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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 2.1885

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Giefel, Joseph Anton: Kleinere Beiträge zur schwäbischen Kirchengeschichte
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Stengele, Benvenut: Inventuraufnahme bei den im Jahre 1803 dem deutschen Orden zugewiesenen Klöstern im Bereiche des jetzigen Königreiches Württemberg, [7]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20206#0080

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76

Eine silberne Scheibe mit einem Krystallglase, auf dem
Rücken die hl. Jungfrau mit dem Jesuskinde im Schoße.
Zwei vergoldete kupferne Scheiben, beide auf der Vorder-
seite St. Jörg, in das Rad geflochten (Tübinger Wahrzeichen).
Eine vergoldete kupferne Scheibe, vornen „mit unser
Frowen in der Sonne Bilde".
Eine hölzerne Bücherlade, mit Silber überzogen und
etlichen Steinen „versetzt".
Zwei paar silberne Löwenköpfe mit zwei paar silbernen
Knöpfen und schwarzseidenen Franzen.
Zwei paar silberne Spangen, mit Herzog Eberhards 7Vt-
tempto emaillirt und zwei paar Knöpfen von gezogenem Golde.
Drei silberne Knöpfe, wovon einer vergoldet.
Zwei silberne Schlösser oder Haften, mit württembergi-
schen Schilten.
Fünfundzwanzig vergoldete silberne Kelche mit Patenen.
Zwei vergoldete silberne Patenen.
Ein Knopf mit Perlen und silbernes „Löblin", ist an
einem Chormantel gehangen.
Ein kleiner silberner Schilt und Helm „deren von der
Laiter."
Zwei silberne Schilte mit der Echinger und Truchsäßen
von Waldburg Wappen.
Zwei schön vergoldete kupferne Rosen mit zwei paar-
gewundenen Knöpfen.
Drei in Silber gefaßte blaue Gläser.
„Ferner ist bei St. Jörgenstift gefunden ein goldenes
rundes Agnus Dei, hängt an einer goldenen Kette, aus der
Vorderseite Reliquien mit edlen Steinen und Perlen, aus der
Rückseite mit dem englischen Gruß, Ritter St. Jörgen, Joachim
und Anna, ganz subtil in Bein geschnitten." Zurückgeblieben
und sind vielleicht jetzt noch in der Tübinger Stiftskirche zu
sehen: vier vergoldete silberne Kelche und zwei vergoldete
silberne Patenen.
Eine elfenbeinerne Lade, mit Silber beschlagen, darin
viele Reliquien.
d) Bei den Augustinern:
Sechs vergoldete silberne Kelche mit vergoldeten silbernen
Patenen.
Eine schwer silberne Monstranz.
Eine große vergoldete kupferne Monstranz.
Eine silberne Kapsel, „darin sie das Sacrament bewahrt".
Weiter haben die Augustinerherrn noch zwei wertvolle
vergoldete silberne Kelche vor 2 Jahren dem Propst des Wengen-
klosters in Ulm, der sich eine zeitlang in ihrem Kloster auf-
hielt, samt etlichen der besten Meßgewänder und Mänteln für
70 fl. versetzt.
c) Bei den Barfüßern zu Tübingen:
Eine große silberne Monstranz.
Vier vergoldete silberne Kelche samt Patenen.
Sie haben noch weiter zwei Kelche gehabt, den einen
von den Truchsäßen von Hösingen, den andern von Agiles
Hellerin, Wittwe zu Tübingen. Diese Kelche wurden vor
1 Jahr der eine dem Truchsäß Hanns von Höfingeu, der andere
der genannten Wittwe ans Erfordern wieder zugestellt.
6) Bei St. Jacobskirche zu Tübingen:
sieben vergoldete silberne Kelche mit Patenen.
e) Alls dem Tübinger Schloß:
Eine silberne Monstranz.
Zwei vergoldete silberne Kelche, „alles mit ^tkempto
gemerkt."
Aus dem ganzen Amt Tübingen wurden in die Kanzlei

