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Alb
letzten 100 Jahren.
Von -s Pfarrer Schüttle in Seekirch.
(Fortsetzung.)
P- ^ 28. Oktober 1878 starb Kaspar Fuchs,
>Nurer in Binswangen, OA. Nicdlingen. Er hinterließ ein
^ringgen von über 70 000 Mk. Er vermachte
1) der Heiligenpflege in Binswangen 500 Mk.;
2) zur Orgel daselbst 500 Mk.;
3) zum Schnlfonds 300 Mk.;
4) Jahrtäge nach Binswangen, Wilhelmskirch, Jetten-
hansen und Mergentheim, jeden mit 140 Mk.;
„ zus. 560 Mk.
. Das Übrige, nach Abzug aller Unkosten, vermachte er
hochw. Bischöfe zur Verwendung n6 pins causns. Von
^schdem^lben schlug eine Deputation von Binswangen zur
^Migenpflege noch heraus 1000 Mk. Auch hatte Fuchs noch
MewM Güter, die verkauft wurden. Es durfte niemand
üstius schlagen, als die Heiligenpflege. Sie wollte es anfangs
schenkt haben. So gab die Pflege jetzt 1600 Mk. Der
Bischof ordnete aber an, daß 800 Mk. davon der
(6iienkasse überantwortet werden müßten. Es hat hiesige
^"Mpflege, alles in allem, bei 6000 Mk. ans der Fuchs-
Erbschaft gezogen. Wie und wohin der Hochwürdigste
'd'fchos heu Rest verteilt, ist seine Sache und braucht nicht
^ me Öffentlichkeit zu kommen.
34. Am 9. August 1880 starb Herr Dekan Adolph
Ö? chbaur, Stadtpfarrer in Biberach. Er hat testamentarisch
gende Legate hinterlassen:
1) zur Kirchenpslege in Weil der Stadt 150 fl.;
2) der Kirchenpflege Bühlerthann 250 st.;
3) der Kirchenpslege in Kottspiel 100 st.;
4) der Kirchenpslege in Usinzenweiler 100 sl.;
5) der Kirchenpslege in Uhlberg 50 sl., zusammen
650 fl.;
6) der Piuspflege in Oggelseuren 50 fl.;
7) der Krankenpflege in Liebenau 50 fl.;
8) der St. Annapflege in Lentkirch 50 fl.;
9) zu einem Jahrtag mit 2 hl. Messen und Almosen
500 fl.;
10) den barmherzigen Schwestern in Biberach 300 fl.;
11) dem Piusverein 100 fl.;
12) dem Gesellenverein 100 fl.;
13) der katholischen Kultkasse in Biberach 1 Kruzifix,
1 Kelch und Chorrock, ca. 350 Mk.;
14) zu Manualstipendien 100 fl.;
15) der Haushälterin Veronika Ehrler nebst dem jähr-
lichen Zins aus 4000 fl. Staatsobligationen noch
baar 1000 fl., zusammen 6900 fl. — 11 828 Mk.
57 Pfg.
35. Am 15. Juni 1875 starb Herr Pfarrer Norbert
bor/^Mann in Schönebürg. Noch zu Lebzeiten hat er den
^ "gen schönen Ölberg in einer kleineren Kapelle und den
^"zweg gestiftet, der jetzt zur Wallfahrtskirche führt.
(Fortsetzung folgt.)
^ Geschichte des 1611—1816 bestandenen Land-
Kapitels Wallerstein resp. Lauchhrinr.
(Schluß.)
zchei ^uf die Bitte der Kapitularen um Einverleibung in du
benachbarten Kapitel erhielt der Dekan folgendes Dekret:
„Friedrich von Gottes Gnaden, König :c. Wir wollen
die Pfarrgeistlichkeit eures Landkapitels-Bezirks mit der am
16. April d. I. angebrachten Bitte um Einverleibung zu den
Dekanaten Ellwangen und Neresheim hiemit abgewiesen haben,
und sollt ihr dieses den Supplikanten mit dem Anhänge er-
öffnen, daß es sich erst bei der künftigen definitiven Organi-
sation der katholischen Geistlichkeit zeigen werde, wie die Land-
kapitel besser einzutheilen seien. Gegeben in Unserm Kath.
