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Beck, Paul [Editor]; Hofele, Engelbert [Editor]; Diözese Rottenburg [Editor]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 1.1884

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Hofele, Engelbert: Einladung zum Abonnement auf das Pastoralblatt und Diözesan-Archiv von Schwaben
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Ditzinger, ....: Beitrag zur Geschichte der Pfarrei Westerstetten im Landkapitel Ulm, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20207#0057

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Erscheint monatlich ein-
mal als regelmäßige Bei-
lage zum Pastoralblatt für
die Diözese Rottenburg und
ist durch die Post nur
mit diesem zugleich zu
beziehen; halbjährlich in
Württemberg Ri. 2.40., im j
Bestellbezirk Stuttgart M. t
2. 25., im Reiche M. 2. 25., :
in Oesterreich fl. 1. 10 kr. i
L. W-, in der Schweiz Frcs. t
2. 25 Cts. I


wzesan-


Blätter für kirchengeschichtliche Alittheilungen und Studien
aus Schwaben.
Regelmäßige Beilage zum Pastoralblatt für die Diözese Rottenburg.

Durch alleBuchhand-
lun g e n, soivtc gegen Ein-
sendung d. Betrags direkt
v.d.Exp cdition d.Drut-
schen Volksblatts in
Stuttgart, Militärstr. 2L,
kann das Diözesan-
Archiv allein zum Preise
von M. I. 20. halbjähr-
lich, das Pastoralblatt
allein zum Preise von M.
1. 20. halbjährlich bezogen
werden.

Mit einem Vereine von Geistlichen und in Verbindung mit Geschichtsgelehrten herausgegeben
von Dr. Engelbert Hofele, Pfarrer in Ummendorf.
Korrespondenzen wollen gefl. direkt an vr. Engelbert Hofele, Pfarrer in Ummendorf b. Biberach, gerichtet werden.

Nr. 7. Stuttgart, den 1. Juli 1884. 1. Jahrgang.

Inhalt: Einladung zum Abonnement auf das Pastoralbatt und Diözesan-Archiv von Schwaben. — Beitrag zur Geschichte der Pfarrei Wester-
stetten im Landkapitel Ulm. Von Revisor Ditzin ger in Stuttgart. I) Pfarrei Westerstetten. — Geschichtliche Notizen über einige im Umfang des
jetzigen Landkapitels Stuttgart gelegene Pfarreien, Kirchen und Klöster. 5) Die Geistlichen und der Gottesdienst an der ehemaligen
herzoglichen Hofkapelle zu Stuttgart. Mitgetheilt von Kaplan Brinzinger. (Fortsetzung von Nr. 6.) — Die 45 sog. ständigen schwäbischen
Klöster in den heutigen Ländern Bayern, Württemberg und Baden bis 1802. Klöster verschiedener Orden in Schwaben und Neuburg.
Kloster-Nekrologien von U. Pius Gams, O. 8. L. zu St. Bonifaz in München. Mit archivalischen Beiträgen von Otto Rieder, k. Archiv-
sekretär zu Neuburg a. D. (Fortsetzung.) — Zur Geschichte des Prämonstratenserklosters und der Kirche Weissenan. Von Pfarrer C. A. Bnsl.
Neue Folge. (Fortsetzung.) — Beiträge zur Geschichte des ehemaligen Landkapitels Ehingen a. D. Neue Serie. — Literarisches. Die
Hexerei. Eine kulturhistorische Studie von Dr. Sanier.

Einladung zum Abonnement auf das Pastoralblatt und Mözesan-Nrchiv von Schwaben.
Mit 1. Juli d. I. beginnt ein neues Abonnement auf das II. Seinester Jahrgang 1884 des Pastoralblatts und
Diözefan-Archivs.
Wir laden zu recht zahlreichem Abonnement hiemit höflichst ein. Nachbestellungen können, um ein
Ganzes von bleibendem, immer mehr anwachsendem Werthe zu haben, bei der Expedition der Blätter stets
gemacht werden. Hochachtungsvoll
Redaktion und Verlag: Pfarrer Or. Hofele.

