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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 10.1896

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Fritz, Georg: Beitrag zum Emailverfahren auf Kupfer und Zink
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Wiedemann, Eilhard; Schmidt, Gerhard: Photochemische Zersetzung von NaCl, KCl, NaBr und KBr unter dem Einfluss von stark brechbarem ultravioletten Lichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.50999#0028

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Beitrag zum Emailverfahren auf Kupfer und Zink.

liehen Modification wird unterzogen werden müssen, haupt-
sächlich aus dem Grunde, weil Zink nicht so hohe Hitzegrade
verträgt als Kupfer. Inwieweit dieser Umstand auf die weitere
principielle Grundlage des Processes Einfluss nehmen wird,
war mir noch unbekannt. Dass aber ein brauchbarer, verläss-
licher, dem Email-Verfahren ähnlicher Process für Zink einen
hohen practischen Werth besitzt, ist wohl jedem Fachmann
klar, einerseits weil Zink einen ungefähr fünfmal geringeren
Kostenpreis als Kupfer hat, anderseits weil ein solcher Process
gegen die Asphalt- oder Umdruck-Methode, sowohl was die
Qualität und schnelle Herstellung der Arbeit betrifft, einen
wesentlichen Fortschritt bezeichnet.
Alle meine Versuche nahm ich parallel auf Kupfer und
Zink vor, und zwar umfassten dieselben Autotypien nach
Oelgemälden, Aquarellen, Tusch- und Kohlezeichnungen, sowie
Phototypien nach verschiedenen Strichzeichnungen. Ueber
den hierzu angeweüdeten photographischen Process ist fol-
gendes zu bemerken.
Die Aufnahmen wurden ausnahmsweise bei elektrischem
Lichte (6000 Normalkerzen) mit dem nassen Verfahren her-
gestellt, für die farbigen Originale wurde das isochromatische
Collodion von Dr. Albert mit Vorschaltung der Gelbscheibe
angewendet. Die übrigen Aufnahmen wurden mit 20proc.
Brom-Jod-Collodion gemacht. Sensibilisirt wurde in einer
Lösung von salpetersaurem Silber 1:12, entwickelt mit einer
2proc. Eisen-Kupfer-Lösung. Der erste Verstärker bestand
aus 5000 Wasser, 180 Eisenvitriol, 90 Citronensäure, einigen
Tropfen Silbernitrat 1:12; Fixage: Cyankalium 1:20;
Schwärzung: Chlorgold 1:2000 Wasser, 10 unterschweflig-
saures Natron. Das Objectiv war ein Zeiss-Anastigmat, Type
1 : 9, Brennweite 690 mm, die vollste runde Blendenöffnung
Nr. 128 = 68 mm, die kleinste Nr. 2 = 8 mm Durchmesser. Zu den
autotypischen Aufnahmen wurde ein geätzter, gekitteter Levy-
scher gekreuzter Raster mit 53 Linien auf einem Centimeter
verwendet. Der Abstand des Rasters von der lichtempfind-
lichen Platte betrug in der Regel 4 mm, wurde aber bei
flauen Originalen auf 7 bis 8 mm Abstand vermehrt. Exponirt
wurde mit zweierlei Blenden, und zwar mit Nr. 2 oder 4 circa 1I3
der Exposition und mit Nr. 32 oder 64 wurde ausexponirt. Im
ganzen betrug die Expositionszeit sechs bis zehn Minuten, je
nach dem Original. Das Umkehren der Negative geschah
auf folgende Weise: Das Negativ wird mit Roh - Collodion
übergossen, getrocknet, die Ränder mit einer Nadel auf-
gerissen, sodann in eine Tasse mit reinem Wasser gelegt.
 
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