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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

DOI issue:
Heft 23/24
DOI article:
Friedländer, Max J.: Jan Grossarts Persönlichkeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0619

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Gossart Die Madonna mit dem hl. Lukas

Prag, Rudolfinnm

J A N G O S S A R T S P ERSÖNLICHKEIT

VON MAX J. FRIEDLÄNDRR

Gossart ist in Rom gewesen— 1508, ungefähr dreißig Jalire alt. Nicht ganz zu Un-
recht haben Biographen und Chronisten hingezeigt auf diese Reise als auf die Ursache
eines Stilwandels. Gossart zeichnete in R o m für seinen fürstlichen Gönner antike
Statuen. Wie er später daheim als ein Sendbote und Propagandist der hohen Schule
begrüßt wurde, prahlte er mit Erinnerungen und bemühte sich programmatisch um
heidnischen Inhalt und klassische Gestalt.

Die erste und unmittelbare Wirkung der Reise tritt weniger hervor irn Thematischen
als in der Formenspi’ache. Gossart war seiner niederländischen Schulung nach ein
manieristischer Miniaturmaler. Ehrgeiz zur Monumentalität wurde im Süden geweckt.

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