Max Band Mutter und Kind
Museum Philadelphia
verdeutlichen sollten: Schachbrett, Spielkarten, Krüge, Viohnen undTrompeten, Bücher
und Papierrollen und Gipsbüsten. Diese Bilder haben alle etwas stark Künstlicbes und
Konstruiertes. Die Linien sind oft hart und ungefüg, die Farben stumpf und düster,
und die ganze Struktur wird zu sehr offenbar, als daß der Bildeindruck noch unver-
mittelt wirken könnte. Es war eine Synthese von Cezanne, Beckmann und Picasso,
vonKubismus und Konstruktivismus, von innerer Verhaltenheit und äußerer Erstarrung,
von jüdischer Mystik und deutscher Logik. Hier gab es kein Weitergehen. Band fühlte
den inneren Zwiespalt, die ungewollte Abhängigkeit von einer mißverstandenen frem-
den Kunst und ging 1926 nach Paris.
Dort fand er seine eigene Handschrift und den Stil, der ihm eingeboren war. Die
Bilder werden gelockerter, die Formen weicher und fließender und die Farben pastoser
und wärmer. Die Komposition wird freier und unabhängig vom Motiv. Die Melodie
und ihre Führung tritt zurück, um einer polyphonen Harmonie mit klingenden Ka-
denzen die Herrschaft über das Bild zu verleihen. Das Dur verwandelt sich in Moll.
Die harte Linie wird von einer weichen Modellierung mit dem Pinsel abgelöst, die
Figuren stehen farbig im Raum vor tonreichen Hintergründen. Die Atmosphäre seiner
Landschaft von Korsika und Südfrankreich gewinnt ein leuchtendes Kolorit, und die
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Museum Philadelphia
verdeutlichen sollten: Schachbrett, Spielkarten, Krüge, Viohnen undTrompeten, Bücher
und Papierrollen und Gipsbüsten. Diese Bilder haben alle etwas stark Künstlicbes und
Konstruiertes. Die Linien sind oft hart und ungefüg, die Farben stumpf und düster,
und die ganze Struktur wird zu sehr offenbar, als daß der Bildeindruck noch unver-
mittelt wirken könnte. Es war eine Synthese von Cezanne, Beckmann und Picasso,
vonKubismus und Konstruktivismus, von innerer Verhaltenheit und äußerer Erstarrung,
von jüdischer Mystik und deutscher Logik. Hier gab es kein Weitergehen. Band fühlte
den inneren Zwiespalt, die ungewollte Abhängigkeit von einer mißverstandenen frem-
den Kunst und ging 1926 nach Paris.
Dort fand er seine eigene Handschrift und den Stil, der ihm eingeboren war. Die
Bilder werden gelockerter, die Formen weicher und fließender und die Farben pastoser
und wärmer. Die Komposition wird freier und unabhängig vom Motiv. Die Melodie
und ihre Führung tritt zurück, um einer polyphonen Harmonie mit klingenden Ka-
denzen die Herrschaft über das Bild zu verleihen. Das Dur verwandelt sich in Moll.
Die harte Linie wird von einer weichen Modellierung mit dem Pinsel abgelöst, die
Figuren stehen farbig im Raum vor tonreichen Hintergründen. Die Atmosphäre seiner
Landschaft von Korsika und Südfrankreich gewinnt ein leuchtendes Kolorit, und die
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