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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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Het 21/22
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Huth, Hans: Möbel aus preussischen Schlössern in der Ausstellung der Akademie
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0578

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Paris um 1810 Kommode

Schloß Wilhelmshöhe

willkommene Gelegenheit gab, in dem plastischen Beiwerk seine bildhauerischen
Fähigkeiten zu zeigen. Zu gleicher Zeit entstanden in Berlin Stühle (265) von den
Brüdern Catel, sie zeigen eine streng zur Antike gewandte Richtung, die schon auf
Schinkel hinweist. Erzeugnisse der Schinkelzeit werden nicht mehr gezeigt. Es schien
geboten, die Ausstellung zeitlich gegen diese Periode der Wende abzugrenzen.

Die Ausstellung entstand auf Grund des durch Preußens Wachstum mehr oder minder
zufällig erworbenen Schloßbesitzes. Man sollte sie — vielleicht an anderer Stelle —
noch einmal wiederholen. Dann aber, beschränkt auf das 17. und 18. Jahrhundert
unter systematischer Heranzieliung aller deutschen Kulturkreise. In veränderter Form
käme es also auf eine gewisse Wiederholung der Darmstädter Rokoko-Ausstellung von
1914 heraus, die ja doch durch den Ausbruch des Krieges um den besten Teil ihres
Erfolges gebracht wurde. Nachdem zwar der wichtigste Teil der ehemaligen deutschen
fürstlichen Kunstschätze in den Besitz der Länder übergegangen ist, der angestammte
private Kunstbesitz jedoch mehr denn je bedroht ist, wäre es an der Zeit, diese Aus-
stellung zu veranstalten. Welcher künstlerische Erfolg für die deutsche Kunst damit
erzielt werden könnte, mag man an dem hervorragenden Gelingen der im vorigen
Jahr auf Anregung des Prinzen von Hessen in Venedig veranstalteten Ausstellung des
italienischen Rokoko ermessen.

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