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Gegenbaur, Carl
Grundzüge der vergleichenden Anatomie — Leipzig, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.15089#0359

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Stoffe werden in die Körperhöhle entleert. Auf welchem Wege sie nach
aussen gelangen, ist noch unermitlelt. Bei anderen Seestemen öffnen sich
die Keimdrüsen auf besonderen, durch feine Oeffnungen ausgezeichneten
Platten (Siebplatten) in den Interradien des Rückens nach aussen, oder sie

zeigen wie bei Fterasler einen einfachen
F'g- 86- Ausführgang mit einer spaltförmigen Oeff-

nung.

Die Anordnung und der Bau der Ge-
schlechtsorgane der Ophiuren ist jener der
Seesterne ahnlich. Die Geschlechtsdrüsen
(Fig. 86. g) , zu zweiem in jedem Inter-
radialraum, sind auf die Körperscheibe
beschränkt, und scheinen ihre Producte
auch hier in die Leibeshöhle zu entleeren,
von wo sie wohl durch die an den Inter-
radien der Bauchflache befindlichen spalt-
artigen Oeffnungen nach aussen gelangen.
Bei den lebendig gebährenden Ophiuren
gibt sich in der Grösse dieser Spalten ein Anpassungszustand kund. Wie
sich bei den Ophiuren die Organe auf die Körperscheibe zurückgezogen
haben, so erscheinen sie, gleichfalls aus dem bei den Seeslernen gegebenen
noch indifferenten Verhalten ableitbar, bei den Crinoiden auf die Arme ver-
theilt. Sie nehmen hier die Pin-
Fiy- 87. nulae der Arme ein und entspre-

chen damit in ihrer Verbreitung
derGüederung der letzteren. Ihre
Entleerung geschieht durch De-
hiscenz.

Die bei Asteroiden jedem Ra-
dius paarig zukommenden Ge-
schlechtsdrüsen sind bei den Echi-
noiden unpaare Gebilde geworden
und damit drückt sich eine fer-
nere Cenlralisalion aus. Die Be-
ziehung zum ursprünglichen Zu-
stande ist nur noch aus der inter-
radialen Vertheilung zu erkennen.
Sie stellen reich verästelte, meist
weit in die Leibeshöhle auf die
Interambulacralfelder vorragende Drüsen (Fig. 87. g) vor, die auf den Geni-
talplatten (Fig. 77. g) ausmünden. Damit ist zugleich gegen die früheren

Fig. 86. Geschlechtsorgane einer Ophiure (Ophioderina longieauda). Rückenihtegament
und Verdauungsorgane sind entfernt, r Arme, g Ovarialtraubefn.

Fig. 87. Geschlechtsorgane eines Seeigels ^Echinus neapolitanus). Etwas mehr als die
ventrale Hälfte der Schale ist weggenommen, a Ampullen der Ambulacren. i Letz-
tes Darmstück, g Ovarialtrauben.
 
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