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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Wiedemann, Eilhard: Ueber die Verteilung von Kobaltchlorid zwischen Alkohol und Wasser nach dessen Lösung in Gemischen dieser beiden Substanzen
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0023

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Die Verteilung von Kobaltchlorid zwischen Alkohol u. Wasser u. s. w. IX

Methyl-, Aethyl-, Propyl- und Atnylalkohol und deren Ge-
misch mit Wasser folgendes:
1. Die Absorptionsstreifen des Kobaltchlorids gehorchen
der K u n d t sehen Regel, nämlich insofern, als sie um so
weiter nach dem Rot rücken, je größer die Dispersion des
Lösungsmittels wird.
2. Bei den verschiedenen Alkoholen ist der Charakter
des Absorptionsspektrums derselbe, während er bei Wasser
ein ganz anderer ist.
3. Betrachtet man die Absorptionskurven der Lösungen
von Co CL2 in der Alkoholreihe, so sieht man, wie die Maxima
und Minima immer ausgeprägter werden, je mehr man in der
homologen Reihe emporsteigt. So ist z. B. bei Metlrglalkohol
der Extinktionskoeffizient des ersten Maximums gleich 1,33
und der des ersten Minimums gleich 1,25. Bei Aethylalkohol
sind sie 1,37 bezw. 1,24, bei Propylalkohol bis 1,36 bezw. 1,15
und bei Amylalkohol bis 1,38, bezw. 1,03. Es deutet dies
darauf hin, daß sich die Alkohole an das Kobaltchlorid an-
lagern und so immer schwerere Moleküle bilden. Dies steht
im Einklänge mit den von B. E. Moore gefundenen Ergeb-
nissen, aus denen hervorgeht, daß mit Zunahme der Hydro-
lyse sich immer schwerere Moleküle bilden \_Fe [0?j Hz)x ], wo x
mit der Zunahme der Hydrolyse zunimmt.
4. Die Absorptionskurven der Alkoholwassergemische
gehen kontinuierlich aus denen des Alkohols in die des
Wassers über, derart, daß die bei den Alkoholen auftretenden
Maxima, bezw. Minima, deren Lage bei dem Wasser genau
mit den Minima der Absorption, bezw. mit den Maxima zu-
sammenfällt, mit dem Prozentgehalt an Wasser immer weniger
ausgeprägt werden, bis schließlich die Maxima der Alkohol-
lösungen in Minima der wässerigen Lösungen übergehen, und
umgekehrt.
5. Berechnet mau aus den Absorptionen die Anteile an
blauer und roter Substanz, so ergibt sich, daß man dieselben
Werte erhält, ganz gleichgültig, welchen Spektralbereich mau
der Berechnung zu Grunde legt.
6. Schon geringe Zusätze von Wasser zu den Alkoholen
bringen den Farbenumschlag aus Blau in Rot hervor. Mit
zunehmendem Wassergehalt wächst die Menge der gebildeten
roten Substanz schnell mit der Menge des zugesetzten
Wassers.
Mit zunehmendem Wassergehalt ändert sich daher das
Verhältnis der Menge der blauen zur roten Modifikation erst
schnell, dann langsam.
 
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