Der neue Satz - Anastigmat 1/6,3 der Firma Carl Zeiss. 217
Unter den vordem bekannten Objeetivtypen gab es keine,
welche diesen hohen Anforderungen gerecht werden konnte.
Im Jahre 1893 hatte allerdings die genannte Firma Zeiss
mit der Ser. VI resp. Via bereits den Versuch gemacht, die
Aufgabe zu lösen. Ser. VI ist ein dreilinsiges Einzelobjectiv
nach dem Correetions-Princip anastigmatischer Objective,
welches neuerdings auch von anderen Firmen für den ähn-
lichen Zweck fabricirt, und in den Handel gebracht wird.
Die Objective nach diesem dreilinsigen Typus genügten indes
nicht den Anforderungen an Lichtstärke und Ausdehnung des
scharfen Bildfeldes, welche man an erstklassige photo-
graphische Objective seit der Einführung der unsymmetrischen
Zeiss-Anastigmate zu stellen sich gewöhnt hatte.
Eine befriedigende Lösung der gestellten Aufgabe scheint
nun die Firma Zeiss in dem neuen Objectiv Ser. VII resp.
Vila gefunden zu haben. Dasselbe gehört einem vollständig
neuen Typus an, über dessen Einzelheiten die oben citirte
englische Patentschrift zuerst Näheres berichtet hat. Das
Einzelobjectiv Ser. VII des symmetrischen Doublets Ser. VIIa
ist aus vier Einzel linsen verkittet und ist so zusammengesetzt,
dass die mittlere Kittfläche zwei Linsenpaare verbindet, welche
wie die getrennten Glieder des Zeiss’sehen unsymmetrischen
Anastigmats gegensätzliche Abstufung in den Brechungs-
oxponenten ihres positiven und negativen Bestandtheils auf-
weisen.
Die Objective der Ser. VII besitzen eine relative Oeffnung
von 1/12,5 und ein Gesichtsfeld von 85 Grad. Sie geben bereits
mit ihrer grössten Oeffnung ein scharfes Bild von grosser
Winkelausdehnung und sind daher auch, obgleich sie nur
Einzelobjective sind, für weitwinklige Momentaufnahmen im
Freien bei gutem Lichte wohl zu gebrauchen.
In Figur 35 ist Ser. VII No. 4 „Anastigmatlinse 1/12,5
f = 350 mm“ in 3/4 natürlicher Grösse abgebildet. Die
Fassung ist, wie aus der Darstellung ersichtlich, klein und
handlich.
Die Serie enthält elf verschiedene Nummern und in der
Reihenabstufung ist massgebend gewesen, dass eine beliebige
Reihe von drei aufeinander folgenden Nummern bereits einen
sehr vollständigen Objectivsatz für eine vorgegebene Platten-
grösse bilden. Dabei ist jedes der drei Einzelobjective ein
lichtstarkes Objectiv mit langer Brennweite, geeignet für grosse
Porträts, Landschaftsansichten und Einzelgruppen, jede der
drei möglichen Combinationen aus je zwei Einzelobjectiven,
aber ein sehr lichtstarkes Doppelobjectiv von kurzer
Unter den vordem bekannten Objeetivtypen gab es keine,
welche diesen hohen Anforderungen gerecht werden konnte.
Im Jahre 1893 hatte allerdings die genannte Firma Zeiss
mit der Ser. VI resp. Via bereits den Versuch gemacht, die
Aufgabe zu lösen. Ser. VI ist ein dreilinsiges Einzelobjectiv
nach dem Correetions-Princip anastigmatischer Objective,
welches neuerdings auch von anderen Firmen für den ähn-
lichen Zweck fabricirt, und in den Handel gebracht wird.
Die Objective nach diesem dreilinsigen Typus genügten indes
nicht den Anforderungen an Lichtstärke und Ausdehnung des
scharfen Bildfeldes, welche man an erstklassige photo-
graphische Objective seit der Einführung der unsymmetrischen
Zeiss-Anastigmate zu stellen sich gewöhnt hatte.
Eine befriedigende Lösung der gestellten Aufgabe scheint
nun die Firma Zeiss in dem neuen Objectiv Ser. VII resp.
Vila gefunden zu haben. Dasselbe gehört einem vollständig
neuen Typus an, über dessen Einzelheiten die oben citirte
englische Patentschrift zuerst Näheres berichtet hat. Das
Einzelobjectiv Ser. VII des symmetrischen Doublets Ser. VIIa
ist aus vier Einzel linsen verkittet und ist so zusammengesetzt,
dass die mittlere Kittfläche zwei Linsenpaare verbindet, welche
wie die getrennten Glieder des Zeiss’sehen unsymmetrischen
Anastigmats gegensätzliche Abstufung in den Brechungs-
oxponenten ihres positiven und negativen Bestandtheils auf-
weisen.
Die Objective der Ser. VII besitzen eine relative Oeffnung
von 1/12,5 und ein Gesichtsfeld von 85 Grad. Sie geben bereits
mit ihrer grössten Oeffnung ein scharfes Bild von grosser
Winkelausdehnung und sind daher auch, obgleich sie nur
Einzelobjective sind, für weitwinklige Momentaufnahmen im
Freien bei gutem Lichte wohl zu gebrauchen.
In Figur 35 ist Ser. VII No. 4 „Anastigmatlinse 1/12,5
f = 350 mm“ in 3/4 natürlicher Grösse abgebildet. Die
Fassung ist, wie aus der Darstellung ersichtlich, klein und
handlich.
Die Serie enthält elf verschiedene Nummern und in der
Reihenabstufung ist massgebend gewesen, dass eine beliebige
Reihe von drei aufeinander folgenden Nummern bereits einen
sehr vollständigen Objectivsatz für eine vorgegebene Platten-
grösse bilden. Dabei ist jedes der drei Einzelobjective ein
lichtstarkes Objectiv mit langer Brennweite, geeignet für grosse
Porträts, Landschaftsansichten und Einzelgruppen, jede der
drei möglichen Combinationen aus je zwei Einzelobjectiven,
aber ein sehr lichtstarkes Doppelobjectiv von kurzer