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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 2.1927

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Keiper, William: Das Bedrucken der Gewebe
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https://doi.org/10.11588/diglit.13210#0098

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handelt. Neuerdings baut man auch Wal-
zendruckmaschincn, die das Druckmuster
auf Holz oder Kunstmasse in erhabener
Form zeigen. Diese Relief-Druckmaschinen
liefern eine an Handdruck erinnernde
Ware, finden bis jetzt aber nur beschränkte
Verwendung.

Große Bedeutung hat bei vielen Artikeln
auch der „Spritzdruck" erlangt, bei dem
die Druckmasse aus einer feinen Düse auf-
gespritzt wird. Der Spritzdruck besitzt
nicht das Starre der übrigen Drucke und
läßt selbst bei Verwendung von Schablonen
einen großen Spielraum in der Schattierung
und Tönung der Farben zu.
Bedruckt man nicht die fertigen Gewebe,
sondern die unverwebten Garne im Strang
oder als Kette, so erhält man in dem Ge-
webe eigenartige, nicht scharf umgrenzte,
sondern allmählich verlaufende Muster. In

der Seidenindustrie findet diese Art des
Druckes (Chinedruck) bei Krawatten und
Kleiderstoffen vielfach Anwendung.
Moder ich tung und wirtschaftliche Einstel-
lung der Textilindustrie haben in den letz-
ten Jahren den Zeugdruck sehr begünstigt.
Die Vorteile einer Musterung durch Druck
liegen auf der Hand. Man kann große
Posten von Rohware herstellen und diese
dann je nach Bedarf in jeder gewünschten
Farbe im Stück färben und schließlich be-
drucken lassen. Diese Art der Veredlung
hat heute auch für die Textilindustrie des
Krefelder Bezirks die größte Bedeutung,
und die farbenprächtige Ausstattung be-
druckter Kleider-, Krawatten- und Möbel-
stoffe, sowie von Plüschen und zahlreichen
anderen Gewebearten ist nicht zuletzt auf
die Leistungsfähigkeit der heimischen
Druckereien zurückzuführen.

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