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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 2.1927

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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.13210#0397

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sches Kunstgewerbe, Kartell der bereinigten Ver-
bände bildender Künstler Berlins E. V.) gelungen,
mit der Leitung der Berliner Diuerbau-Aus-
stellung 1930 bis 1940 eine Einigung zu
erzielen. Bei den Verhandlungen stellte sich
Einigkeit über die Notwendigkeit einer Zu-
sammenarbeit heraus, sowie auch darüber, daß der
Künstlerschaft Einfluß auf die künstlerische Ge-
staltung der Gesamt-Bauausslellung und ihrer
Teile gegeben und ihre Mitarbeit gesichert wird.
Diese Mitwirkung erfolgt durch einen Ausschuß,
in dem die künstlerischen und wirtschaftlichen
Verbände unter Hinzuziehung einer Vertretung
der als Ausstellungsort gewählten Stadt, in diesem
Fall Berlin, zusammengeschlossen sind. Der Sech-
serau.ischuß, der die vorbereitenden Arbeiten leLtm
soll, wird aus zwei Vertretern der Bauwirtschaft,
einem Vertreter der Stadt und drei Vertretern des
Kunslausschusses gebildet. Der Kunstausschuß hat
die Professoren Jäckb, Poelzig und Siedler in den
Sechserausschuß entsandt. Diese Einigung zwi-
schen der Künstlerschaft und der Bauwirtschaft
hat die letzten bestehenden Schwierigkeilen zwi-
schen Magistrat und Bauverein beseitigt, und die
Ausstellung ist für Berlin endgültig gesichert. Es
wäre sehr zu begrüßen, wenn die.er Au Schuß über
die Berliner Ausstellungen hinaus sich einen Ein-
fluß auf allen Ausstellungen sichern könnte, um
die berechtigten Ansprüche der Künstlerschaft mit

den wirtschaftlichen Interessen der Industrie zu
vereinigen.

In München haben die hauptsächlich im
Münchner Bund zusammengeschlossenen Künstler
gegenüber der Ausstellung „Heim und Technik.
München 1928" ähnliche Wünsche gellend ge-
macht. Man verlangt, daß das Wesen dieser Ausstel-
lung von der neuen Baugesinnung aus bestimmt
wird, anstatt daß die Technik sich als Selbstzweck
gebärde. Hermann Esswein weist darauf hin, daß
in den Forderungen des Münchner Bundes im
Grunde die Absiebt enthalten ist, in München 1928
eine Wohnbau-Ausstellung zu veranstalten, die un-
mittelbar nach Stuttgart in München verfehlt
wäre. Ob die Befürchtung, daß die Münchner
Ausstellung nur eine Wiederholung der Stuttgar-
ter Ausstellung werden könnte, richtig ist, können
wir nicht beurteilen. Auf alle Fälle würde dort
eine derartige Ausslellungsidee nicht so radikal
zur Darstellung gelangen können wie in Stutt-
gart. Wenn auf der einen Seite in Stuttgart zwei-
fellos gemachte Fehler dort vermieden würden, so
würde doch eine Darstellung der neuen Wohn-Idee
mit allzuviel Kompromissen der Idee als Ganzes
schaden. Daß die Stellungnahme des Münchner
Bundes mit ihren Ansprüchen gegenüber einer
Ausstellung, die die technischen Fragen allein be-
rücksichtigen wird, berechtigt ist, darüber ist kein
Wort zu verlieren. W. L.

ALTE HÄUSER IN CELLE MIT KAFFEEUMBAU UND LICHTREKLAME

Von Otto Haesler, Celle

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