DOI Artikel:
Ein Teezimmer
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154
INNEN-DEKORATION
architekt professer carl sieben —aachen. eingangshalle der turnhalle technische hochschule —aachen
EIN TEEZIMMER nach
Entwurf von Frau Else
Wenz(S.145). Die Note
dieses Raumes ist Behagen
und festlich-frohe Heiter-
keit. Die Ursachen der er-
freulichen Wirkung sind
mannigfacher Art. Zu-
nächst ist es die übersicht-
liche, einfache Gliederung
aller Teile des Raumes und
der Möbel, was man als
Quell des Wohlklangs er-
kennt. Dann aber auch die
Durchdringung aller For-
men und Verhältnisse, bis
in jede Kurve, mit echtem
künstlerischen Zartgefühl.
— Wände und Decken
sind ganz in Weiß gehalten.
Feinprofilierte Stuckleisten
setzen zarte Lichter und
Halbschatten als angeneh-
me Belebung hinein. Die
Möbelbezüge sind grau und
grün gestreift, und alles
Holzwerk ist Nußbaum.
Den Fußboden deckt ein
kräftiger Velour-Teppich,
dessen schlichtes Muster
die Erinnerung an frischen
Fliesenbelag weckt, wäh-
carl sieben—aachen. kleiderablage in der turnhalle
rend der Fuß sich der
schmeichelnden Weichheit
und Wärme des geschmei-
digenTeppichs erfreut. Der
niedrige Schrank ist mit
einer Spiegelwand zu schö-
ner Einheit verbunden. Da-
bei ist das Eigenleben des
Spiegels durch einen alten
Kunstgriff gesteigert. Die
ganze Spiegelfläche ist aus
kleinen Scheiben zusam-
mengesetzt, wie es ehemals
üblich war, als es noch nicht
gelingen wollte, wände-
große Spiegel aus einem
Stück zu erzeugen. Damals
ward aus der Not auf solche
Weise eine schöne Tugend,
wie die vielfach erhaltenen
reizvollen Beispiele es be-
weisen. Heute wissen ge-
schmackvolle Künstler je-
nen Reiz der geteilten Spie-
gelfläche zu nützen, ohne
eigentlich zu altertümeln.
Der Spiegel ist als Motiv
dem Fenster verwandt. In
Form und Größe sind denn
auch Spiegel und Fenster
dieses Raumes überein-
stimmend gestaltet. ... r.
INNEN-DEKORATION
architekt professer carl sieben —aachen. eingangshalle der turnhalle technische hochschule —aachen
EIN TEEZIMMER nach
Entwurf von Frau Else
Wenz(S.145). Die Note
dieses Raumes ist Behagen
und festlich-frohe Heiter-
keit. Die Ursachen der er-
freulichen Wirkung sind
mannigfacher Art. Zu-
nächst ist es die übersicht-
liche, einfache Gliederung
aller Teile des Raumes und
der Möbel, was man als
Quell des Wohlklangs er-
kennt. Dann aber auch die
Durchdringung aller For-
men und Verhältnisse, bis
in jede Kurve, mit echtem
künstlerischen Zartgefühl.
— Wände und Decken
sind ganz in Weiß gehalten.
Feinprofilierte Stuckleisten
setzen zarte Lichter und
Halbschatten als angeneh-
me Belebung hinein. Die
Möbelbezüge sind grau und
grün gestreift, und alles
Holzwerk ist Nußbaum.
Den Fußboden deckt ein
kräftiger Velour-Teppich,
dessen schlichtes Muster
die Erinnerung an frischen
Fliesenbelag weckt, wäh-
carl sieben—aachen. kleiderablage in der turnhalle
rend der Fuß sich der
schmeichelnden Weichheit
und Wärme des geschmei-
digenTeppichs erfreut. Der
niedrige Schrank ist mit
einer Spiegelwand zu schö-
ner Einheit verbunden. Da-
bei ist das Eigenleben des
Spiegels durch einen alten
Kunstgriff gesteigert. Die
ganze Spiegelfläche ist aus
kleinen Scheiben zusam-
mengesetzt, wie es ehemals
üblich war, als es noch nicht
gelingen wollte, wände-
große Spiegel aus einem
Stück zu erzeugen. Damals
ward aus der Not auf solche
Weise eine schöne Tugend,
wie die vielfach erhaltenen
reizvollen Beispiele es be-
weisen. Heute wissen ge-
schmackvolle Künstler je-
nen Reiz der geteilten Spie-
gelfläche zu nützen, ohne
eigentlich zu altertümeln.
Der Spiegel ist als Motiv
dem Fenster verwandt. In
Form und Größe sind denn
auch Spiegel und Fenster
dieses Raumes überein-
stimmend gestaltet. ... r.