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Beck, Paul [Editor]; Hofele, Engelbert [Editor]; Diözese Rottenburg [Editor]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 2.1885

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Das altehrwürdige Franziskanerinnen-Kloster Kaufbeuren und die Seligsprechung der ehrwürdigen Kreszentia, [2]
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Sambeth, Johann Georg: Zur Geschichte des Klosters Löwenthal bei Friedrichshafen, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20206#0015

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^'Ou-schen Schlosse zu Ehrenbreitstein bei Koblenz (6. Feb-
Er bemühte sich auch sehr um die Kanonisation
D Wienerin Gottes, von der er ein Porträt ans Verehrung
? seinem Zimmer hatte. — Nach einer Klosternotiz kam am
K Pannar 1731 Knrfürstin Amalie von Bayern nach Kanf-
^Uven in Begleitiing des Grasen v. Preysing, ihres Beicht-
.UerZ. Sie hörte zwei hl. Messen, gillg dann zn Kreszentia
-^Ke Zelle und unterredete sich zwei Stunden mit ihr.
'^>nd alles gar wackere und eingezogene Leute gewesen, haben
-sisih B'sagt, sie habcil schon soviel von diesem glückseligen
' oster gehört, haben alle gebeten, die Schwester Kreszentia
^ schm und sich in ihr Gebet befohlen. Sie hat sie mit
.^le,u Blldle »u einem geistlichen Andenken verehrt, welches
mit großer Andacht von ihr empfangen haben." Später
^ die Knrsürstin noch dreimal ans Besuch im Kloster. —
3 Der Diözesan- und zugleich Fürstbischof von Konstanz
s ch. Franz kam von seinem Schlosse Oberdorf an Portiun-
^ ", um den Ablaß in der Klosterkirche zu gewinnen. Nach-
^ erteilte er iin Provinzialzimmer dem Konvente seinen
u/'-chu „Hat auch der Schwester Kreszentia sich und seine
Om Bistümer anbefohlen, daß sie solle Gott beten dafür ....
fu^'O'iu guädiger, demütiger Herr gewesen." Sein Näch-
st Fürstbischof Joseph besuchte Kreszentia zweimal. Eben-
, Oule andere hohe Personen ans allen Ständen, so daß es
mi>n eine Menschenrasse gegeben, die sie nicht besucht. ^)
^ Ebenso groß und weit ausgedehnt war der schriftliche
^sHkehr wiederum ans allen Ständen. Der Inhalt dieser
OOe hbtraf meist Gewissenssachen, Anliegen aller Art und
^ö^sempfehlungen. Nach der Zeugin Schwester Raphaela
Oberin im Kanonisationsprozeß waren allein von fürstlichen
Ovum 70—80 Briese an Kreszentia gerichtet, darunter 4
^ ^ Kaiserin Amalia, Gemahlin Josephs I., 3 von Kurfürstin
^on Bayern, andere von König August von Polen,
nD Fürsten von Sigmaringen, Markgräfin von Baden, Für-
^Jsn Hohenlohe, von Savoyen w. Weit zahlreicher waren
von Prälaten, Grafen, Freiherrn rc. H Die erste
^ ^ " Korrespondenzen datiert vom Jahr 1725 von Freiherrn
S^Hdmann, der dann stets an sie schrieb. Tausende Ge-
MinisF uup Gewissenssachen enthaltende Briefe wnrdeil nach
Oi Beantwortung sogleich vernichtet. Provinzial Ebel ver-
s?nuke llach dem Tode der gottseligen Jungfrau noch 877
^ Oo Briefe. H Kreszentia schrieb nur ausnahmsweise selbst,
^ si"'u ^^'er Sekretäriil Anna Neth, die noch von einer
Klosterfrau unterstützt, oft den ganzen Tag damit be-
S^silgt w4ir, den Hauptinhalt kurz an. Alle diese Briefe
>B^u ^ohr oder weniger den Stempel lind die nicht in all-
korrekte Auffassung der Schreiberin an sich, welche auch
dei,S Kn Namen Maria Kreszentia darunter setzte. Die von
stm ^^bischos von Augsburg als Promoter lldei eingestellte
er^s'^ ^utersuchung über Briefe und Schriften Kreszentias
ein D weder im Klosterarchiv und Kloster noch auswärts
sich fand, den diese selbst geschrieben oder diktiert
Ti/' Die eigenhändigen Briefe der gottseligen Jung-
s/j^.'Eon der überhaupt nur sehr wenige abgefaßt
^ tollen" (»n cgun non nmi pnuci88imne exarntne fuis8o
sind verloren gegangeil. Ein einziger (nach
Mi und Stil ganz verschiedener) Brief unter den vieleil
dixs "oster ausbewahrten gilt als echt. Daher wollen wir
^ kostbare Kleinod hier mitteilen. Adresse: /U Li§uore
I Summer. 1. c. Z. 99.
Ommar. 8 Mid 9.
t wvkum. vom 17. Juni 1747.

