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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 29.1918

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Kraft, Leonhard: Das Dianabad in Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.10022#0328

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312

INNEN-DEKORATION

PROF. OTTO PRUTSCHER-WIEN

DAMEN-WARMWASSERBASSIN

Ein breiter, unter der Decke umlaufender Fries, faßt die
Teilung zu einem Ganzen kräftig zusammen. Die weniger
auf geteilten Wandflächen des Damenbades zeigen zwischen
einem schwarzen Fliesensockel und einem Abschlußband
gleicher Farbe in Türsturzhöhe einen durchgehenden
grünen Fliesenbelag. Die Figurennischen, welche Putti
in farbiger Keramik aufnehmen, sind ähnlich denen im
Herrenbad gehalten. Daneben wurden nur die Eingänge
durch bunte ornamentale Mosaiken besonders betont.

In beiden Räumen geben die großen Wasserbecken
den Grundakkord. Sie sind die Raummittelpunkte, wel-
che die gesamte Dekoration beherrschen, damit aber
eine einheitliche Raumstimmung auslösen, welche der in

der Fläche bleibende Wandschmuck nur vertiefen darf.
Die Wand muß trotz allem zergliedernden Farbenauf-
wand ein geschlossenes Ganze und damit auch ein wirk-
sames Gegengewicht den schweren Deckenbalken gegen-
über bleiben. Der unter den letzteren breit umlaufende
dunkle Fries betont diese Funktion noch besonders. So
wächst die ganze Farbenbuntheit zu einem harmonischen
Raumgebilde zusammen. Nicht unwesentlich ist dabei
auch die verhältnismäßig geringe Höhe der Wand, wo-
durch Decke und Wasserbecken einander stark genähert
und damit die Raumwirkung derart beeinflußt worden, daß
sie den künstlerischen Gedanken eines Baderaumes klar
mit zum Ausdruck bringen hilft, dr. l. kraft-darmstadt.
 
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