nach Stuttgart 83 Kelche geliefert und bei den Pfarrei^
blieben 19 Kelche.
3) Kloster Weissenau.
In dem großen Kampfe zwischen Papst Johann
und Ludwig dem Bayern stund das Kloster Weissenau am
Seite der Kurie. Die Folge war, daß der Kaiser die MöiE
vertrieb und sie ihrer Güter beraubte. Um dem nun ga^s
verarmten Kloster einigermaßen wieder auszuhelfen, inkorp^
rierte Gregor XI. dem Kloster die Pfarrkirche in UmmendW
mit den dazu gehörigen Kapellen.
4) Kaplanei Fi schbach.
Im Jahre 1407 stiftete Heinrich von Essendors
ewige Messe in die Kapelle zu Fischbach, deren ""tO
anderen gottesdienstlichen Verpflichtungen an
erste Messe auf dem Schloß Horn, die zweite
zu Fischbach und die dritte in der Pfarrkirche
zu lesen hatte.

Weihnachten ^
in der Kapeu.
zu UmmendVl

Inventuraufnahmtz
bei den im Jahre 1803 dem deutschen Orden
gewiesenen Klöstern im Bereiche des jetzig^
Königreiches Württemberg.
Bon N. Benvennt Stengele, 0r6. NIn. Lonv. in Wnrzburg.
(Fortsetzung.)

Karmelitenkloster zu Ravensburg.
Es liegt an der Hauptstraße der Stadt, 3 Stock ha^
massiv von Steinen aufgeführt, durchaus wohl unterhalten E
formiert mit der Kirche ein schönes Quadrat. Dasselbe enthast
eine Kirche, 43 Zimmer und Konventzimmer, einen RekreatioNH
saal, Bibliotheksaal, eine Braustatt, zwei Stallungen zu 5 Pst'st
und 4 Stück Rindvieh, ein Waschhaus, zwei Gärten, einO
großen Wein- und vier Bierkeller, alle gewölbt, und hat einst
Umfang von 80,590 stst. Die Kirche ist zwar Eigentum ^
Karmeliten. Dieselben haben sich aber mit den Katholik^
der Stadt zum Gottesdienste nur des Chores zu bedien^
das Langhaus hingegen ist durch den westfälischen Frieds
den Protestanten eingeräumt worden, und es sind die StundG
bestimmt, wo jeder Teil seinen Gottesdienst zu Halter: Hst',
Personalstand: 18 Patres und 6 Urutres luici, daruV^
?. Naymundus Schäble vor: Eichstädt, Provinzial, alt 48 Jastj
Profeß 29; k. Vitus Ebert von Schretzheim in Neuwürttest'
Lerg, Prior, alt 46, Profeß 22. Die Hälfte wünscht ^
Kloster zu bleiben, während die andern wünschen in Pensimst
stand versetzt zu werden. Einige der letzteren Partei geben W
Grund an, daß das Kloster bei der Schmälerung des TerrMD
sich nicht mehr erhalten könne; die andern schützen den Manst
der Eintracht vor. Übrigens muß der Referent das Zeugst)
ablegen, daß er an dem Provinzial, Prior, ExprovinZst
(Willibald Beir von Eichstädt, alt 69, Prof. 50) und
finitor gescheite und thätige Männer gefunden habe. Ältest
Pater 72 Jahre, jüngster 25; ältester Bruder 63, jüngster st)
Freiwillig stellen sie einen Prediger an Sonn- und Fsst)
tage:: in das hiesige Zucht- und Arbeitshaus. Überdies leist'
sie ihrem Stande gemäß Aushilfe in folgenden Gebieten' st
Österreichischen, in der Deutschordischen Kommende Alschhansst
im Wolfeggischeu, gräflich Zeilischen, Weissenauischen, West,
gartischen und in all diesen Gebiete:: ist ihnen auch der Test)
erlaubt. Im Bäurischen und ebenso im fürstlich Taxistst
ist die Aushilfe und mit dieser auch der Termin unterste
Uebrigens ist jene in den gedachten Gebieten noch so stark, dal'
 
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