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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

DOI issue:
Heft 15/16
DOI article:
Scharf, Alfred: Die italienischen Gemälde der Sammlung Figdor
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0454

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Siena, um 1480 Zunfttafel mit Kornspeicherung

kraft dieses noch zu wenig gewürdigten Meisters gut vor Augen führen. Das friihere,
eines seiner ersten Werke überhaupt, ist eine sitzende Madonna in der Landschaft,
die kompositionell von der Kunst seines I.ehrers Sassetta, etwa der Berliner Madonna,
abhängig ist, aber in der Wiedergabe der Landschaft durch die Größe und Ursprüng-
lichkeit des Raumempfindens überrascht. Spätere Varianten der Madonna in der Land-
schaft befinden sich in der Akademie in Siena und in der Sammlung Stoclet in Brüssel.
Dagegen führt der hl. Augustin in der Schreibstube in die letzten Jahre seines Schaffens.
Gegenüber der räumlichen Klarheit der Frühzeit kommt hier die mit zunehmendem
Alter des Meisters wachsende Vorliebe, Räume und Gegenstände in- und übereinander
zu schacliteln, zu prägnantem Ausdruck. Geblieben ist vor allem die liebevolle natura-
listische Bildung der Einzelformen, man vergleiche etwa die Bäume und Blumen auf
dem Madonnenbilde mit der seitlichen Rosenranke auf der Augustintafel oder den

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