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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Elster, Julius; Geitel, Hans: Ueber die natürliche Radioaktivität der Atmosphäre und der Erde
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Czermak, Paul: Wirkung verschiedener Substanzen auf photographische Platten
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0053

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Wirkung verschiedener Substanzen auf photographische Platten. 41

gestellt worden1), aber Messungen in extrem verschiedenen
Klimaten, auf ozeanischen Inseln und im Inneren der großen
Kontinente fehlen noch gänzlich.
Wahrscheinlich liegt in der Radioaktivität der Atmosphäre
die wesentlichste Quelle ihres Ionengehaltes. Nach Herrn
Ebert2) ist auch die Fundamentalerscheinung der atmosphä-
rischen Elektrizität, die Potentialdifferenz zwischen dem Erd-
körper und der Atmosphäre, eine Folge der verschiedenen
Ionenkonzentration in der freien Luft und der des Bodens.
Auch hier stehen also Fragen von hoher Bedeutung hinter
den Erscheinungen und fordern zu weiterer Forschung auf.
Möge diese kurze Zusammenstellung dazu beitragen, einen
Teil des hohen Interesses, das den radioaktiven Vorgängen
zugewandt wird, auf dies verwandte, leicht zugängliche Gebiet
der Radioaktivität der Atmosphäre und der Erde zu lenken.

HJirhung uerschiedener Substanzen auf photographische
Platten»
Von Prof. Dr. Paul Czermak in Innsbruck.
Von J. Blaas wurden kürzlich3) Versuche mitgeteilt,
welche einer Reihe von fast vergessenen Beobachtungen,
wieder neues Interesse zu wenden. Er setzte verschiedene
Substanzen dem Sonnenlichte (aber auch diffuses Tageslicht,
elektrisches und Magnesiumlicht zeigen sich als wirksam) aus
und brachte sie dann im Dunkeln mit photographischen
Platten in längere Berührung. Beim Entwickeln ergaben sich
dann mehr oder weniger starke Schwärzungen.
Es zeigten sich so als wirksam verschiedene Papiersorten,
besonders holzreiches, bräunliches Packpapier, Holz (wobei die
Jahresringe sich scharf ab grenzen), Stroh, Schellack, Leder,
Baumwolle, Seide, Schmetterlingsflügel u. s. w. Fast oder
ganz unwirksam verhielten sich Glas, Metalle (mit Ausnahme
von Zink) und die meisten anorganischen, mineralischen
Körper.
Fig. 6 zeigt einige solche besonnte Substanzen, und treten
hier sehr auffällig die unwirksamen Inschriften hervor.

1) Ebenda, Bd. 4, S.522, 1903; Bd. 5, S. n, 1904. W. Saake, „Phys.
Zeitschr.“, Bd. 4, S. 626, 1903; G. C. Simpson, „Proc. Roy. Soc.“, Bd. 73,
S. 209, 1904.
2) H. Ebert, „Phys. Zeitschr.“, Bd. 5, S. 135, 1904.
3) Ueber photographische Wirkungen im Dunkeln, „Naturwiss. Wochen-
schrift“. Neue FolgeIII, Bd. 13, S. 201 und Bd. 20, S. 316, 1904.
 
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