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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 2.1885

DOI Artikel:
Sambeth, Johann Georg: Zur Geschichte des Klosters Löwenthal bei Friedrichshafen, [10]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20206#0089

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Owensburg oder Mechthild von Eschenz als erster Priorin
^Husten soll, weiß ich nicht; es müßte nur ein lapsns me-
k onne der 100jährigen Zengin vorliegen, oder das Fräulein
Fronhofen, ähnlich wie Tuta, nur kurze Zeit, und zwar
^ ^ der Berufung von Konstanz, Priorin gewesen sein. —
VUnann von Schaffhausen ist ein Predigermönch entweder
Konstanzer oder Freiburger Kloster. 20. Die folgenden
^us Buchhorn: Nikolaus, der Bader, Ulrich Egen
^ ^ Philipp Muze, dann Ulrich Brugel wissen keine neuen
^-^den zu machen. 21. Dagegen erfahren wir, daß im
stelle 1304 eine Dame von Owingen Priorin von Löwen-
war. Das ist die im Eingang des Bischöflichen Schrei-
(?§- 35) genannte Guta. Das dortige Owingen ist
n 0 ein Schreibfehler für Owingen im Hechingenschen. Aus
Zeugnis entnehmen wir die Thatsache eines Brandes
^kosters vor 1304, ja eines mehrmaligen, denn es heißt
> irno exustum, beim letzten Brand sei das Siegel, weil
h ^ Plei, geschmolzen; aber auch das Priorats-Siegel war
§ - "wen ^gangen, obgleich es nach dem Brande war wieder
iii/^on worden. 22. Die folgenden Zeuginnen bekräftigen
di>/' sie das eine oder andere oder beide alte Siegel mit
c>b^, ^stwen Himmelwunne gesehen haben. Ihre Namen sind
Üü Geschichte des Klosters von Interesse, denn sie
adpn" ^rauf hin, daß wir es hier mit einer Stiftung für
E11 ^ Fräulein zu thun haben, wie ja überhaupt die Donüni-
kp w Gegensatz zu den Franziskanern, den minoridus
gerne Iratres maiores genannt wurden. Martha
ch^gbn im badischen Seekreise wie Überlingen, von dem
tz.: rwcia und Benigna schreiben, deren letztere ebenfalls den
^ünd bestätigt, stehen jedenfalls, was den Adel betrifft, zu-
gegen Engla und Guta aus dem Geschlechte der Biem-
^wnburg, Bigenburg. Gebizo von Bigenbnrg war
Hohenstaufen Verwalter der Wölfischen Lande.
Pbw ^ d-, ein Dienstmann, ministerialis, des Königs
Plünderte nach dessen Ermordung im Jahre 1208
tick ^^ster Weissenan. Dafür giebt der camerarius Hein-
w B. 1244 den von den Montfort erkauften Hof in
H^Z^osen bei Eschach an Weissenan. 1258 schreibt sich
WP Camerarius de L., imper. aulae minist. Gebizo
dxg Isenburg, wie auch sich geschrieben findet, war Stifter
^Estters Weissenan. Er nennt sich auch Gebizo von
^^urg. Mit ihnen waren verwandt die Herren von
dx, ^usen, Ringgenburg und Schmalegg, alles in: OA. Ra-
vde,-^'6- — Guta von Dachsberg, wahrscheinlich Dachs-
vvw ^^gsburg, ein gräfliches Geschlecht im Elsaß. Ein Hugo,
^ DaZesdurc zeichnet am 24. März 1122 im La-
^lte> Schutzurkunde des Papstes Kalixtus II. für Zwie-
^ P) stbenso ein Albertus comes de DdaAesdurZ 1196.
lwdk- Einen aus dem Geschlechte der folgenden Zeugin
ch Deinricus de T^rnsperc ist am 19. Mai 1152
tz^-Erseburg Zeuge, wie Herzog Heinrich von Bayern und
^Nc>i " auf Bitten seines Dienstmanns Gebizo, des oben
Stifters von Weissenan, dessen Güter an dieses
stxstJ^ überträgt. Arnsberg an der Ruhr, in Westfalen, ist
I Ühr weit entfernt; aber als Ministeriale des Herzogs
Herr, hEe der Arnsberger gewiß Gelegenheit, mit feinem
auch dessen schwäbische Besitzungen, besonders Ravens-
st^Eissenau, kennen zu lernen und mit der Familie des
chie don Löwenthal bekannt zu werden. Wenn nun auch
von hundert Jahren zwischen jener Urkunde und
^adN E"stg von Löwenthal liegt, so konnte sich doch die
^we, ^ der Familie erhalten haben und Guta so nach
"yal gekommen sein. — Aus dem Geschlechte der Herren

