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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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[Heft 13/14]
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Lill, Georg: Die Ausstellung "Kirchliche Kunstschätze in Bayern" im Residenz-Museum
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0416

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wird. Die letzte Virtuosität bandwerklicher Kunstfertigkeit macht selbst das Hetero-
genste erträglicb, glaubhaft, ja in seiner illusionistischen Wirkung sympathisch, wie etwa
mit der Monstranz der Stammbaum Christi, die Krippe, die unbefleckte Empfängnis
in Verbindung gebracht und versclimolzen wird.

Für den Fachmann bietet die Ausstellung eine Fülle neuen, bisher nur zum Teil er-
schlossenen Materials, vor allem für kunstgewerbliche Technik, Stilkunde, die Geschichte
der kirchlichen Geräte. Darüber hinaus wird jeder Kunstfreund an dieser erlesenen
Auswahl schwer zugänglicher Kunstschöpfungen seine reine künstlerische Freude haben
können. Die Ausstellung ist ohne Zweifel eine der wertvollsten Unternehmungen des
künstlerischen Münchens seit Ende des Krieges, die einen umfassenden Einblick in ein
Gebiet bayerischen Kunstschaffens bietet, von dem das Dargebotene allerdings nur ein
ganz geringer Prozentsatz dessen ist, was einstmals bayerische Kirchen und Klöster
vor den Mißgeschicken des Mittelalters, vor Reformation, barocker Erneuerung und
Säkularisation beherbergt haben.

Henkelkelch mit Patene Innsbruck, Stift Wilten

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