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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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Heft 19/20
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Sammler und Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0572

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BERLIN

Im Anschluß an die Versteigerung der Golddosen
versteigerten Hermann B a 11 und Paul G r a u p e
am 26. September eine Gemäldesainmlung meist
niederländischer Meister des 17. Jahrhunderts aus
süddeutschem Fürstenbesitz. Auch diese Auktion
liatto ein gutes Ergebnis.

So brachte: »Die große Ganallandschaft« von Sa-
lomon Ruysdael i4 5oo RM.; »Das Seestück« von
Caspar David Friedrich 8800 RM.; die beiden
»Mädchenbildnisse« von Greuze 5200 RM. und
8800 RM.; die »Küstenlandschaft« von Jan van
Goyen ioöoo RM.; die »Landschaft« von Isak
Ostade 3100 RM.; eine Waldlandschaft von Jacob
Salomon Ruysdael 2800 RM.; eine »Ansicht von
Haarlem« von Dubois 1200 RM. und drei kleine
Bildnisminiaturen von Pitot brachten i5oo RM.

* K.

Die Kunsthandlung Bohlken hat im Hause des
Ilotels Adlon, Unter den Linden, eine Filiale er-
öffnet. Man sieht dort eine Auswalil chinesischer
Bronzen der Frühzeit, Steingut und Porzellane
aller Epochen und einige Skulpturen bester Pro-
venienz und Qualität. h

KÜLN

Von den llerbstausstellungen des Kölner Kunst-
handels verdienen besonderes Augenmerk eine
Sammlung peruanischer und mexikanischer Tex-
tilien, Töpfereien und Kleinplastik, die aus ameri-
kanischer Privathand jetzt in denBesitz der Galerie
Dr. Becker überging, sowie eine gleichfalls pri-
vatem Fleiß und Feinsinn zu dankende Sammlung
Pascinscher Zeichnungen, Aquarellc und Kaltnadel-
radierungen in dcr »Domgalerie«. Mit nicht
minderem Gewinn wird man einer Einladung der
KunsthandlungMalmede & Geißend örfer nach-
kommen, die jüngst erworbene Meisterwerke aus
dem italienischen und nie-
derländischen Barock wie
aus der deutschen Renais-
sance ausstellt, aus einem
Gebiet, das die rührige
Firma mit besonderer Um-
sicht bearbeitet. Die aus
Bcrlin kommende Ausstel-
lung Georgischer Kunst im
Kölnischen Kunstver-
ein wurde, wie ausdrück-
lich erwähnt sei, hier von
einem engeren Kreis en-
thusiastisch aufgenommen.

J.

VOM WELFENSGHATZ

In letzter Stunde hat die
Preußische Staatsregierung
die vorbereitete Ausstellung
des Welfenschatzes im Ber-

liner Schloßmuseum abgeblasen. Grund: Nicht
etwa zarte Rücksicht auf die Interessen des Kunst-
handels, sondern die politische Erwägung, daß
dieser Schatz Wasser auf die Mühle der Welfen-
partei treiben könnte. So geschehen im Deutsch-
land des Jahres 1930. In letzter Stunde hat man
trotzdem auch ohne den Segen der preußischen
Regierung die Ausstellung in der »Deutschen Ge-
sellschaft« für i4 Tage ermöglicht. B.

NEUE KATALOGE

Die Galerie Caspari, München, hat anläßlich
ihrer Ausstellung von Venezianern des 16. bis
18. Jahrhunderts einen geselmiackvollen Katalog,
der die besten Werke abbildet, mit einem Vor-
wort von A. L. Mayer veröffentlicht. Von Werken
seien u. a. genannt eine Madonna des Alvise V iva-
rini, Bildnisse von Jacopo Tintoretto, Komposi-
tionsentwürfe von G. B. Tiepolo und Landschaf-
ten von Ganaletto. K.

DIE KREUZIGUNG 1M ROSELIUS-IIAUS
Zu dem im letzten Heft veröffentlichten Aufsatz
von V. G. Habicht, »Ein unbekanntes Werk von
H. Bornemann«, teilt uns Prof. F. Winkler fol-
gendes mit:

Die »Kreuzigung« des Roselius-IIauses wurde vor
mehreren Jabren durch die Galerie Matthiesen
für das Museurn in Weiinar erworben. Unmittel-
bar danach erkafinte Winkler, daß diese »Kreuzi-
gung« ein Werk eines der beiden Meister des
Ileiligentaler Hochaltars im Lüneburg-Museum sein
müsse. Er hat daraufhin Dr. Roselius von dieser
Tatsache überzeugt und es ist ihm nacli längerem
Suchen nach einem günstigen Tauschobjekt ge-
Jungen, das Bild aus dem Weimarer Museum fiir
das Roselius-Haus in Bremen zu erwerben. Das
war möglich, weil man in Weimar ursprünglich
in dem Bild eine Arbeit aus
dem Umkreis des Witz ver-
mutet hatte.

Infolge einesVerseliens beim
Korrekturversand wurde
der Artikel H. Bornemann
von V. G. Habicht oline
Autorkorrektur gedruckt
und es haben sich folgende
sinnentstellende Fehler er-
geben: Auf S. 454, Zeile 25
heißt es niclit, daß die be-
treffenden Bilder »vor«
dem Ileiligentaler Altar von
ihm gemalt sind, sondern
daß die zitierten Bilder
»von« dem Heiligentaler
Altar von ihm gemalt sind;
ferner auf S. 456, Zeile 9
muß statt »nur« »uns«
stehen. r.

Attisch Rotfiguriger Glockenkrater

Aus der Versteigerung der Sammlung Löbbecke-
Braunschweig am 12. November durch Rudolph
Lepke in Berlin

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