Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutscher Wille: des Kunstwarts — 30,3.1917

DOI Heft:
Heft 17 (1. Juniheft 1917)
DOI Artikel:
Unsre Bilder und Noten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.14297#0287

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Unsre Bilder und Noten

den beiden Blättern nach Eugen Bracht, dem farbigen vorn
V^und dem Tiefdruck hinten, findet der Leser einige Zeilen in dem
^FNundschau-Aufsatze zum 75. Geburtstage des Künstlers.

Die Kopfleiste dieses tzeftes ift wieder eines der köstlichen Kalenderbilder
von Fritz Boehle, deren wir mit Genehmigung der tzerren L. Klotz,
Fr. Kurz und Th. Schäfer aller Monate eines wiedergeben.

Als Schlußstück ein Schattenschnitt von Elisabeth Müller, „Durst^.
Avenarius hätte zu den „Schwarzen Kindern^ der Künstlerin keine Verse
verfaßt, und der Kunstwart hätte sie nicht als Bilderbuch für Große und
Kleine herausgegeben, wenn wir Elisabeth Müller nicht hochstellten. Sieht
man den kauernden Buben so lange an, bis man ihn kennen gelernt hat,
so wird man zugeben: auch diese kleine Bekanntschaft lohnt sich.
g^ie von dem Anterzeichneten bearbeitete Tokkata Frobergers M00—(667)
^ist ein charakteristisches Beispiel der künstlerischen Schaffensart eines
der bedeutendsten Klaviermeister vor Iohann Sebastian Bach. Größer noch
als die Verwandtschaft mit dem Thomaskantor ist die Ahnlichkeit mit
Mozart. Wie bei diesem, so kommt auch bei Froberger das Sinnige,
Anmutige, Süße und Sehnsuchtsvolle zur Erscheinung und Geltung. Greift
Froberger auf italienische (Frescobaldi) und französische Vorbilder (Clave-
qinisten des ^7. Iahrhunderts; den Lautenstil in Kadenzen) zurück, so weiß
er seinem Instrument doch Klangwirkungen abzulocken, die ganz persön-
licher Art sind und echt süddeutsche Lebensfreude atmen.

Ansre Tokkata verlangt einen freien Vortrag. Namentlich gilt das für
Die festlich klingertde Einleitung mit den feierlichen Akkorden und den
frisch dareinklingenden Figuren (Passagen). Die beiden tzauptteile sind
frei fugiert, unterbrochen von kleinen, munter dahinfließenden Zwischen-
sätzen.

Liebhaber der Frobergerschen Klavierkunst möchte ich hinweisen auf das
Studium folgender Sammlungen: Köhler, Klaviermusik aus alter Zeit,
tzeft ^ (Litolff); Pauer, Alte Klaviermusik, tzeft 3 (Senff); I. I. Fro-
berger, Ausgewählte Klavierwerke von W. Niemann (Breitkopf L tzärtel).

Ein Aufsatz über Froberger erschien im 2. Märzheft dieser Zeitschrift.

tz. Oehlerking

Herausgeber: vr. K. e. Ferd. Avenarius in Dresden-Blasewitz; verantwortlich: der Herausgeber —
Verlag von Georg D. W. Callwey» Druck^von Kastner L Callwey, k. Hofbuchdruckerei in München —
In Österreich-Ungarn'für Herausgabe und Schristleitung verantwortlich: vr. Richard Batka in Wien XIII/6
 
Annotationen