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Deutscher Wille: des Kunstwarts — 30,3.1917

DOI Heft:
Heft 16 (2. Maiheft 1917)
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Schumann, Wolfgang: Von kommenden Dingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.14297#0180

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Von kommenden Dingen

o heißt ein Buch Walther Rathenaus, „Von kommenden Dingen",
i^^das die Zukunft der Menschenwelt ergründen und darstellen und an
^^seinem Teile mitwirken will, sie herauszuführen. Literarische Bilder
irgend einer irgend jemand erwünschten Zukunft Lauchen Monat für
Monat auf. Wir sind berechtigt, die Beachtung, die wir ihnen widmen,
sorgsam abzumessen, berechtigt, tzohes zu fordern, ehe wir uns zu ein--
fühlender tzingabe, zu angestrengtem Nachdenken entschließen. Tiefe Ein-
sicht, weiter Äberblick, Freiheit von Schlagworten, deren Rnhaltbarkeit
offenliegt, Kraft der Aussage, das alles ist unsre Vorbedingung. Der
Name Rathenaus nun bürgt dem, der seine früheren Schriften kennt,
für seine Blicktiefe, er bürgt dem, der Rathenaus wirtschaftpolitische Stel-
lung kennt, für seine Gesichtkreisweite, und Schlagwortfreiheit und Aus-
sagekraft fühlt der fühlsame Leser dem Werke nach zwanzig Seiten an.
tzaben Bellamy, Wells, van Eeden, Müller-Lyer unfer Ohr gewonnen,
so darf nicht minder Rathenau unsre Bereitschaft fordern, ihm innerlich
nachzugehen.

Absichtlich sage ich: nachzugehen. Denn Bücher, die Visionen, Pro«
phetien, Bekenntnisse sind, begreifen sich nicht durch kritisch begutachten-
des LesE. Bicht einmal in dieser „Besprechung" möchte ich warnende
Randbemerkungen für den gebildeten Leser anbringe» oder Gegensätze
zwischen Rathenau und mir hervorheben. Denn es kommt nicht auf die
tausend verschiedenen Pfade der Einzelentwicklungen an, die dem einen

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2. Maiheft <XXX,
 
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