Trnnceseo Oiacomo S.llorner in En3L del 8iAr. Doren^o
Oincomo iVlell1m§ Veuetin. Wohl Edl und fürneimnber
In Christo hochgeEhrter Herr!
Des Herrn sein an mich erlassenes werdeö schreiben habe
znn recht erhalten und in demselben mitleidig erstechen, wie dz
Ehr mit so Vihl schweren Kreuz und triebsahl beladen ist,
aber an diesem Zeichen kan Ehr sechen, dz ihn der liebe gott
lieb hat. Dali Ehr gibt nur seinen geliebten Kreuz und
leiden, und ohne seinen allerheiligsten willen wnrdt Uns kein
har ans dem Hanbt gekröpt werden, ich werde in meinem
armen gebeit fleisig vor ihn betten, daß gott der allmächtige
seine Kreuz wolle mindtern nach seinem allerheiligsten willen
und seiner selten hail, wan solche aber sotten gereichen znm
seiner göttl. Ehr und glori, so wolle Ehr dem Herrn Kraft
und sterkhe verleiheil, alles mit Gednlt und gott lieb leiden,
wail wür bedenkheil, was vor erschröckliche Marter der liebe
gott wegen unser getiten hat, o so werden unsere Kreuzer
recht leicht werden znn tragen, sie komen uns zwar ganz bitter
und sanr vor, jezt, aber wür werden einsmahl ein rechte selig-
keit darin findeil und uns wünschen vihl getiten zun haben
den wehr hier vihl zun leiden hat, der hat eine große glori
in dem Himmel zu erwarten. Hier istö kurz aber dorth (!)
Mein armes gebett sey ihm vor alzeit versprochen, Womit
befehle mich in dero andacht und in ergebung des schütz gottes.
Verbleibe Meinem in Christo hochgeEhrten Herrn
Kaufbeyern den 22. October (1743).
Zun Gott schuldige Vorbitterin
Schw. Maria Crescentia Hössin
ord. 8. Urmrcmci.
(Fortsetzung folgt.)

Zur Geschichte des Klosters Tölvrirthal der
Friedrichshafen.
Von Pfarrer Prof. Sambeth in Ailingen.
(Fortsetzung.)
Neug. schreibt iil seiilem UPmc. 2, 69, im Weillgartner
Totenbuch werde zum 31. Oktober eines Oede^o de Unuiir3-
dur§ Erwähnung gethan, den die Weissenauer Urkunden Ge-
biss voll Bisenberg nennen. Beide seien dieselbe Person, ein
Dienstmann Heinrichs des Löwen. Das ist derselbe, welcher
nach der Urkunde vom 19. Mai 1152 seine Eigengüter im
Schnssengau an Weissenan schenkt. Sein Vater sei Hermann
gewesen, der Ailingen an Weingarten vergab. Darüber hat
das W. U. B. nichts. Zn demselben Stamm wird gezählt
Idsrimnmrrm mnrmcnlcrm de Unveire8b)urc (14eu§. iU. p. 74).
1215, am 19. Juni, treffen wir in Ulm im Gefolge Fried-
richs II. wieder eineil Oietlro de U.nven3durg- (idieu§., epmc.
2, 18z); ebenso 1229 in Ueberlingen bei ihm einen Ulem-
ricu8 de UnveimdurA cum pntre Oietlrone (id. p. 199).
Tschndi führt als ersten kaiserlichen Statthalter von Burgund
Oietiro oder Otto voil Ravensburg an, den Sohn oder Enkel
des obengenannten Dietho, der die von Friedrich I. geschiedene
Adela von Vohbnrg heiratete. Endlich ist in einem Diplome
Heinrichs für die Johanniter, 17. Oktober 1227, Zeuge
Oierm de Ivnuemder^. Von da an begegneil uns nur Ritter
voil Neuravensburg. Neug. schreibt (x>. 444): »Tcwte 6re§.
iVimr^oido )oirmme8 de Xovo Unveir8pur^o mile3 ek stutn
de K.n§e1ber§ (in der alten Grafschaft Bregenz, nicht weit
von Fnßach), coniu§e3, pnrtlreuium iu Oorverltirni 3uprn
oppidum Uuciroru n. 1251 vel coudiderunk vel po8t ex-
u3tiouem renovarunt, cgune pcwterior Or. Uetri opiuio e3k.
ldter^ue 8crix>tor )ollannem iu8kituto brntrum Urnedicnko-
 
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