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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Loehr, Max: Die stereoskophische Photographie auf kurze Entfernungen mit dem Apparat Alto-Stereo-Quart Loehr-Steinheil
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0081

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Stereoskopische Photographie auf kurze Entfernungen u. s. w. 69
Die stereoskopische Photographie auf kurze Entfernungen mit
dem Apparat Alto - Stereo-fluarf1) Coehr-Steinbeil.
Von Max Loehr, in Firma Steinheil in Paris.
I.
Beim stereoskopischen Aufnahmeverfahren mit einem Appa-
rat unter gewohnten Bedingungen entfernen sich die homologen
Bilder eines Objektes auf der Negativplatte um so mehr von-
einander, je näher das Objekt heranrückt. Die Folge davon
ist, daß die beiden Bildfelder weniger und weniger Ueberein-
stimmung zeigen. Wenn man dann zum Abdruck eines so
erhaltenen Stereo-Negatives auf die Diapositivplatte den Um-
stellungs-Kopierrahmen wTie gewöhnlich benutzt, befinden
sich die zwei homologen Positivbilder des interessanten Objekts
ebenso viel aus den Bildmitten, diesmal aber einander nahe
gerückt. Bei der Betrachtung im Stereoskop müssen die
Augen eine gewisse Anstrengung machen, um ihre Achsen über-
mäßig konvergent zu richten, und das eigentliche stereo-
skopische Bildfeld, das ist: die Ausdehnung der korrespon-
dierenden Teile in beiden Bildern, erscheint stark geschmälert.
Wollte man das Objekt noch näher bringen, so würden
schließlich seine Bilder sogar außerhalb der Negativplatte zu
stände kommen.
Der Apparat Alto-Stereo - Quart bietet ein einfaches Mittel
zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten, wobei dennoch die
stereoskopische Wiedergabe in einer einzigen Aufnahme er-
halten wird. Fs hat nämlich sein Verschluß die Eigentüm-
lichkeit, eine einzige lange Oeffnung für die Objektive zu
besitzen, und erlaubt so den stereoskopischen Objektiven
irgend einen Abstand, kleiner als den normalen von 63 mm,
zu geben.
Eine Verringerung des Objektivabstandes hat zum Er-
gebnis, daß die homologen Punkte im Negativ weniger weit
auseinanderfallen, und folglich weit genug auseinander im
Positiv.
Es ist nützlich, den Objektivabstand genau im Verhält-
nisse mit der Gegenstandsweite zu regeln. Ich habe zu diesem
Zweck die nachfolgende Tabelle bestimmt, die stufenweise
nach Gegenstandsentfernungen geordnet ist, welche nach der
Anzahl von Brennweiten als Einheit gemessen sind (die Brenn-
weite der Stereoskopobjektive des Alto-Stereo-Quart beträgt
85 mm).

1) Beschrieben in diesem „Jahrbuch“ für 1903, S. 141.
 
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