Geistl. Rath. Stuttgart 18. Juli 1811. Kämmerer. Werk-
meister. v6t. Hirrlinger." (Dekr.-Buch l. c. S. 15.)
Der Bitte der Kapitularen um die genannte Einver-
leibung wurde erst mit der Aufhebung des Landkapitels Lauch-
Heim entsprochen. Kaum war nämlich der Dekan Meßner am
22. Oktober 1816 Generalvikariatsrat in Ellwangen geworden
— er blieb aber vorderhand noch Stadtpfarrer in Lanchheim —
so schrieb er 66. 8. November 1816 an seine „Hochwürdigen,
schätzbarsten Herrn Mitbrüder":
„Ich habe die Ehre, meine allergnädigste Ernennung als
General-Vikariats-Nath zu notifiziren. Auch haben Se. König!.
Majestät, vermöge allerhöchster Resolution vom 22. Oktober
d. I. im Einverständnis; mit dem General-Vikariat Ellwangen
zu verordnen geruht:
1. daß künftig kein Dekanat mehr — der untergeord-
neten Verhältnisse wegen — mit einem General-Vikariats-
Rath besetzt,
2. die Bezirke der Dekanate nach den Gränzen der Ober-
ämter bestimmt und der Sitz des Dekanats überall in die
Oberamtöstadt, oder wo diese nicht möglich, in den nächstge-
legenen katholischen Pfarrort verlegt, mithin künftig der Be-
zirk des Dekanats Ellwangen auf den ganzen Bezirk des
K. Oberamts Ellwangen, und ebenso der Bezirk des Dekanats
Neresheim auf den ganzen Bezirk des K. Oberamts Neres-
heim ausgedehnt, und alle dazu gehörigen Pfarreien respective
unter den Dekan von Ellwangen und den Dekan von Neres-
heim vereinigt werden, so daß das bisherige Dekanat
Lanchheim ganz eingeht.
Als Kämmerer für das nunmehrige ganze Landkapitel
Ellwangeil tritt der Kämmerer des bisherigen Landkapitels
Bühlerthann, Pfarrer Bäurlein in Jagstzell ein. Die Er-
nennung des Dekans und Stadtpsarrers in Ellwangen wird
folgen, bis wohin der Dekanats-Commissarinö, Pfarrer Herzer
in Dewangen als Dekanats-Verweser bleibt." (Dekr.-Buch
l. c. S. 41 f.)
Dekan und Stadtpfarrer in Ellwangen wurde am 9. Feb-
ruar 1817 Jos. Aug. Rngel, unter dem sämtliche oben be-
zeichnten Pfarreien des aufgelösten Landkapitelö Lanchheim
standen, mit Ausnahme von Aufhausen, Baldern, Dirgenheim,
Kerkingen, Kirchheim, Pflanmloch, Nöttingen und Waldhansen,
welche zum Dekanat Neresheim geschlagen wurden.
In dem letzten Schreiben des General-Vikariats-Rats
Meßner heißt es am Schlüsse, daß „eine Beilage an den
bisherigen Landkapitels-Kammerer, Herrn Pfarrer
Demmel in Thannhausen, die von ihm selbst nach-
ge suchte Entlassung vom Kamm er ariats-Amte"
betreffe. Dieser erste und einzige Kämmerer des Landkapitels
Lanchheim, Ulrich Demmel, geb. zu Thannhausen 4. Juli
1739, zum Priester geweiht 7. April 1764, Pfarrer in Thann-
hausen seit 1770 und gestorben als Jubilar 4. Januar 1820,
wurde von den Kapitularen selbst, auf Vorschlag
des Dekanats-Kommissärs, gewählt. Letzterer richtete
nämlich von Lanchheim aus am 23. Juli 1811 folgendes
Schreiben an die Kapitularen des Dekanats Lanchheim:
„W.(ohllöbliche) Pfarrämter! Der zeitliche Landkapitels
Alb
letzten 100 Jahren.