von Biberach finde ich 1238 am 8. Nov. in Salem einen
Ounradus de Lideracd; am 27. Ang. 1239 in Schussenried
einen 14. minister de Lid. und im August 1240 in Bibe-
rach einen Lercdtoldus minister de Lid. Ein Unter D. 6c
Lidracd ist am 1. März 1281 Deutschordensritter in Ulm.
— Über den Adel der Udelhitt von Montfort etwas weiteres
zu sagen, hieße Eulen nach Athen tragen. Ebenso verhält
es sich mit dem Adel der Grafen von Lanfenburg (am Rhein)-
Habsburg, in Betreff derer ich nur auf dleu§., Dxüscop.
Oonst. II. verweise. — Nun folgt wieder eine Biberacherin
aus dem Gräter'schen Patriziergeschlecht. Ein Oratarius er-
scheint als Zeuge in einer dentschherrischen Urkunde, Biberach,
16. Nov. 1279. — Fluglingen konnte ich nicht finden; viel-
leicht ist der Name nicht richtig geschrieben. — Die Herren
von Waldsee finden sich seit 1179 viel in Urkunden des
Württ. U.-B. und bei Stälin genannt. — Herren von Lindau
residierten einst nach Bncelin in Konstanz. — Ist Gnnzharz-
hausen vielleicht Gunzenhausen im Sigmaringenschen? — Die
Herren von Schmalegg und Fronhofen waren so berühmt,
daß über ihren Adel kein Wort zu verlieren ist. Sie waren
wahrscheinlich verwandt mit der Familie des Stifters. 23.
Außer den genannten Zeuginnen wurden noch alle anderen
Klosterfrauen, etwa 100 an der Zahl, vorgerufen. Wie be-
völkert war damals, 54 Jahre nach seiner Stiftung, schon
das Kloster! Und alle stimmten mit den Zeuginnen überein.
VII. Daher erließ denn auch der Bischof folgende Be-
stätigungsurkunde :
I4os i^itur praelatus Deinricus Dei Gratia Oonstan-
tiensis Dpiscopus TVuctoritate ordinariae(a) praedicta om-
nia nee non sin^ula, nt circa ipsa dudiorum scrupuli
imposterum non insur^ant, ad p>erp>etuam Imins rei me-
moriam sud nostro siZillo, nt petitum est a nodis secun-
6um c^uo6 tenedamur, nt iura consonant, in tormam
pudlicam kecimus transformari. Datum et actnm Oon-
stantiae praedictis TVmo Domini, scilicet 1404 (1ZO4)
et indictione, videiicet secunda, 5. nonas )ulij. (3. Juli
1304).
Bei dieser großen Anzahl von Nonnen ist es nicht zu
verwundern, wenn schon am 7. April 1265 in Konstanz als
Zeuge genannt wird irater /Udertus de Devventlral ordinis
Üraedicatorum, der wahrscheinlich der Beichtvater war.
VIII. Abschrift einer in dem Geheimen Königl. Haus- und
Staatsarchiv zu Stuttgart anfbewahrten Originalpergament-
urknnde v. I. 1326, mit der Aufschrift: „das ist der brieff
der vnserm gotzhus von ainem bischoff vnd gmitzen capitell zu
costenz ist geben worden das die pfar Aylingen samptt allem
irem inkumen vns geschencktt ist worden. Anno 1326." Der
Text lautet:
Uudoltus dei §ratia Eonstanciensis Dxiiscopns Dilectis
in Ellristo.Vniversis, ad cxuos xirassentes per-
venerint, sudscriptorum noticiam cnm salnte. Loliicitndo
okircii nostri, cui praesidemus, nos indncit, cxuod I<e1i§iosis
personis, praesertim nostrae d^oecoesis, c^uae ss et suis
ab>ne§Ltis carne sua cum viciis et concnpiscenciis cruci-
6xa die ac nocte domino serviunt in timore, 7^.6 asse-
c^uendum vitae necessaria temporalinm remedio con-
suiamns, nt sollicitudinem terrenorum deponentes divinis
Olliciis et aliis virtutum operibus deo liberius valeant
deservire: 44os i§itur deditae consideracionis oculo atten-
dentes, cxuod U.e1i§iosarum dominarnm Lanctimonialinm
Eonventus Nonasterii in Devvental Ordinis sancti 7Vu§ustini
secundum instituta et sud cnra kratrum praedicatorum
viventium dictae d^ocoesis, numerus divina Providentia
 
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