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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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[Heft 13/14]
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Lill, Georg: Die Ausstellung "Kirchliche Kunstschätze in Bayern" im Residenz-Museum
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0413

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Ciborium Regensburg, St. Emmeram

gegeben und die Mitarbeit zugesagt; zwei in Bayerns Kirchen und Klöstern selir ver-
sierte Geistliche, Prälat Dr. M. Hartig und Msg. Prof. Dr. R. Iloffmann, übernahmen das
Herbeischaffen der Gegenstände und Dr. Hubert Wilm die Pressepropaganda. Man
hatte sich im Jahre der Oberammergauer Passionsspiele dafür entschieden, neben die
Kunst, die aus religiösen bodenständigen Volkskräften erwachsen ist, das zu stellen, was
auf demselben religiösen Boden die mehr individuelle, aber doch immer noch durch
Gemeinschaftsbewußtsein gebundene Schöpferkraft in Bayern hervorgebracht hat. So
ist diese Ausstellung kirchlichen Kunstgewerbes, vor allem der Goldschmiede- und der
Textilkunst in der Idee entstanden. Daß sie auch in die Wirklichkeit umgesetzt werden
konnte, das verdankt sie — man kann sagen ausschließlich — der großzügigen und
weitherzigen Entschlußkraft S. Eminenz des Kardinalerzbischofs Michael Eaulhaber,
der mit der Übernahme des Protektorates alle Widerstände und Einwände — und sie
waren bis zum Schlusse nicht gering — beseitigte. Der Ehrenausschuß aus den geist-
lichen Spitzen beider Konfessionen, sowie von den Staatsbehörden und Kunstfreunden
verstärkte die finanzielle wie moralische Garantie.

Als Ausstellungsraum wählte man wohl das vornehmste und repräsentativste Apparte-
ment, das München für eine derartige qualitative Kunstausstellung bieten konnte, näm-

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