Von -s Pfarrer Schüttle in Seekirch.
(Fortsetzung.)
P- ^ 28. Oktober 1878 starb Kaspar Fuchs,
>Nurer in Binswangen, OA. Nicdlingen. Er hinterließ ein
^ringgen von über 70 000 Mk. Er vermachte
1) der Heiligenpflege in Binswangen 500 Mk.;
2) zur Orgel daselbst 500 Mk.;
3) zum Schnlfonds 300 Mk.;
4) Jahrtäge nach Binswangen, Wilhelmskirch, Jetten-
hansen und Mergentheim, jeden mit 140 Mk.;
„ zus. 560 Mk.
. Das Übrige, nach Abzug aller Unkosten, vermachte er
hochw. Bischöfe zur Verwendung n6 pins causns. Von
^schdem^lben schlug eine Deputation von Binswangen zur
^Migenpflege noch heraus 1000 Mk. Auch hatte Fuchs noch
MewM Güter, die verkauft wurden. Es durfte niemand
üstius schlagen, als die Heiligenpflege. Sie wollte es anfangs
schenkt haben. So gab die Pflege jetzt 1600 Mk. Der
Bischof ordnete aber an, daß 800 Mk. davon der
(6iienkasse überantwortet werden müßten. Es hat hiesige
^"Mpflege, alles in allem, bei 6000 Mk. ans der Fuchs-
Erbschaft gezogen. Wie und wohin der Hochwürdigste
'd'fchos heu Rest verteilt, ist seine Sache und braucht nicht
^ me Öffentlichkeit zu kommen.
34. Am 9. August 1880 starb Herr Dekan Adolph
Ö? chbaur, Stadtpfarrer in Biberach. Er hat testamentarisch
gende Legate hinterlassen:
1) zur Kirchenpslege in Weil der Stadt 150 fl.;
2) der Kirchenpflege Bühlerthann 250 st.;
3) der Kirchenpslege in Kottspiel 100 st.;
4) der Kirchenpslege in Usinzenweiler 100 sl.;
5) der Kirchenpslege in Uhlberg 50 sl., zusammen
650 fl.;
6) der Piuspflege in Oggelseuren 50 fl.;
7) der Krankenpflege in Liebenau 50 fl.;
8) der St. Annapflege in Lentkirch 50 fl.;
9) zu einem Jahrtag mit 2 hl. Messen und Almosen
500 fl.;
10) den barmherzigen Schwestern in Biberach 300 fl.;
11) dem Piusverein 100 fl.;
12) dem Gesellenverein 100 fl.;
13) der katholischen Kultkasse in Biberach 1 Kruzifix,
1 Kelch und Chorrock, ca. 350 Mk.;
14) zu Manualstipendien 100 fl.;
15) der Haushälterin Veronika Ehrler nebst dem jähr-
lichen Zins aus 4000 fl. Staatsobligationen noch
baar 1000 fl., zusammen 6900 fl. — 11 828 Mk.
57 Pfg.
35. Am 15. Juni 1875 starb Herr Pfarrer Norbert
bor/^Mann in Schönebürg. Noch zu Lebzeiten hat er den
^ "gen schönen Ölberg in einer kleineren Kapelle und den
^"zweg gestiftet, der jetzt zur Wallfahrtskirche führt.
(Fortsetzung folgt.)
^ Geschichte des 1611—1816 bestandenen Land-
Kapitels Wallerstein resp. Lauchhrinr.
(Schluß.)
zchei ^uf die Bitte der Kapitularen um Einverleibung in du
benachbarten Kapitel erhielt der Dekan folgendes Dekret:
„Friedrich von Gottes Gnaden, König :c. Wir wollen
die Pfarrgeistlichkeit eures Landkapitels-Bezirks mit der am
16. April d. I. angebrachten Bitte um Einverleibung zu den
Dekanaten Ellwangen und Neresheim hiemit abgewiesen haben,
und sollt ihr dieses den Supplikanten mit dem Anhänge er-
öffnen, daß es sich erst bei der künftigen definitiven Organi-
sation der katholischen Geistlichkeit zeigen werde, wie die Land-
kapitel besser einzutheilen seien. Gegeben in Unserm Kath.
