedeutende Ausstellung von Wand-
teppichen des 18. Jahrhunderts statt. Vor kurzem
ist dort die größte Rembrandt-Ausstellung, die je
in Amerika abgehalten worden ist, eröffnet wor-
den. Über dieses wichtige Ereignis wird hier noch
die Rede sein. F.

DIE AUSSTELLUNG SPANISGHER MALEREI
IN ROM

Die Ausstellung von Meisterwerken spanischer Ma-
lerei aus dem Resitz des römischen Sammlers Gra-
fen Contini, die am i. Mai in der Gallcria Nazio-
nale d’arte moderna eröffnet wurde, umfaßt
66 Bilder, die sich, um die berühmtesten Namen
zu nennen, auf Greco, Murillo, Ribera, Velasquez,
Mazo, Zurbaran und Goya verteilen.

Eindrucksvoll ist die Reihe der Grecos, die einen
guten Überblick über die Entwicklung des Mei-
sters gewährt. Von besonderem Interesse sind einige
Frühbilder, wie die »Vertreibung der Händler aus
•lem Tempel« und eine »Verkündigung«, die der
Katalog der Ausstellung in die Jahre i56o/65 bzw.
1565/70 setzt. Den reifen Künstler zeigen Werke
wie die »Entkleidung Christi« (früher in der
Sammlung des Principe del Drago, Rom) und die
»Reue Petri« sowie der »H. Martin« (1598/99)

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