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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Aarland, Georg: Spektrum oder Farbtafel
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Hertel, E.: Ueber Beeinflussung des Organismus durch Licht, speziell durch die chemisch wirksamen Strahlen
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0089

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Ueber Beeinflussung des Organismus durch Licht u. s. w.

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beiführen. Dies kann aber unbedingt nur so weit stattfinden
und zur Wirkung gelangen, als die Farbenempfindlichkeit der
Platte reicht. Dieser Umstand ist auch bei Anfertigung des
Grünfilters, das beim Dreifarbendruck benutzt wird, berück-
sichtigt worden. Fast alle Grünfilter des Handels lassen Rot
durch. Die Theorie verlangt aber, daß das Rot absorbiert
wird. Die meisten Autoren legen aber dieser Tatsache keinen
zu hohen Wert bei, ebensowenig wie der, daß das für die
Gelbplatte bestimmte Filter in der Regel kein Rot durchläßt.

lieber Beeinflussung des Organismus
durch Cicht, speziell durch die chemisch wirksamen Strahlen.
Von Prof. Dr. Hertel in Jena.
Mit vergleichenden Untersuchungen über Beeinflussung
des Organismus durch Licht aus verschiedenen Wellenlängen-
gebieten beschäftigt, gibt Hertel zunächst eine ausführliche
Mitteilung über die Wirkung der ultravioletten Strahlen von
280 pp (Magnesiumfunkenspektrum) auf Pflanzen, Protozoen,
Cnidarien, Würmer, Mollusken, Amphibien und höhere Wirbel-
tierzellen. Die Experimente waren so angeordnet, daß eine
direkte Beobachtung der durch die Bestrahlung erzielten Ver-
änderungen während der Expositionszeit mit dem Mikroskop
möglich war. Es ergab sich, daß Licht von 280 pp einen
gleichmäßigen Reiz auf alle untersuchten Zellen
ausübt, der bei genügender Intensität zur Abtötung der
Zellen führt. Auch auf Toxine und Fermente war eine deut-
liche Einwirkung zu erzielen.
Dieser Einfluß der Strahlen auf den Organismus basiert
auf einer eingreifenden Umgestaltung des Chemismus des
bestrahlten Körpers.
Auch über das Zustandekommen dieser chemischen Ver-
änderungen konnten einige Anhaltspunkte gewonnen werden.
Unzweifelhaft spielen stark reduzierende Eigenschaften der
Strahlen von 280 pp eine große- Rolle. Durch geeignete Ver-
suchsanordnung konnte Hertel feststellen, daß z. B. aus dem
Nylander sehen Reagens durch Reduktion metallisches
Wismut mit Hilfe der Bestrahlung schon in kürzester Zeit
ausgefällt wurde. Ferner wurde aus den Blutzellen der leicht
gebundene Sauerstoff befreit — die Oxyhämoglobinlinie des
Spektrums verschwindet bei Bestrahlung —, und ebenso
auch aus den leicht lösbaren Verbindungen des sauerstoff-
haltigen Zellplasmas im übrigen Organismus. Diejenigen
 
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