Geistl. Rath. Stuttgart 18. Juli 1811. Kämmerer. Werk-
meister. v6t. Hirrlinger." (Dekr.-Buch l. c. S. 15.)
Der Bitte der Kapitularen um die genannte Einver-
leibung wurde erst mit der Aufhebung des Landkapitels Lauch-
Heim entsprochen. Kaum war nämlich der Dekan Meßner am
22. Oktober 1816 Generalvikariatsrat in Ellwangen geworden
— er blieb aber vorderhand noch Stadtpfarrer in Lanchheim —
so schrieb er 66. 8. November 1816 an seine „Hochwürdigen,
schätzbarsten Herrn Mitbrüder":
„Ich habe die Ehre, meine allergnädigste Ernennung als
General-Vikariats-Nath zu notifiziren. Auch haben Se. König!.
Majestät, vermöge allerhöchster Resolution vom 22. Oktober
d. I. im Einverständnis; mit dem General-Vikariat Ellwangen
zu verordnen geruht:
1. daß künftig kein Dekanat mehr — der untergeord-
neten Verhältnisse wegen — mit einem General-Vikariats-
Rath besetzt,
2. die Bezirke der Dekanate nach den Gränzen der Ober-
ämter bestimmt und der Sitz des Dekanats überall in die
Oberamtöstadt, oder wo diese nicht möglich, in den nächstge-
legenen katholischen Pfarrort verlegt, mithin künftig der Be-
zirk des Dekanats Ellwangen auf den ganzen Bezirk des
K. Oberamts Ellwangen, und ebenso der Bezirk des Dekanats
Neresheim auf den ganzen Bezirk des K. Oberamts Neres-
heim ausgedehnt, und alle dazu gehörigen Pfarreien respective
unter den Dekan von Ellwangen und den Dekan von Neres-
heim vereinigt werden, so daß das bisherige Dekanat
Lanchheim ganz eingeht.
Als Kämmerer für das nunmehrige ganze Landkapitel
Ellwangeil tritt der Kämmerer des bisherigen Landkapitels
Bühlerthann, Pfarrer Bäurlein in Jagstzell ein. Die Er-
nennung des Dekans und Stadtpsarrers in Ellwangen wird
folgen, bis wohin der Dekanats-Commissarinö, Pfarrer Herzer
in Dewangen als Dekanats-Verweser bleibt." (Dekr.-Buch
l. c. S. 41 f.)
Dekan und Stadtpfarrer in Ellwangen wurde am 9. Feb-
ruar 1817 Jos. Aug. Rngel, unter dem sämtliche oben be-
zeichnten Pfarreien des aufgelösten Landkapitelö Lanchheim
standen, mit Ausnahme von Aufhausen, Baldern, Dirgenheim,
Kerkingen, Kirchheim, Pflanmloch, Nöttingen und Waldhansen,
welche zum Dekanat Neresheim geschlagen wurden.
In dem letzten Schreiben des General-Vikariats-Rats
Meßner heißt es am Schlüsse, daß „eine Beilage an den
bisherigen Landkapitels-Kammerer, Herrn Pfarrer
Demmel in Thannhausen, die von ihm selbst nach-
ge suchte Entlassung vom Kamm er ariats-Amte"
betreffe. Dieser erste und einzige Kämmerer des Landkapitels
Lanchheim, Ulrich Demmel, geb. zu Thannhausen 4. Juli
1739, zum Priester geweiht 7. April 1764, Pfarrer in Thann-
hausen seit 1770 und gestorben als Jubilar 4. Januar 1820,
wurde von den Kapitularen selbst, auf Vorschlag
des Dekanats-Kommissärs, gewählt. Letzterer richtete
nämlich von Lanchheim aus am 23. Juli 1811 folgendes
Schreiben an die Kapitularen des Dekanats Lanchheim:
„W.(ohllöbliche) Pfarrämter! Der zeitliche Landkapitels