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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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Heft 17/18
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Scharf, Alfred: Die Ausstellung vlämischer Kunst in Antwerpen
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0499

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aus dem Mauritsliuis
und die Schlüsselüber-
gabe derSammlungNe-
mes. Breiteren Raum
nahmen auch die Skiz-
zen ein. NebenBekann-
tem, wie den stehenden
Heiligen Petrus und
Paulus (Brüssel, Samm-
lung Philippson) und
zweiEntwürfen für die
Decke der Jesuiten-
kirche zu Antwerpen
(Richmond, Sammlung
Cook), manches weni-
ger Bekannte, so der
Engelsturz, ebenfalls
für die Jesuitenkirche
bestimmt (Brüssel,

Sammlung General
Willems),das späte Mo-
dello mit dem Mar-
tyrium des heiligen Li-
vin (Wien, Sammlung
Auspitz) und der Tri-
umph der Kirche, eine
Originalskizze zum

Bilde des Louvre (Brüssel, Sammlung Tournay-Solvay). Zwei weitere Skizzen dieser
Triumphserie, aus Pariser Privatbesitz, vermögen dagegen nicht zu überzeugen. Die
Apotheose HeinrichsIV. (Turin) und die Krönung Karlsl. (Paris, Privatbesitz) sind augen-
scheinlich Kopien nach zwei Skizzen in Leningrad. Völlig andere Handschrift verraten:
die hl. Familie (Stockholm), nach alter Inventarbeschreibung eine Arbeit des Jan van
den Hoecke; das Emmauswunder des Herzogs von Alba, Madrid (eine spanische Wieder-
holung des von Swanenburgh gestochenen Originals) und eine reuige Magdalena aus
Pariser Privatbesitz, ein schwaches Werk aus dem Umkreis des Theodor Rombouts.
Ähnlich ist das Verhältnis der gesicherten und zugeschriebenen Werke bei van Dyck.
Am charakteristischsten äußert sich seine kultivierte Kunst in einigen skizzenhaften
Apostelbildern (Dresden, Museum; Berlin, Galerie van Diemen), dem Kasseler Doppel-
bildnis des Malers Snyders und seiner Frau, dem außerordentlichen Bildnis der Mme.
Vinck (London, Sammlung Lady Mountbatten; bedauerlicherweise hat man das Gegen-
stück mit dem Bildnis des Mannes aus Löwener Privatbesitz nicht mit ausgestellt),
dem hl. Martin aus Saventhem, dem lebensgroßen Bildnis des Abbe Scaglia (London,
Sammlung Loi'd Camrose), und in dem Bilde des Kindes Karls I. (Turin). Von neu auf-
getauchten Werken interessieren vor allem das hier abgebildete, teils skizzierte, teils
fein ausgeführte Martyrium des hl. Sebastian aus der italienischen Zeit (London,
A. L. Nicholson) und zwei schöne Bildnisse der Sammlung de la Faille.

Jordaens, gut vertreten mitGemälden aus den Museen in Amsterdam, Budapest, Kassel,
Köln nnd Lyon, hat nur durch das Bildnis einer alten Dame (Antwerpen, Privatbesitz)
und den vier Evangelisten aus Düsseldorfer Privatbesitz eine Bereicherung erfahren.
Unter den Bildern Brouwers fällt eine Neuerwerbung der Dresdner Galerie mit musi-

Vlämisch, um 1514

Der hl. Georg
Antwerpen, Museum Steen
 
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