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Beck, Paul [Editor]; Hofele, Engelbert [Editor]; Diözese Rottenburg [Editor]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 2.1885

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Sambeth, Johann Georg: Zur Geschichte des Klosters Löwenthal bei Friedrichshafen, [8]
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.20206#0061

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t Erscheint monatlich cin-
k 'aal als regelmäßige Bci-
l Pastoralblatt für
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t »u^'ohcn; halbjährlich in
j Württemberg M. 2.40., im
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4 Oesterreich fl. 1. 10 kr.
t in der Schweiz Frcs.
! ^ 25 Cts.


iöpsan-


von Schwaben
— zugleich Organ für deutsche Airchengeschichte —
mit periodischer kirchengeschichtlicher N)eltschau.
Regelmäßige Beilage zum Pastoralblatt sür die Diözese Notteuburg.

j Durch alleBuchhand- t
( lungcu, sowie gegen Ein- s
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i kann das Diözcsan- i
i Archiv allein zum Preise t
i von M. 1. 20. halbjähr- i
: lich, das Pastoralblatt :
I allein zum Preise von M. i
t 1. 20. halbjährlich bezogen k
I werden. :

Mit einem Vereine von Geistlichen und in Verbindung mit Geschichtsgelehrten herausgegeben
von Du. Engelbert Hofele, Pfarrer in Nmmendorf.
Korrespondenzen wollen gefl. direkt an vr. Engelbert Hofele, Pfarrer in Ummendorf b. Bibcrach, gerichtet werden.

Stuttgart, den 1. August 1885. 2. Jahrgang.

^^halt: Zur Geschichte des Klosters Löwenthal bei Friedrichshafen. Von Pfarrer Prof. Sambeth in Ailingen. (Fortsetzung.) — Eine Schul-
ordnung von 1586 für die „wutsche sowol auch lateinische schnelmaister" in den vorderösterreichischen Landen. Mitgeteilt von IM. K. Th.
Zingeler, f. h. Archiv-Assessor in Sigmaringen. (Fortsetzung.) — Album katholischer vaterländischer Geistlichen, welche milde Stiftungen
gemacht haben in den letzten 100 Jahren. Von h Pfarrer Schüttle in Seekirch. (Fortsetzung.) — Der hl. Ernst, erster Abt des Klosters
Neresheim. (Schluß) — Nachtrag zu den Artikeln „Die Geistlichen und der Gottesdienst an der ehemaligen Hofkapelle zu Stuttgart".
Nr. 6, 7 u. 8 d. Bl., Jahrg. 1884, betr. die von Herzog Karl versuchte Berufung des k. Jldephous Schwarz von Bamberg, der Zierde
des Benediktiner-Stifts Banz. Die zwei diesbezüglichen hochinteressanten herzoglichen Schreiben. Bon Or. Hofele. — Die Einführung
des Christentums im ehemaligen Nibelgau. Die St. Martinskirche in Leutkirch die Mutterkirche dieses Gaues und die Entstehung von
Leutkirch. Mitgeteilt von Rud. Roth, senior. — /csZictius delenius. Bon I. B. D. Jost. — Die 45 sog. ständigen schwäbischen Klöster
in den heutigen Ländern Bayern, Württemberg und Baden bis 1802. Kloster-Nekrologien von ll. Pins Gams, O. 8. N. zu St.
Bouifaz in München. Mit archivalischen Beiträgen von Otto Rieder, Archivsekretär zu Neuburg. (Fortsetzung.) — Litterarisches. Katho-
lische Warte.


