87
^ Kardinal Johannes von Geissel den Grundstein legte,
^"chen der Patriarch Joseph Valerga von Jerusalem aus
Ö Zodesangstgrotte am Ölberge hatte ausbrechen lassen. Der
'lO^^svikar Joh. Ant. Friedrich Baudri weihete am 8. Juni
^ .5 die Kirche mit drei Altären. Vollendet ward das Äußere
Gotteshauses durch die am 14. Dezember 1866 erfolgte
Nm^.ung der St. Moriz-Statue auf den Turmhelm; sie ist
Iw einer Zeichnung des Künstlers Steinle durch den Bild-
^ Fuchs ausgeführt und 3,14 m groß. Der Glocken-
g ^ bildet zugleich den westlichen Eingang und Abschluß des
fÖ3hauses; dieses ist dreischiffig und läuft in einem östlichen
st^erschi^ aus, dem sich die Hauptapsis anschließt. Der
ca, ^?lle Tempel ist aus Ziegelsteinen in gotischem Stile
^ ^fführt; die Länge beträgt über 51 m bei 36 m Breite,
Höhe des Mittelschiffes 22 m. und die des Turmes 72 m.
^"erst sorgte der alte Bürgersinn für gemalte Glasfenster.
>ünu erhielt die Kirche 1868 das kunstvolle Standbild der
^^'ghaften Mutter aus karrarischem Marmor von Bildhauer
Hoffmann in Rom ausgesührt. Der von den Meistern
hstws und Möst 1878 im Stile dieser Kirche geschnitzte Hoch-
^ Z' stellt in fünf Reliefs die Geheimnisse des schmerzreichen
^enkranzes dar.
k Die alten Glocken von ungefähr 900 i<§r lind die Summe
H?, 17 250 Mark wurden an Meister Franz Goussel in
gegeben, der dafür vier neue Glocken im Gesamtgewichte
^ ^ .?039 1<§r lieferte. Diese sind am 14. August 1879
am am 7. September geweihet und am 11. September
Erhängt worden.
^ Die größte Glocke, aus den Wunsch der Schenkgeberin
g genannt, wiegt 5390 Pfd.; ihr Durchmesser beträgt
,^'Uß 3^/2 Zoll. Den oberen Rand derselben ziert ein
Kr
Rt
von abwechselnd kleineren und größeren Medaillons
tn der hl. Jungfrau nach bekannten Meistern. Sie
Eu die'Inschrift:
Maria ward ich zubenamit,
Mein Ton dringt über Stadt und Land:
So weit er schallt, sei froh gegrüßt,
Maria, die du voll Gnade bist.
87.-, Die zweite Glocke ist dem Psarrpatron geweiht; sie wiegt
Psd., hat im Durchmesser 4 Fuß 8lls Zoll und ist an
Oste mit Bildern aus dem Leben Jesu und über dem
tzchgÖH?"ge mit dem Bilde des Heiligen geschmückt. Ihre
lchnft lautet:
Sankt Mauriz, unser Schutzpatron!
Ich rufe dich mit lautem Ton,
Hilf, daß in: Glauben fest und treu
Die Pfarre stets gegründet sei.
deg dritte Glocke trägt den Namen des hl. Joseph,
UW . ff^Mtrones der Sterbenden; sie wiegt 2764 Pfd.,
Lbetz ^ ihrem Durchmesser 4 Fuß 2^2 Zoll und ist, wie die
^ durch einen Kranz von Bildern aus dem Leben Jesu
T> stnter der Inschrift mit dem Bilde des hl. Joseph geziert,
letztere lautet:
Mein Ton ist gestimmt gleichwie dein Herz,
Bald klingt er freudig, bald voll' Schmerz.
Sei du hier stets meinem Ruf bereit,
Dann laut' ich dir froh zur Ewigkeit.
Und vierte, Reinoldus-Glocke, ist 2190 Psd. schwer
I4 Ö^t 4 Fuß im Durchmesser; ihr Schmuck besteht aus den
tationenbildern, ihre Inschrift heißt:
Sankt Reinold, dir zu Ehren
Ward diese Glocke geweiht,
Wolle stets von uns abwehren
Krieg, Pest und schwere Zeit. —
Dir 45 sog. ständigen schwäbischen Klöster
in den heutigen Ländern Bayern, Württemberg
und Baden bis 1 802.
