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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Czermak, Paul: Wirkung verschiedener Substanzen auf photographische Platten
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Eder, Josef Maria: Einfluß des Wassers auf die photochemischen Reaktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0060

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48 Einfluß des Wassers auf die photo chemischen Reaktionen.

sonnung hervorgebrachten verschieden. Jedenfalls liegt aber
in beiden Fällen eine durch die Photographie nachweisbare
Strahlungvor undkommen da dieAnschauungen von Fou cault
und Crookes wieder zu Ehren.
Daß Blaas durch seine Versuche diese so ungemein
verbreitete Wirkung wieder der allgemeinen Aufmerksamkeit
nahe gerückt hat, ist sowohl für die durch Ionisierung her-
vorgebrachten Strahlungserscheinungen vonbesondererWichtig-
keit, als auch für die Praxis der Photographie. Man kann
dadurch eine große Zahl von störenden Wirkungen bei der
Entwicklung photographischer Platten erklären und ver-
meiden. Als sicherstes Mittel zur Zerstörung der durch Be-
sonnung an den Substanzen hervorgebrachten Wirkung fanden
wir: Erhitzung auf ziemlich hohe Temperatur und Aufbe-
wahrung der Körper durch lange Zeit im Finstern. Alle
Papiere, Kassetten, Couverts u. s. w., welche in unmittelbare
Berührung von Trockenplatten gebracht werden sollen, sind
in dieser Weise zu „sterilisieren“ — wenn man so sagen
darf -— und ebenso sind blanke Aluminium-, Magnesium- und
Zinkbleche von lichtempfindlichen Präparaten fern zu halten.

Cinflufj des KJassers auf die photochemischen Reaktionen.
Von J. M. Eder in Wien.
Viele photochemische Prozesse verlaufen bei Gegenwart
von tropfbarflüssigem Wasser oder Feuchtigkeit rascher, als
in völlig trockenem Zustande. Wir wollen dies an einigen
interessanten, in der Fachliteratur nachgewiesenen Beispielen
zeigen. Man weiß z. B. vom Chlor kn all gas (d. i. ein Ge-
misch von Chlor und Wasserstoff gas), daß es in völlig trockenem
Zustande sehr wenig (nach Ansicht mancher Forscher so gut
wie gar nicht) lichtempfindlich ist, während eine Spur
Feuchtigkeit die Reaktionsgeschwindigkeit sehr bedeutend
erhöht. Wasserfreies Kupf erchlorür ist unempfindlich gegen
Licht, während es nach dem Befeuchten mit Wasser im
Lichte rasch violettbraun wird — ein Beispiel dafür, daß in
manchen Fällen die Anwesenheit von Wasser für den Eintritt
der Lichtreaktion notwendig ist.
Auch reines, völlig trockenes Chlorsilber ist (nach
Baker) unempfindlich gegen Licht und schwärzt sich nicht
oder sehr langsam1).

1) H. W. Vogel (1863) hielt völlig trockenes Chlorsilber, sowie ge-
schmolzenes noch für etwas lichtempfindlich.
 
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