^ur Geschichte des Klosters DöwrnLhal bei
Friedrichshafen.
Von Pfarrer Prof. Sambeth in Ailingen.
(Fortsetzung.)
. Diese Relation des Untersuchungsrichters, wie das Zeugen-
^.Er, sind sehr interessant. 1. Für den Ernst und die Ge-
ckenhaftigkeit der Untersuchung spricht schon die vorgängige
^Panntmachung derselben in den Nachbarpfarreien Buchhorn,
jungen, Jettenhausen und einigen andern (wahrscheinlich
sochenzell, Eriskirch und Thenringen, zu dem damals noch
^ chnetzenhansen gehörte) und die Beiziehung des Propstes von
isMen. Die Untersuchung selbst fand statt Freitag und Sam-
^6 nach Christi Himmelfahrt 1304. 2. Damals lebte also
hE als Nonne im Kloster Löwenthal Tuta von Ravens-
die frühere Gattin des Stifters Johann von Ravens-
cZI Sie ist aber nicht, wie allgemein angenommen wird,
o -sP'üi zu damaliger Zeit, sondern die unten namentlich an-
Pe ctictn Owingen. Sie war auch nicht die erste
^ c'w, sondern nach ihrem eigenen Zeugnis bekleidete diese
E ^ämUll16i3 cie TVesclren^e, die unten von der Oon-
^nckermrir genannt wird Mechtild v. Eschenz.
sZ^child und Mathild find die gleichen Namen. Zur Zeit
Zeugenaussage war Tnta einfache Nonne. Sie kann
^ Priorin nur genannt werden als Stifterin oder Ge-
D Mm hxZ Stifters, welche zugleich, wie sie angiebt, die ersten
Ai E^erinnen des Klosters von Konstanz brachte und so die
bas ^ ^er ueuen Kolonie wurde. 3. Sie bezeugt eidlich,
ihr s ^ Astern 1304 54 Jahre waren seit der Schenkung
Viannes. Diese fand also statt im Jahre 1250 an
Ern. 4, Mg ihrer Aussage erhellt, daß ihr Gemahl Jo-
die s Ravensburg seine Burg Aistegen samt Zubehör,
bey EM schon, wenn auch nur kurze Zeit, Löwenthal hieß,
üch sF^^inikanern in Konstanz schenkte. Daraus geht deut-
mrvor, was oben zu beweisen gesucht wurde, daß die

Herren von Ravensburg, die Herren von Aistegen und die
Herren von Löwenthal dieselbe Familie bilden. 5. Das Do-
minikanerkloster, Kloster der Prediger-Brüder, in Konstanz
war kurz vorher, anno 1235, gestiftet worden, ein Jahr nach
der Heiligsprechung des Ordensstifters, dessen junge Pflanzung
in allen Ländern sich unglaublich schnell ausdehnte und die be-
geistertste Aufnahme fand. 6. Der Stifter sendet seine Ge-
mahlin nach Konstanz zu dem Konvente der Frauen 6e Owe,
um von da die ersten Bewohnerinnen des Klosters zu holen.
Wo ist diese An zu finden? Adelheiden bei Konstanz kann
es nicht sein, denn dieses Angustinerinnenkloster wurde erst
1370 gegründet; darum wird es wohl eines der beiden St.
Katharina-Klöster bei Konstanz sein, entweder die Nieder-
lassung der Augnstinerinnen, als deren Gründnngsjahr freilich
erst 1260 genannt wird; doch scheint dafür die Bemerkung zu
sprechen, daß die neue Pflanzung in Löwenthal zuerst nach
der Regel des hl. Augustinus lebte und daß die Nonnen in
der Au einfach Oonveimne genannt werden, die sich zu einem
gemeinschaftlichen frommen Leben zusammengefnnden hatten,
ohne damals noch einem bestimmten Orden inkorporiert zu sein.
Sie konnten schon 1250 bestanden haben, wenn sie auch erst
1260 denk Augustiner-Orden sich anschloßen. Übrigens wählte
der hl. Dominikus selbst für seine Stiftung die Regel des
hl. Augustinus mit Zusätzen ans der des hl. Norbert. Öder-
es ist das Dominikanerinnenkloster St. Katharina, Zofingen
genannt, das 1253 gestiftet wurde und in derselben Art wie
das vorige schon 1250 bestanden haben mag. 7. Von da
brachte Tuta 20 Jungfrauen als Stamm der neuen Stiftung
mit; sie selbst zog den Gehorsam dem Befehlen vor, wurde
einfache Klosterfrau, und der Konvent wählte zur Priorin
Nntllilcke 6e /ie8cIieimE, von Eschenz, einer Pfarrei ans
dem Konstanz benachbarten Landkapitel Franenfeld und Steck-
born. In diesem Dekanate befindet sich übrigens auch eine
Pfarrei Au, die der Benediktiner-Abtei des nahen Fischingen
inkorporiert war. Sollten die ersten Bewohnerinnen Löwen-
 
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