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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 29.1918

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Kleine Landhäuser von Hugo Eberhardt
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https://doi.org/10.11588/diglit.10022#0315

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XXIX. JAHRGANG.

DARMSTADT.

NOVEMBER 1918.

KLEINE LANDHAUSER VON HUGO EBERHARDT

Drei der kleinen Häuser, die auf diesen Seiten
gezeigt werden, stehen in den ruhigen Stra-
ßen der hessischen Gartenstadt Buchschlag bei
Frankfurt am Main. Das kleinste — Haus Rup-
pert — enthält in engstem Grundriß 7 Zimmer
einschließlich der Fremdenzimmer im Dach.
Breite Fenstergruppen geben dem Hause etwas
gemütlich-behagliches. Wie bei den beiden
größeren Schwesterhäusern wurde gesucht, den
Charakter der Gartenstadt zu wahren durch starke
Verwendung von rechtwinkligen Holzschindeln,
der Hausindustrie des hessischen Odenwaldes.
Die dem Auge wohltuende geruhsame Bauart
bietet dem oberen Stockwerk bei geringster Be-
lastung der unteren Mauerstärken und des Fun-
daments größte Flächenausdehnung der Räume
bei geringen Stärken der äußeren in Holzfach-
werk konstruierten Wände. Die Luftschicht
zwischen der Ausmauerung und der unterschalten
Schindelung schützt Sommers gegen Hitze in
gleichem Maße wie Winters gegen Kälte. Alle
drei Häuser sind mit roten Bieberschwänzen ge-
deckt. Weiß gestrichene Fensterrahmen und Blu-
menbänke, sowie grüne Außenläden sind neben
den grauen Putz- und samtbraunen Schindelflächen

die belebenden Elemente. — Das Landhaus Bartsch
ist ganz symmetrisch gestaltet. Der Mittelbau in
starkem Holzfachwerk fügt den dahinterliegenden
Zimmern helle sonnendurchflutete Erkerplätze an.

Die Architektur der Straßenseite des Land-
hauses Cochlovius ist bestimmt durch den halb-
runden, in bruchrauhem roten Sandstein gefügten
halbrunden Mitteleingang und die beiderseitigen
Erkerausbauten des ersten Stockwerks unter
schlichtem, einheitlichen Dach.

Das Sommerhaus Löhlein ist das letztent-
standene. In Grundriß und Aufbau hält es auf
strenge Symmetrie. Ein halbrunder Vorbau mit
säulengetragenem Rundbalkon schafft unten und
oben windstille sonnige Sitzplätze. Das un-
tere Mittelzimmer zeigt bis zum Boden gehende
Fenstertüren, aus denen man direkt vom Innen-
raum auf die breitvorgelagerte aufgeschüttete
Terrasse tritt. Das untere Stockwerk ist in rotem
rauhbossigen Main-Sandstein mit grauen Zwischen-
fugen aufgemauert. Darüber sitzt das breit-
gelagerte, mit grauem scharfhiebigen Langhecker-
schiefer gedeckte Mansard-Dach. Im Innern
beherbergt es unten 2 Zimmer und Küche, oben
4 Schlafzimmer, Bad und Mädchenkammern. —

1918. XI. 1.
 
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