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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 10.1896

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Volkmer, Ottomar: Neuere Reproductionen in Farben aus den Ateliers der k.k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.50999#0022

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Neuere Reproductionen in Farben etc.

womit man zur Herstellung der Abklatsche für die noth-
wendigen Farbensteine einen präcisen Conturenstein geschaffen
hat. Für ein Bild werden durchschnittlich 8 —10 Abklatsche
für die herzustellenden Farbensteine benöthigt.
Bevor mit der Ausführung der einzelnen Farbensteine be-
gonnen wird, muss nach vorangegangener gründlicher Ueber-
arbeitung des Negativs und eventueller Entfernung aller die
helleren Farben störenden Töne, also aller dunkleren Partien
im Bilde, mögen dieselben von der Farbe oder vom Schatten
herrühren, eine Lichtdruckplatte hergestellt werden, um
davon Abdrücke in einer dem allgemeinen Charakter des je-
weiligen Originals entsprechenden braunen oder grauen
Farbe machen zu können. Diese Lichtdruckplatte hat beim
Druck der Auflage nicht nur die Grundlage des Bildes abzu-
geben, sondern muss bei der Combinirung, beziehungsweise
Uebereinanderlegung der einzelnen Farbentöne mit in Betracht
genommen werden.
Nach Vollendung eines Farbendrucksteines wird sofort
immer auf einem solchen Lichtdruck der Zudruck der be-
treffenden Farbe gemacht und damit die weitere Arbeit und
die richtige Vertheilung der einzelnen Farbenwerthe wesentlich
erleichtert. Nach dieser Zusammenstellung, welche für die
Ausführung eine gewisse Controlle bietet, kann erst an der
Hand der Farbenscala nach vorgenommener eingehender Re-
vision und eventuell nach Ausführung der nothwendig ge-
wordenen Berichtigungen der einzelnen Farbensteine, mit dem
eigentlichen Probedruck begonnen werden. Die Figur 2 ist
die autotypische Reproduction der „Pinzgauer Rassekuh“
nach der faribigen Facsimile-Reproduction, und sieht man
selbst in dieser starken Reduction noch die Lage der Pinsel-
striche des Malers zum Ausdruck kommen.
Das hier besprochene Werk besteht aus sechs Liefe-
rungen, jede Lieferung mit je drei farbigen bildlichen Dar-
stellungen und dem dazu gehörigen beschreibenden Text der
Rindertypen: Die Ober-Innthaler, Lechthaler, Montavoner,
Etsch- und Wippthaler, Duxer, Ziller- und Pusterthaler aus
Tyrol und Vorarlberg, die Pinzgauer aus Salzburg, die
Möllthaler, Malteiner und Lavantthaler aus Kärnthen, sowie
die Mürzthaler, Murbodener, Mariahofer, Ennsthaler und des
bosnisch-kroatischen Landviehes aus Steiermark.
Dies Werk ist ohne Zweifel eine hervorragende Arbeit
auf dem Gebiete der modernen graphischen Kunst.
 
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