Kl 0 ster -- Nekr 0 l 0 gien
von?. Pius Gams, O. 8. L. zu St. Bonifaz in München.
Mit archivalischen Beiträgen von Otto Rieder, k. Archivsekrctür zu
Nenbnrg a. D.
(Fortsetzung.)
Mehrere Pensionslisten und Pensionserhöhungsbegutach-
tnngen von den Jahren 1803—11 in Akten des Kreisarchivs
Nenbnrg gewährten die hauptsächlichsten Beiträge zu Berich-
tigungen und Ergänzungen. Irrtümlich geschriebene Namen
sind im Katalog bereits verbessert. Die amtlichen Verzeich-
nisse stimmen aber außerdem mit demselben nicht ganz überein.
Einmal finden sich in unseren Quellen zwei Namen, welche
oben nicht Vorkommen:
Cölestin Baller: 1813 noch am Leben, nach einer von
ihm Unterzeichneten Bittschrift für seinen erblindeten Mitbruder
Lanz (s. Nr. 10) vom 11. Januar des genannten Jahres.
Ludwig Paul: gest. 3 Februar (nach einer arideren Ver-
sion am 22.) 1803.
Außer diesen zählen die Akten nur die ersten 17 Perso-
nen und dabei in anderer Ordnung auf; von den angesügteü
acht Konventualen ist nichts zu entdecken. Indessen kann man
sich dies wohl zurechtlegen. Da nach Angabe des geehrten
Herrn Verfassers der von ihm benützte Katalog vom Jahre
1789 stammt, unsere Quellen dagegen mindestens 14 Jahre
jünger sind, so ist gewiß die Annahme gerechtfertigt, daß jene
acht Mönche in der Zwischenzeit gestorben sind. Anderseits
besteht die Möglichkeit, daß die vorhin genannten zwei Kon-
ventualen, Bauer und Paul, erst nach 1789 in das Kloster
eingetreten sind. Nur neu auszufindende Thatsachen können
freilich diesen einfachen Schlüssen gegenüber volle Beweiskraft
erbringen.
Personalnotizen lieferten die Akten zu folgenden Nummern:
26 3. „Subsenior" ! nach dem Peusionsverzeichnis des
26 5. „Subdekau" ! RelitamtsWetteuhausenvom16.Aug.
26 6. „Senior" j 1806.
26 7. wurde Pfarrer zu Klimnach (jedenfalls vor dem
eben angeführten Datum) und trat als solcher mit allerhöchster
Erlaubnis die ihm erteilte Pension den: resignierten alten
Pfarrer Jeremias Geiger daselbst ab.
26 10. Das Datum seiner Geburt ist aus den Akten
hinzugefügt worden. Dieselben enthalten über Lanz die meisten
Mitteilungen. Nach einer von dem Pfarrer zu Deubach für
ihn gefertigten Eingabe, 6. 6. Wettenhausen, den 4. Sept. 1812,
wo er bereits im 70. Jahre stand, hatte ihn schon mehrere
Jahre zuvor der graue Staar, auf den: rechten Auge der Seh-
kraft beraubt; um 1811 traf das gleiche Unglück auch das
linke. Eine Operation mißlang. Seit 1809 war er „Senior
und Prokurator des aufgelösten Stifts Wettenhausen" gewesen.
Im Jahre 1816 reichte der genannte Pfarrer abermals eine
Bittschrift um Erhöhung der Pension für den gänzlich Er-
blindeten ein.
26 11. Derselbe wird in den Akten „Petrus Sorerius
(sic!) Bauer" genannt; dabei findet sich die Notiz: „ist zu
Wattenweiler exponiert und bezieht seinen Lebensunterhalt von
dieser Pfarrei", eine Bemerkung, welche die Jndentität mit
Nummer 11 außer Zweifel setzt.
