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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 2.1885

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Schnell, Eugen: Die Kirchen und Klöster des früheren Bistums Konstanz, [2]
DOI Artikel:
Lautenbacher, Josef: Ein alter Passionstheaterzettel
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https://doi.org/10.11588/diglit.20206#0019

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15

Ki^Azrn und Klöster des früheren Bistums
Konstanz.
Von Archivar Engen Schnell in Signiaringen.
(Fortsetzung.)
^..Z6) Rottenmünster, gegründet 1221, mit einer Ab-
ZZl, 23 Frauen, 13 Schwestern, 3 Novizinnen und zwei
^chtvätern.
1, 17) Wald in Hoheuzollcrn, gegründet 1152 (nicht
. 12) ^Lt einer Abtissin, 22 Frauen, 10 Schwestern und
^>n Beichtiger.
^ ^8) Wonncnthal, gegründet 1256, mit einer Abtissin,
o Frauen, 5 Schwestern und einem Beichtiger.
2. s^9) Wurmspach, gegründet 1260, mit einer Abtissin
^ Frauen, 8 Schwestern und 2 Beichtvätern.
^ Zusammen 19 Klöstern mit 505 Frauen, 184 Schwestern
^ 5 Novizinnen.
V. Klarissinen.
1) Freiburg, gegründet 1515, mit einer Abtissin, 22
en, 6 Schwestern und 2 Beichtigern.
^2) Paradies bei Fra neu selb, mit einer Abtissin,
Frauen, 9 Schwestern und 2 Beichtigern.
^3) Söflingen, gegründet 1327, mit einer Abtissin,
Frauen, 14 Schwestern und 2 Beichtigern.
^) Villingen, gegründet 1278, mit einer Abtissin,
Frauen, 5 Schwestern und 2 Beichtigern.
> ö) Wittichen, gegründet 1290, mit einer Abtissin, 20
^uen, ii Schwestern und 2 Beichtigern.
Zusammen 5 Klöster mit 120 Frauen und 45 Schwestern.
VI. Ursulinerinen.
Z) Freibnrg, gegründet 1696, mit einer Snperiorin,
Frauen und 2 Beichtigern.
^ 2) Luzern, gegründet 1659, mit einer Snperiorin, 36
Aleii. 6 Schwestern, 2 Novizinen und 2

Vau
20
3l
22

^ —V—"-0 —" 7- ^ein.
A,'.. ' 1 T taufen bei Breisach, gegründet 1746, mit einer
Ateherin, 3 Schwestern und einem Beichtiger.
2 Zusammen 3 Klöster mit 57 Frauen, 9 Schwestern lind
^dizinen.
VII. A u g n st inerine n.
ei„ 1) Adelheiden bei Konstanz, gegründet 1370, mit
^ ^^sslor, 13 Frauen und 2 Beichtigern,
kw 7) Freibnrg im Grünenwald, gegründet 1230, mit
^ Mutter, 12 Schwestern, 2 Novizinen und 2 Beichtigern.
Rt ^anct Katharina bei Konstanz, gegründet 1260,
^uer Priorin, 11 Frauen, 3 Schwestern und 2 Beichtigern.
U,m Zusammen 3 Klöster mit 27 Frauen, 15 Schwestern
^ - Novizinen. (F-'is-hnng

Ein alter Pafstonstheaterzettrl.
Mitc;eteilt von Josef Lantenbacher (StvNgart).

»io> 1^ 9" Herbste des vorigen Jahres, meine Kennt-
Hau, bayerisch-schwäbischen Volkstnmes zu mehren und
lUx^mUch zur Geschichte der Bauerntheater Material zu sam-
ht^ 1' ?9ch längere Zeit iin bayerischen Teile Schwabens anf-
Zai/ ^ dem Hanse des praktischen Arztes I)r. Lllbcrt
'u Günzburg a. Ö. außer andern für meine Studien
ä ^^tvollen Seltenheiten einen alten Passionstheaterzettel.
Pnf-s hatte für mich ganz besonderes Interesse, da er die
'Mang des Leidens Jesu in meinem eigenen Geburtsorte

und zwar in der Kirche selbst beurkundete. Dieser mein Ge-
burtsort, der Marktflecken Wald, liegt im k. bayer. Bezirks-
amt Mindelheim, Landkapitel Kirchheim, dem sogenannten
„Standen"-Kapitel, weil es größtenteils nur Ortschaften um-
faßt, die in den sog. „Standen", einem der verrufensten und
verstecktesten Gaue Schwabens, liegen. Meine Landsleute haben
sich bis zur Gegenwart als Freunde des Theaters und des
Theaterspielens gezeigt, wenn sie auch seit lange nicht mehr
daran denken, „den" Passion zu spielen. Zum letztenmal
war dies der Fall im Jahre 1848; aber der Gedanke kam
äußerer Hindernisse wegen nicht zur Ausführung. Von dem
in dem folgenden Theaterzettel bezeichneten Passionsspiele hat
sich keine Tradition erhalten. Text und Musik sind, wie es
scheint, verloren gegangen. In der Pfarrchronik findet sich
darüber keine Auszeichnung, da von 1758 bis 1776 daselbst
überhaupt nichts ausgezeichnet wurde. Dagegen ist zu 1755
die Notiz enthalten: stoäem nnno 1755 wurde in dem Pfarr-
gotteshaus auf dem Choraltar bei der Mutter Gottes das
Altarblatt abgehoben und in Form eines Tüentri Lcnenen
gemacht und gemahlen." Ob nun diese Szenen oder Conlissen
für diese oder noch frühere Passionsanfführnngen verwendet
wurden, oder ob sie zu andern Zwecken, etwa zu einem hl.
Grab, einem Ölberg oder dergleichen, dienten, kann nicht
mehr ausgemacht werden, da sie nicht mehr vorhanden sind,
so wenig wie der Altar, den Kenner znm Teil für ein Mei-
sterwerk ansahen.
Der Theaterzettel nun lautet in diplomatisch-getreuer
Abschrift also:
Die
In dem sterblicheil Fleisch, für
Den Sünder Leydente
Liebe Gottes
Auf offentlickwr Schaubühne in
Etlichen Geheimnnssen
Mitleydiger Betrachtung
vorgestellt
In den: Löblichen Marianischen
Pfarr-Gotts-Hanß
zu
Soler ans dein Wald
7VM0 1761.
Den 15. und 19. Mörtz.
Mit Erlanbnnß der Oberen.

Mindelheim,
gedruckt bey Johann Peter Steiner.
Anmerkung.
Was angenehmes, und Gott gefälliges Werck sehe die
Betrachtung des Leydens Christi, erhellet ans den Worten des
Heil. Petri: Weil nun Christus im Fleisch gelitten hat, so
waffnet auch ihr euch mit der gleichen Betrachtung. 1. ?et. 4
ver.8. 1. Von solchem dann denen einfältigeren einen klaren
Eindruck zu machen, Hab ich dieses nit einer Critischen, son-
dern Christlichen Welt vor Angen gelegt in folgenter Abhand-
lung, da
In dem Musikalischem Vorspiel gezeigt wird, wie 1. Ln-
cifer wider den sündhaften Menschen von der Göttl. Gerech-
tigkeit Nach begehrend, von der Barmhertzigkeit mit Spott ab-
gewisen 2. Aufs neue mit den siben Haupt-Sünden wnder den
Menschen sich verschwöret.
 
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