Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (19.1905)

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Neue Chromatkopierverfahren.

auf dieselbe im letzten Jahre Patente in Deutschland und
England erwarb. Diese Rasterplatte liefert eine viel zartere
und gefälligere Wirkung als die Platte mit 90 Grad Kreuzung,
wie ich nach den Proben bezeugen kann, die ich gesehen
habe. Ein weiterer Vorzug dieser Rasterplatte liegt darin,
daß multiple Blenden mit demselben gut arbeiten. Ein Teil
des Schulz eschen Patentes besteht darin, daß er eine Blende
benutzt, welche drei Oeffnungen besitzt, die dreieckig,
quadratisch oder rund sein können und an die Ecken eines
gleichseitigen Dreiecks
gestellt sind (Fig. 24).
Ray betont, daß bei
Anwendung eines sol-
chen und seiner Methode
der Verwendung mul-
tipler Blenden es mög-
lich ist, nur die eine
Rasterplatte in einer
Stellung für den Drei-
farbendruck zu be-
nutzen und man doch
nicht irgend ein moire-
farbiges Muster be-
kommt, welches ge-
Fig. 23. Fig. 24. wohnlich auf tritt, wenn
man die von drei Nega-
tiven mittels der Rasterplattenlinien unter demselben Winkel
zusammenlegt.
Nach meiner Meinung wird man aus dem vorstehenden
kurzen Bericht über Potentialmethoden entnehmen, daß keines-
wegs jetzt schon das letzte Wort über das Halbton verfahren
gesprochen ist und daß dieses noch weit größere Aussichten
hat gegenüber dem, was es bereits erreichte.


Heue Chromatkopieruerfahren.
Von Eduard Kuchinka in Wien.
Unter den photographischen Kopierprozessen finden die
auf der Lichtempfindlichkeit der Chromsalze basierenden
Methoden ohne Uebertragung bei Fach- und Amateurphoto-
graphen vielfache Anwendung; als wichtigster Vertreter dieser
Verfahren ist der Gummidruck anzuführen, welcher ein beliebtes
Ausdrucksmittel in der modernen Kunstphotographie darstellt.