26 15. Statt „Kourad" wird er einmal Leonard genannt,
was aber auf einem Schreibversehen beruhen mag. Doch ist
ihm der Name Konrad nicht schon in der Taufe beigelegt
^ Kardinal Johannes von Geissel den Grundstein legte,
^"chen der Patriarch Joseph Valerga von Jerusalem aus
Ö Zodesangstgrotte am Ölberge hatte ausbrechen lassen. Der
'lO^^svikar Joh. Ant. Friedrich Baudri weihete am 8. Juni
^ .5 die Kirche mit drei Altären. Vollendet ward das Äußere
Gotteshauses durch die am 14. Dezember 1866 erfolgte
Nm^.ung der St. Moriz-Statue auf den Turmhelm; sie ist
Iw einer Zeichnung des Künstlers Steinle durch den Bild-
^ Fuchs ausgeführt und 3,14 m groß. Der Glocken-
g ^ bildet zugleich den westlichen Eingang und Abschluß des
fÖ3hauses; dieses ist dreischiffig und läuft in einem östlichen
st^erschi^ aus, dem sich die Hauptapsis anschließt. Der
ca, ^?lle Tempel ist aus Ziegelsteinen in gotischem Stile
^ ^fführt; die Länge beträgt über 51 m bei 36 m Breite,
Höhe des Mittelschiffes 22 m. und die des Turmes 72 m.
^"erst sorgte der alte Bürgersinn für gemalte Glasfenster.
>ünu erhielt die Kirche 1868 das kunstvolle Standbild der
^^'ghaften Mutter aus karrarischem Marmor von Bildhauer
Hoffmann in Rom ausgesührt. Der von den Meistern
hstws und Möst 1878 im Stile dieser Kirche geschnitzte Hoch-
^ Z' stellt in fünf Reliefs die Geheimnisse des schmerzreichen
^enkranzes dar.
k Die alten Glocken von ungefähr 900 i<§r lind die Summe
H?, 17 250 Mark wurden an Meister Franz Goussel in
gegeben, der dafür vier neue Glocken im Gesamtgewichte
^ ^ .?039 1<§r lieferte. Diese sind am 14. August 1879
am am 7. September geweihet und am 11. September
Erhängt worden.
^ Die größte Glocke, aus den Wunsch der Schenkgeberin
g genannt, wiegt 5390 Pfd.; ihr Durchmesser beträgt
,^'Uß 3^/2 Zoll. Den oberen Rand derselben ziert ein
Kr
Rt
von abwechselnd kleineren und größeren Medaillons
tn der hl. Jungfrau nach bekannten Meistern. Sie
Eu die'Inschrift:
Maria ward ich zubenamit,
Mein Ton dringt über Stadt und Land:
So weit er schallt, sei froh gegrüßt,
Maria, die du voll Gnade bist.
87.-, Die zweite Glocke ist dem Psarrpatron geweiht; sie wiegt
Psd., hat im Durchmesser 4 Fuß 8lls Zoll und ist an
Oste mit Bildern aus dem Leben Jesu und über dem
tzchgÖH?"ge mit dem Bilde des Heiligen geschmückt. Ihre
lchnft lautet:
Sankt Mauriz, unser Schutzpatron!
Ich rufe dich mit lautem Ton,
Hilf, daß in: Glauben fest und treu
Die Pfarre stets gegründet sei.
deg dritte Glocke trägt den Namen des hl. Joseph,
UW . ff^Mtrones der Sterbenden; sie wiegt 2764 Pfd.,
Lbetz ^ ihrem Durchmesser 4 Fuß 2^2 Zoll und ist, wie die
^ durch einen Kranz von Bildern aus dem Leben Jesu
T> stnter der Inschrift mit dem Bilde des hl. Joseph geziert,
letztere lautet:
Mein Ton ist gestimmt gleichwie dein Herz,
Bald klingt er freudig, bald voll' Schmerz.
Sei du hier stets meinem Ruf bereit,
Dann laut' ich dir froh zur Ewigkeit.
Und vierte, Reinoldus-Glocke, ist 2190 Psd. schwer
I4 Ö^t 4 Fuß im Durchmesser; ihr Schmuck besteht aus den
tationenbildern, ihre Inschrift heißt:
Sankt Reinold, dir zu Ehren
Ward diese Glocke geweiht,
Wolle stets von uns abwehren
Krieg, Pest und schwere Zeit. —
Dir 45 sog. ständigen schwäbischen Klöster
in den heutigen Ländern Bayern, Württemberg
und Baden bis 1 802.
