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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Aarland, Georg: Spektrum oder Farbtafel
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0088

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Spektrum oder Farbtafel.

Rot gleiche Intensität wie im Blau. (Ich will hier gleich be-
merken, daß auch das Arbeiten im durchfallenden Lichte für
genannte Zwecke zu Trugschlüssen führt.) Nachdem Fritzs ch e
seinen Farbstoff unter dem Namen „Katachrom“ zum Patent
angemeldet hatte, stellte ich Aufnahmen damit mit einer Farb-
tafel her, die ich mir zu bestimmten Zwecken aus besonderen
Buchdruckfarben angefertigt hatte. Ich war sehr überrascht,
keinerlei Rotwirkung bei normaler Belichtung zu bekommen,
während doch die Aufnahmen im Spektroskop und im durch-
fallenden Lichte diese in hervorragendem Maße zeigten. Das
Rot kam da ebenso kräftig wie Blau! Da ich glaubte, Fehler
gemacht zu haben, wiederholte ich die Versuche mit gleich
ungünstigem Erfolge. Nunmehr probierte ich auch Pinachrom,
Orthochrom I und Aethylrot auf dieselbe Weise, und das Resultat
war das nämliche wie das beim Katachrom. Das von mir
Gesagte wird eklatant bestätigt durch Farbtafelaufnahmen,
die Dr. E. König einer Abhandlung über Pinachromplatten
in den „Phot. Mitteilungen“ 1904, Heft 16 beigegeben hat.
Die Aufnahme auf gewöhnlicher, nicht orthochromatischer
Platte (I) erscheint darauf durchaus nicht übermäßig viel
schlechter als die auf Pinachrom - Emulsionsplatte ohne
Filter (II), zumal wenn man bedenkt, welche großen Erfolge
man sich von diesem Sensibilisator versprach. Die Wirkung
beginnt erst etwas beim dunkeln Chromgelb. Intensives
Gelbgrün kommt gar nicht, genau wie bei der gewöhnlichen
Trockenplatte. Und das ist noch der beste der neuen Rot-
sensibilisatoren. Und für dieses mäßige Resultat die große
Aufregung!
Es sei auf die Arbeit von Ingenieur Karl Satori in
„Lechners Mitteilungen“ 1904, Nr. 137 hingewiesen. Der-
selben ist eine Tafel mit Spektren beigegeben. Der Verfasser
hat Vergleiche angestellt zwischen Aethylrot - (Perchromo-)
Platte, neuer Pinachrom-Emulsionsplatte, Orthochrom- /"-Platte
u. s. w. Nur bei Schatteras Pinachrom-Badeplatte (IV) ist
die Wirkung etwas über C hinaus, bis etwa halb B zu kon-
statieren !
Die Farbentafel hat auch Miethe seiner Zeit empfohlen.
In der „Zeitschrift für Reproduktionstechnik“ 1901, S. 98
gibt er eine Vorschrift zur Herstellung von haltbaren farbigen
Probetafeln. Er sagt darin unter anderm, daß „die Farbtafel
bei genügender Erfahrung vollkommen richtige Schlüsse auf
den Charakter der Platte zu ziehen gestattet“.
Nun kann man ja gewiß unter Anwendung von Farb-
filtern, wie sie für den Dreifarbendruck zur Verwendung
kommen, manches erreichen und eine gewisse Selektion her-
 
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