Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 2.1927

DOI Artikel:
Mitteilungen des Deutschen Werkbundes [Januar - Dezember 1927]
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.13210#0418

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Unser Milglied, Bildhauer Albert Reimann, biltet
um Aufnahme folgender Feststellung:
„Die Behauptung des Bildhauers, Herrn W. E.
Schade, in Heft 6 der Zeitschrift ,,Dic Form",
daß er die Keramikklasse der Schule Reimann
begründet habe, ist unwahr. Ebenso unrichtig ist
die Behauptung, daß die Schule Reimann seinen
Namen in irreführender Weise benutze. Richtig
isl vielmehr, daß in der Schule Reimann bereits
seil ihrer Begründung im Jahre f902 Unterricht
in der Keramik erteilt wird. Herr Schade hat die
Keramikklasse von seinem Vorgänger, Kurt
Harald Isenslein, übernommen. Kräfte wie Felix
Kupsch, Richard Bauroth u. a. haben vor Herrn
Schade Unterricht in der Keramik erteilt, ebenso
Oswald Herzog, der noch heute dem Lehrkörper
angehört. Bichlig isl ferner, daß die Schule Bei-
mann nach dem Ausscheiden des Herrn E. W.
Schade aus dem Lehrkörper der Schule Beimann
die bereits vor Ausscheiden des Herrn Schade ge-
druckten Prdspekte, Studienpläne usw., in denen
Herr Schade als Lehrer der Schule Reimann mit
angegeben war, aus dem Yerkehr gezogen, ver-
nichtet und neue Prospekte und Studienpläne ge-
druckt hat, in denen Herr Schade als Lehrer der
Schule Reiniann nicht mehr anire''eben ist."

O D

Bei der Einrichtung und Herrichtung der neuen
Räume der Geschäftsstelle in der Königgratzer
Straße 28 unterstützten uns folgende Mitglieder:
Deutsche Werkstätten A.-G., Berlin, Richard L. F.
Schulz, Berlin. Schwintzer & Gräl'f, Berlin,
Gustav Garl Lehmann, Tapetenfabrik Köln.

Die Design and Industries Association, der eng-
lische Werkbund, plant die Herausgabe eines klei-
nen Buches, in dem gute Drucksachen aus dem
Geschäflsleben und vor allem aus dem Familien-
leben (Geburl, Hochzeit, Tod, Einladungen,
Adressenänderungen) wiedergegeben werden sol-
len. Mitglieder, die für diesen Zweck Arbeilen
zur Verfügung slellen wollen, werden gebeten,
diese sobald als möglich unserer Geschäftsstelle zu
übersenden. Da das beabsichtigte Buch ein klei-
nes Formal hat, bitten wir Stücke auszusuchen,
die keinen zu großen Umfang haben, oder sich
leicht wesentlich verkleinert wiedergehen lassen.

Am 27. und 28. Mai fand die 6. Tagung des
Reichsausscliusscs für Friedhof und Denkmal in
Karlsruhe statt. Die Bedeutung des Beichsaus-
schusses liegt darin, daß alle am Friedhof inter-
essierten Kreise in ihm vertreten sind und den
W illen zu gemeinsamer positiver Arbeit haben.
Verschiedene Bestrebungen, das sichtbare Bild der
Friedhöfe zu bessern, haben lange nicht zum ge-
wünschten Ziel geführt. Zwar sind durch Auf-
klärungs- und Propagandaarbeit und dadurch, daß
sich einzelne Persönlichkeiten intensiv mit der
Aufgabe befaßten, recht gute Teilergebnisse ge-
zeitigt worden. Es sind aber durch scharfe Ver-
botsmaßnahmen der Verwaltungen auf der einen
und durch den Widerstand der in ihrer Existenz
bedrohten Herslellerkreise auf der andern Seite,

immer wieder Klüfte entstanden, die eine Zu-
sammenarbeit im Sinne einer sichtbaren Besse-
rung des Friedhofbildes verhinderten. Erst dem
Reichsausschuß ist es vermöge seiner Zusammen-
setzung gelungen, die Gegensätze auszugleichen,
eine Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens zu
schaffen, und den allseitig vorhandenen Bcsse-
rungswillen in eine Richtung zu lenken. Es sind
zunächst einmal Richtlinien aufgestellt worden,
die sich auf d e Anlage der Friedhöfe, die archi-
teklonische und gärtnerische Gestaltung und auf
die Ausführung des Grabmals beziehen. Dabei ist
der Gedanke maßgebend gewesen, daß nicht so-
wohl die großen Städte mit selbständigen Ver-
waltungen als vielmehr die Landbezirke und klei-
neren Gemeinden, denen eine sachverständige Be-
ratung nicht zur Seite steht, ein leicht zu hand-
habendes Instrument erhalten müßten. Gegen-
slaiad der letzten Beratungen ist die Aufstellung
einer Muster-Friedhofsordnung für das Reich ge-
wesen, die auf der nächsten Tagung ihre endgül-
tige Fassung erhalten soll. Daneben ist aber auch
durch die Einführung einer Qualitälsmarke (Z. Z.
= Zulassungszeichcn) eine wichtige praktische
Arbeit geleistet worden. Diese Qualitälsmarke be-
zieht sich auf kleinere Grabmalstypen, die vom
Hersteller in den Handel gebracht und vom Publi-
kum fertig bezogen werden, also diejenigen Grab-
mäler, die die große Masse auf unseren Fried-
höfen bilden. Jeder Hersteller hat die Möglich-
keit, für seine Erzeugnisse beim Reichsausschuß
das Zulassungszeichen zu beantragen. Die, Erzeug-
nisse werden von einer durch den Reichsausschuß
beauftragten Kommission, bestehend aus 3 Künst-
lern und 3 Fachleuten nebst einem Obmann, einer
eingehenden Prüfung hinsichtlich des Materials
und seiner Oberflächenbehandlung sowie ihrer
Form, ihrer Abmessungen und auch der Anord-
nung von Schrift und Schmuck eingehend ge-
prüft. Sofern das einzelne Stück den Richtlinien
des Rcichsausschusses entspricht und sich als ein
Gegenstand von handwerklicher und geschmack-
licher Qualität erweist-, wird ihm das Zulassungs-
zeichen erleilt mit der Maßgabe, daß alle Ver-
vielfältigungen in jeder Einzelheit mit dem Orgi-
nal übereinstimmen müssen. Jede auch noch so
kleine Abweichung bedarf eines erneuten Zulas-
sungsantrages, so daß auch eine Gewähr gegen
die Entstellung eines an sich guten Stückes durch
den Zwischenhandel gegeben ist. Mit der Ein-
führung dieser Qualitälsmarke wird sowohl den
verwaltenden Behörden besonders kleinerer Ge-
meinden ein gutes Auswahlmaterial an die Hand
gegeben, durch die Verunstaltungen des Fricdhof-
bildes nicht entstehen können, es wird zugleich
auch dem Hersteller und Händler eine Sicherheit
für einen reibungslosen Geschäftsgang geboten.
Die Härten, die durch das Vorgehen einzelner
Verwaltungen die Hersteller z. T. schwer getrof-
fen haben, weiden vermieden und es wird zugleich
eine Hebung der Qualität und des Geschmackes er-
zielt, wie sie auch vom Werkbund immer ange-
strebt worden ist. Wohlverslanden soll hierbei
 
Annotationen