Kl 0 ster -- Nekr 0 l 0 gien
von?. Pius Gams, O. 8. L. zu St. Bonifaz in München.
Mit archivalischen Beiträgen von Otto Rieder, k. Archivsekrctür zu
Nenbnrg a. D.
(Fortsetzung.)
Mehrere Pensionslisten und Pensionserhöhungsbegutach-
tnngen von den Jahren 1803—11 in Akten des Kreisarchivs
Nenbnrg gewährten die hauptsächlichsten Beiträge zu Berich-
tigungen und Ergänzungen. Irrtümlich geschriebene Namen
sind im Katalog bereits verbessert. Die amtlichen Verzeich-
nisse stimmen aber außerdem mit demselben nicht ganz überein.
Einmal finden sich in unseren Quellen zwei Namen, welche
oben nicht Vorkommen:
Cölestin Baller: 1813 noch am Leben, nach einer von
ihm Unterzeichneten Bittschrift für seinen erblindeten Mitbruder
Lanz (s. Nr. 10) vom 11. Januar des genannten Jahres.
Ludwig Paul: gest. 3 Februar (nach einer arideren Ver-
sion am 22.) 1803.
Außer diesen zählen die Akten nur die ersten 17 Perso-
nen und dabei in anderer Ordnung auf; von den angesügteü
acht Konventualen ist nichts zu entdecken. Indessen kann man
sich dies wohl zurechtlegen. Da nach Angabe des geehrten
Herrn Verfassers der von ihm benützte Katalog vom Jahre
1789 stammt, unsere Quellen dagegen mindestens 14 Jahre
jünger sind, so ist gewiß die Annahme gerechtfertigt, daß jene
acht Mönche in der Zwischenzeit gestorben sind. Anderseits
besteht die Möglichkeit, daß die vorhin genannten zwei Kon-
ventualen, Bauer und Paul, erst nach 1789 in das Kloster
eingetreten sind. Nur neu auszufindende Thatsachen können
freilich diesen einfachen Schlüssen gegenüber volle Beweiskraft
erbringen.
Personalnotizen lieferten die Akten zu folgenden Nummern:
26 3. „Subsenior" ! nach dem Peusionsverzeichnis des
26 5. „Subdekau" ! RelitamtsWetteuhausenvom16.Aug.
26 6. „Senior" j 1806.
26 7. wurde Pfarrer zu Klimnach (jedenfalls vor dem
eben angeführten Datum) und trat als solcher mit allerhöchster
Erlaubnis die ihm erteilte Pension den: resignierten alten
Pfarrer Jeremias Geiger daselbst ab.
26 10. Das Datum seiner Geburt ist aus den Akten
hinzugefügt worden. Dieselben enthalten über Lanz die meisten
Mitteilungen. Nach einer von dem Pfarrer zu Deubach für
ihn gefertigten Eingabe, 6. 6. Wettenhausen, den 4. Sept. 1812,
wo er bereits im 70. Jahre stand, hatte ihn schon mehrere
Jahre zuvor der graue Staar, auf den: rechten Auge der Seh-
kraft beraubt; um 1811 traf das gleiche Unglück auch das
linke. Eine Operation mißlang. Seit 1809 war er „Senior
und Prokurator des aufgelösten Stifts Wettenhausen" gewesen.
Im Jahre 1816 reichte der genannte Pfarrer abermals eine
Bittschrift um Erhöhung der Pension für den gänzlich Er-
blindeten ein.
26 11. Derselbe wird in den Akten „Petrus Sorerius
(sic!) Bauer" genannt; dabei findet sich die Notiz: „ist zu
Wattenweiler exponiert und bezieht seinen Lebensunterhalt von
dieser Pfarrei", eine Bemerkung, welche die Jndentität mit
Nummer 11 außer Zweifel setzt.
26 15. Statt „Kourad" wird er einmal Leonard genannt,
was aber auf einem Schreibversehen beruhen mag. Doch ist
ihm der Name Konrad nicht schon in der Taufe beigelegt