Die Natur des Bildes von Platindrucken.
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helleren, so dass man wohl annehmen durfte, dass das Bild
aus metallischem Platin und einer kleinen Menge einer Eisen-
verbindung, wahrscheinlich Eisenoxyd, bestand.
Da die Anwesenheit irgend einer Eisen Verbindung die
Möglichkeit einer Veränderung im Gefolge hat, so versuchte
ich, festzustellen, in welchem Umfange eine Behandlung mittels
Säure nöthig sei, um das Eisen zu entfernen; es ergab sich
dabei jedoch, dass selbst nach längerem Auswaschen mit
Salzsäure ein gewisses Eisenminimum zurückblieb, welches
auch bei weiterer Behandlung nicht verschwand.
Es scheint daraus hervorzugehen, dass in Platindrucken
stets Eisen in grösserer oder geringerer Menge, die sich nach
dem Umfange des Auswaschens, dem sie ausgesetzt werden,
zurückbleibt, und es ist deshalb sicher wohl die Frage an-
gebracht: Welche Wirkung übt dieses Eisen aus? In erster
Linie macht es die Platindrucke empfänglich gegen die Ein-
wirkung von Schwefelwasserstoff, welcher der Farbe eine bräun-
liche Nuance verleiht. Diese Erscheinung kann z. B. dann
auftreten, wenn der Platindruck auf einen minderwerthigen
Carton aufgezogen wird, wie solcher auch das Verblassen von
Silberdrucken herbeiführen kann. Ferner aber kann das Eisen
zum Tonen oder Verstärken des Platindruckes Verwendung
finden. Tanninsäure, Gallussäure, Catechu und ähnliche Sub-
stanzen, welche sieh mit Eisenoxyd zu farbigen Verbindungen
vereinigen, werden so die Farbstoffe des Bildes vermehren
und die Dichte verstärken, ja zuweilen sogar die Farbe des
Bildes verändern.
In welcher Weise man jedoch auch das Eisen zur Ver-
stärkung oder Veränderung des Bildes auf dem Platindruck
ausnutzt, so wird doch das Platin sich stets verändert und
permanent erweisen, wenn auch die Eisenverbindung leicht
durch Exposition am Licht oder auf andere Weise Ver-
änderungen erfahren kann. Das Platinbild ist eben permanent.
Wenn auch scheinbar durch die Einwirkung von Schwefel-
wasserstoff ein Bleichen des Bildes hervorgerufen ist, so
kann doch die ursprüngliche Farbe und Intensität desselben
wieder hervorgerufen werden, dadurch dass man, wie ich
bereits vor vielen Jahren dargelegt habe, den Platindruck
einige Minuten lang in Chlorwasser, dem Salzsäure zugesetzt
ist, legt. Ein Verfahren, mittels dessen die Unveränderlichkeit
des Platinbildes beeinflusst werden könnte, ist bisher noch
nicht bekannt.
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helleren, so dass man wohl annehmen durfte, dass das Bild
aus metallischem Platin und einer kleinen Menge einer Eisen-
verbindung, wahrscheinlich Eisenoxyd, bestand.
Da die Anwesenheit irgend einer Eisen Verbindung die
Möglichkeit einer Veränderung im Gefolge hat, so versuchte
ich, festzustellen, in welchem Umfange eine Behandlung mittels
Säure nöthig sei, um das Eisen zu entfernen; es ergab sich
dabei jedoch, dass selbst nach längerem Auswaschen mit
Salzsäure ein gewisses Eisenminimum zurückblieb, welches
auch bei weiterer Behandlung nicht verschwand.
Es scheint daraus hervorzugehen, dass in Platindrucken
stets Eisen in grösserer oder geringerer Menge, die sich nach
dem Umfange des Auswaschens, dem sie ausgesetzt werden,
zurückbleibt, und es ist deshalb sicher wohl die Frage an-
gebracht: Welche Wirkung übt dieses Eisen aus? In erster
Linie macht es die Platindrucke empfänglich gegen die Ein-
wirkung von Schwefelwasserstoff, welcher der Farbe eine bräun-
liche Nuance verleiht. Diese Erscheinung kann z. B. dann
auftreten, wenn der Platindruck auf einen minderwerthigen
Carton aufgezogen wird, wie solcher auch das Verblassen von
Silberdrucken herbeiführen kann. Ferner aber kann das Eisen
zum Tonen oder Verstärken des Platindruckes Verwendung
finden. Tanninsäure, Gallussäure, Catechu und ähnliche Sub-
stanzen, welche sieh mit Eisenoxyd zu farbigen Verbindungen
vereinigen, werden so die Farbstoffe des Bildes vermehren
und die Dichte verstärken, ja zuweilen sogar die Farbe des
Bildes verändern.
In welcher Weise man jedoch auch das Eisen zur Ver-
stärkung oder Veränderung des Bildes auf dem Platindruck
ausnutzt, so wird doch das Platin sich stets verändert und
permanent erweisen, wenn auch die Eisenverbindung leicht
durch Exposition am Licht oder auf andere Weise Ver-
änderungen erfahren kann. Das Platinbild ist eben permanent.
Wenn auch scheinbar durch die Einwirkung von Schwefel-
wasserstoff ein Bleichen des Bildes hervorgerufen ist, so
kann doch die ursprüngliche Farbe und Intensität desselben
wieder hervorgerufen werden, dadurch dass man, wie ich
bereits vor vielen Jahren dargelegt habe, den Platindruck
einige Minuten lang in Chlorwasser, dem Salzsäure zugesetzt
ist, legt. Ein Verfahren, mittels dessen die Unveränderlichkeit
des Platinbildes beeinflusst werden könnte, ist bisher noch
nicht bekannt.