Beitrag zur Geschichte der Pfarrei Wrsterstetten
im Tandkagitel Mm.
Von Revisor Ditzinger in Stuttgart.
1) Pfarrei We st erstellen.
Westerstetten ist ohne Zweifel ein sehr alter Ort, und
dürfte seine Entstehung in die graue Vorzeit fallen. Ortsnamen
tauchen in Deutschland erst auf, nachdem das Land christlich
wurde und die Kirche ein Interesse und allein die Fähigkeit
hatte, ihren Besitz und ihre Stiftungen anfzuzeichnen. Bei
Westerstetten haben wir die ersten Aufzeichnungen gleichfalls
der Kirche zu verdankein Indessen kann die Entstehung der
Pfarrstelle in Westerstetten nicht genau nachgewiesen werden.
Schon im Jahre 1143 soll das Kloster Elchingen I
die Kirche und Güter in Westerstetten erhalten haben. H
H Das Kloster Elchiugeu, Reichsabtei (Bcuediktiuerordeu) im Augs-
burgischen Bischofsspreugel, 2 Stunden von Ulm entfernt, in Bayern
gelegen, entstand gegen die Mitte des 12. Jahrhunderts. Die Abtei
soll 1128 von dem Markgrafen Konrad von Meißen aus der Mitgift
seiner Gemahlin Luitgard von Hohenstaufen gestiftet worden sein. Im
Jahre 1142 übergab Markgraf Konrad die Abtei dem hl. Stuhl, welcher
von der Abtei einen jährlichen Zins von einem Goldstück erhalten sollte.
Bald nach seiner Gründung wurde das Kloster ein Raub der Flammen,
aber von dem benachbarten Grafen von Ravenstein eirca 1150 wieder
aufgebaut. Aus Verwenden der vorgenannten Luitgard kam es unter
des Reichs unmittelbaren Schutz und Schirm. Die Stiftungsurkuude
des Klosters ist nicht mehr vorhanden. Im 15. und 16. Jayrhuudert
wurde das Kloster wiederholt in Brand gelegt und in diesen Feuers-
brünsten gierigen die werthvollsten Klosterurkundeu verloren. Der Abt
hatte das Recht, sich der bischöflichen Insignien zu bedienen. Sein Titel
war: „Der Hochwürdige Herr, des hl. römischen Reichs Prälat und
regierender Herr des hochlöblichen unmittelbaren freien Reichsstifts und
Gotteshauses zu Elchingen.
Pfaff-Griesinger, Lexikon von Württemberg.

Aus einem kurzen Auszug von nun verloren gegangenen
Akten des Klosters Elchingen ist nnr so viel ersichtlich, daß im
Jahre 1252 durch Siegfried und Friedrich von Westerstetten
die Pfarrei und St. Martins-Pfründe Stiftungen erhielt. H
Die Kirche gehörte ohne Zweifel unter die ältesten der von
Albert von Ravenstein gestifteten Besitzungen des Klosters
Elchingen.
Helleres Licht über die Verhältnisse der Kirche verbreitet
eine Urkunde vom Jahre 1282. In diesem Jahre, den 31.
Oktober, erhielt Konrad von ReisensbnrgH für die Verzicht-
leistung ans die Schirmvogtei vom Kloster Elchingen, ins-
besondere auf die Vogteigefälle der beiden Kirchen Lautern
und Westerstetten von Kaiser Rudolph I. 400 Pfd. Heller.

2) Wcsterstetten hatte iu früheren Zeiten seinen eigenen Ortsadel,
der Ort hat dem Geschlechte derer v. Westerstctten den Namen gegeben;
bei dem nahe gelegenen Birkhof (Burghof) stand die Burg der Herren
von Westerstetten, welche den Ort 1432 an das Kloster Elchingen ver-
kauften.
Z Pfarr-Chronik von Westerstetten (umfaßt nur 4 Seiten),
st Ravenstein, die Burg lag nahe bei Steinenkirch auf der Stubers-
heimer Alb im OA. Geislingen.
H Raiser, Zeitschrift für Bayern 1817 S. 347 und S. 262 sagt:
„von Albert von Ravenstein scheinen herzurühren, Lcolssias in
llntrum, woinsrtingsn st "WsZtsi-mmten mit ihren Zubehörden."
ch Reisensburg in Bayern unweit Günzburg.
ch Vermöge der Vogtei über die Kirche bezog der Eigenthümer der
Kirche aus den Kirchengütern eine bestimmte Steuer. — Die Pfarrkirchen
waren in den ältesten Zeiten wie jedes andere Privateigenthum ganz
oder theilweise veräußerlich.
Lautern (llutrum) und nicht Lonsee, wie Raiser es deutele, OA.
Blaubeuern, obwohl es im Bisthumssprengel Konstanz lag; auch nicht
Lautern bei Gmünd (s. uut. Z. 14).
 
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