Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 2.1927
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https://doi.org/10.11588/diglit.13210#0149
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Lotz, Wilhelm: Serienfabrikation in Silber
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GESTANZTE BESTECKE DER SILBERWARENFABRIK PETER BRUCKMANN SÖHNE, HEILBRONN A.N.
Betriebe, die mit Stanze und Presse arbei-
ten, sind auf Serienware eingestellt, son-
dern selbst die kleinen und mittleren hand-
werklieben Betriebe, die die Gefäße mit
dem Hammer schlagen oder an der Bank
drücken. Das Muster und der Katalog spie-
len dort dieselbe Bolle wie in der Groß-
fabrikation und wie in der Porzellanindu-
strie oder in der Schuhwarenfabrikation.
Es ist ja überhaupt ein grundsätzlicher Irr-
tum, wenn heute behauptet wird, daß der
Unterschied zwischen handwerklicher und
maschineller Verfertigung darin liege, daß
die Maschine Serie herstellt und der Hand-
werker individuelle Einzelstücke, und das
damit begründet, daß der Handwerker
schon immer individuelle Einzelstücke ver-
fertigt habe. Natürlich hat der Gold-
schmied des Mittelalters öfter große Auf-
träge zur Anfertigung ganz besonderer Ge-
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Betriebe, die mit Stanze und Presse arbei-
ten, sind auf Serienware eingestellt, son-
dern selbst die kleinen und mittleren hand-
werklieben Betriebe, die die Gefäße mit
dem Hammer schlagen oder an der Bank
drücken. Das Muster und der Katalog spie-
len dort dieselbe Bolle wie in der Groß-
fabrikation und wie in der Porzellanindu-
strie oder in der Schuhwarenfabrikation.
Es ist ja überhaupt ein grundsätzlicher Irr-
tum, wenn heute behauptet wird, daß der
Unterschied zwischen handwerklicher und
maschineller Verfertigung darin liege, daß
die Maschine Serie herstellt und der Hand-
werker individuelle Einzelstücke, und das
damit begründet, daß der Handwerker
schon immer individuelle Einzelstücke ver-
fertigt habe. Natürlich hat der Gold-
schmied des Mittelalters öfter große Auf-
träge zur Anfertigung ganz besonderer Ge-
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