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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 2.1927

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Le Corbusier; Jeanneret, Pierre: Fünf Punkte zu einer neuen Architektur
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https://doi.org/10.11588/diglit.13210#0282

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DIE HÄUSER VON LE CORBUSIER UND PIERRE JEANNERET

FÜNF PUNKTE ZU EINER NEUEN ARCHITEKTUR

Die nachfolgend dargestellten theoretischen
Betrachlungen gründen sich auf langjährige
praktische Erfahrungen auf dem Bauplatz.
Theorie verlangt knappe Formulierung.
Es handelt sich hier keineswegs um ästhe-
tische Phantasien oder Trachten nach modi-
schen Effekten, sondern um architektoni-
sche Tatsachen, welche eine absolut neues
Bauen bedeuten, vom Wohnhaus bis zum
Palaslhaus.

i. Die Pfosten: Ein Problem auf wissen-
schaftlichem Wege lösen, heißt zunächst
seine Elemente unterscheiden. Bei einem
Bau kann man daher ohne weiteres die tra-
genden von den nichttragenden Teilen tren-
nen. An Stelle der früheren Fundamente,
auf welchen das Gebäude ohne rechnerische
Kontrolle ruhte, treten Einzelfundamente
und an Stelle der Mauern einzelne Pfosten.
Pfosten wie Pfostenfundamente werden
nach den ihnen zukommenden Lasten genau
berechnet. Diese Pfosten ordnen sich in be-
stimmten gleichen Abständen an, ohne dabei
auf die innere Anordnung des Hauses Bück-
sicht zu nehmen. Sie steigen unmittelbar

vom Boden auf, bis zu 3, 4. 6 usw. Meter
und heben das Erdgeschoß empor. Die
Bäume werden dadurch der Erdfeuchtigkeit
entzogen; sie haben Licht und Luft. Das
Bauterrain bleibt beim Garten, welcher in-
folgedessen unter dem Haus durchgeht.
Dieselbe Fläche gewinnt man auf dem
flachen Dache nochmals.

2. Die Dachgärten: Das flache Dach erfor-
dert zunächst konsequente Ausnützung zu
Wohnzwecken: Dachterrasse, Dachgarten.
Andererseits verlangt der Eisenbeton einen
Schutz gegen die Veränderlichkeit der
Außentemperatur. Zu starkes Arbeiten des
Eisenbetons wird durch Erhaltung einer
bleibenden Feuchtigkeit auf dem Dachbeton
verhindert. Die Dachterrasse genügt beiden
Forderungen (regenfeuchte Sandschicht,
mit Belonplatten bedeckt, in den Fugen der-
selben Basen; die Erde der Blumenbeete
mit der Sandschicht in direkter Verbin-
dung).

Auf diese Weise fließt das Begenwasser
äußerst langsam ab; Abfallrohre im Innern
des Hauses. Es bleibt somit eine latente

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