künstlerischen Einzelpersönlichkeit die ren, ein fast ganz harmonischer Gesamtein-
soziale Gesinnung, für die im Augenblick druck, der nicht durch künstliche Anglei-
nur das eine Problem existiert: Wohntypen chüng gewonnen ist, sondern auf einer ge-
zu schaffen, die den Bedürfnissen und wirt- meinsamen Formempfindung der verschic-
schaftlichen Möglichkeiten der Allgemein- denen Architekten beruht. Wir sind nicht
heit entsprechen. Es wäre seltsam, wenn der Meinung eines Schweizer Kritikers, der
diese Wandlung der Gesinnung sich nicht dieser Siedlung, was den formalen Ein-
im Äußern zeigen würde. druck anlangt, das Schicksal der Darmstäd-
In der Tat ist die Entwicklung sehr rasch ter Kolonie prophezeit, glauben im Gegen-
vor sich gegangen: in Darmstadt eine An- teil, daß das Gemeinsame mit der Zeit noch
zahl von Einzelhäusern höchst persönlicher stärker in Erscheinung treten wird, trotz der
Prägung, jedes in Formen gestaltet, die Besonderheit der Form, die in dem Charak-
ganz allein der Phantasie, vielleicht auch ter der Siedlung als Ausstellung und Expe-
der Willkür des Erbauers ihr Dasein ver- riment begründet ist.
danken, die noch nicht einmal ganz eindeu- Wenn es auch nicht ganz im Sinne der für
lig unter den Begriff „Jugendstil'" zusam- die Unternehmung Verantwortlichen ist, so
menzufassen sind und die sich daher gegen- muß doch gesagt werden, daß der äußere
seilig auch noch heute, trotz des inzwischen formale Eindruck der Siedlung das stärkste
gewonnenen zeitlichen Abstands, der die ge- Erlebnis auf der ganzen Ausstellung ist:
meinsamen Elemente eines Zeitstils" deut- daß es heute schon möglich ist, mehr als
lieber hervortreten lassen müssen, empfind- ein Dutzend Architekten aus ganz Europa
lieh stören. In Stuttgart trotz der viel ge- zu einer gemeinsamen Aufgabe zusammen-
drängteren Platzaufteilung, die es so gut zurufen und ihnen für alle Einzelheilen des
wie unmöglich macht, ein Haus für den Äußeren mit Ausnahme der Dachgestaltung
Eindruck von seiner Umgebung zu isolie- volle Freiheit zu lassen, ohne daß die Ein-
BLICK AUF DIE HÄUSER
GROPIUS
259
LE CORBUSIER UND OUD
soziale Gesinnung, für die im Augenblick druck, der nicht durch künstliche Anglei-
nur das eine Problem existiert: Wohntypen chüng gewonnen ist, sondern auf einer ge-
zu schaffen, die den Bedürfnissen und wirt- meinsamen Formempfindung der verschic-
schaftlichen Möglichkeiten der Allgemein- denen Architekten beruht. Wir sind nicht
heit entsprechen. Es wäre seltsam, wenn der Meinung eines Schweizer Kritikers, der
diese Wandlung der Gesinnung sich nicht dieser Siedlung, was den formalen Ein-
im Äußern zeigen würde. druck anlangt, das Schicksal der Darmstäd-
In der Tat ist die Entwicklung sehr rasch ter Kolonie prophezeit, glauben im Gegen-
vor sich gegangen: in Darmstadt eine An- teil, daß das Gemeinsame mit der Zeit noch
zahl von Einzelhäusern höchst persönlicher stärker in Erscheinung treten wird, trotz der
Prägung, jedes in Formen gestaltet, die Besonderheit der Form, die in dem Charak-
ganz allein der Phantasie, vielleicht auch ter der Siedlung als Ausstellung und Expe-
der Willkür des Erbauers ihr Dasein ver- riment begründet ist.
danken, die noch nicht einmal ganz eindeu- Wenn es auch nicht ganz im Sinne der für
lig unter den Begriff „Jugendstil'" zusam- die Unternehmung Verantwortlichen ist, so
menzufassen sind und die sich daher gegen- muß doch gesagt werden, daß der äußere
seilig auch noch heute, trotz des inzwischen formale Eindruck der Siedlung das stärkste
gewonnenen zeitlichen Abstands, der die ge- Erlebnis auf der ganzen Ausstellung ist:
meinsamen Elemente eines Zeitstils" deut- daß es heute schon möglich ist, mehr als
lieber hervortreten lassen müssen, empfind- ein Dutzend Architekten aus ganz Europa
lieh stören. In Stuttgart trotz der viel ge- zu einer gemeinsamen Aufgabe zusammen-
drängteren Platzaufteilung, die es so gut zurufen und ihnen für alle Einzelheilen des
wie unmöglich macht, ein Haus für den Äußeren mit Ausnahme der Dachgestaltung
Eindruck von seiner Umgebung zu isolie- volle Freiheit zu lassen, ohne daß die Ein-
BLICK AUF DIE HÄUSER
GROPIUS
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LE CORBUSIER UND OUD