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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Tumlirz, Ottokar: Ein Apparat zur absoluten Messung der Wärmestrahlung
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Pflüger, Alexander: Die Anwendung der Thermosäule zu photometrischen Messungen im Ultraviolett
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0029

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Die Thermosäule bei photometrischen Messungen u. s. w.

*7

Sekunde verbrannte Amylacetatmenge 0,002678 g. Da nach
Favre und Silb ermann das Verbrennen von 1 g Amylacetat
eine Wärme von 7971,2 g cal entwickelt, so gelangen wir zu
dem Resultat, daß die ausgesandte Wärmestrahlung 9,56 Pro-
zent der Verbrennungswärme beträgt.
Unter den Flammen, für welche die letztere Frage von
besonderem Interesse ist, nimmt wohl die Wasserstoffflamme
die erste Stelle ein, weil bei ihr die chemische Reaktion un-
gemein einfach ist. Verbindet sich x g Wasserstoff gas mit
8 g Sauerstoffgas bei t Grad C. und 760 mm Druck zu Wasser
von t Grad C., so beträgt die Verbindungswärme
28652,6 4- 0,3773 * g cal.
Die Messung der Wärmestrahlung der Wasserstoffflamme hat
nun ergeben, daß, wenn Wasserstoff in der Luft verbrennt,
6,15 Prozent der Verbindungswärme als strahlende Wärme aus-
gesendet wirdx).

Sie Hntuendung der Thermosäule
zu phofomefrischen Messungen im Ultraviolett.
Von Dr. A. Pflüger in Bonn.
Für photometrische Messungen im Ultraviolett kamen
bisher verschiedene Methoden in Betracht, die teils auf der
photographischen, teils auf der Fluoreszenz erregenden Wirkung
dieser Strahlen, endlich auf ihrem lichtelektrischen Effekt
beruhen. Sie gestatten sämtlich keine absoluten Messungen,
und sie sind, mit Ausnahme der letzten, sehr schwierigen
Methode, ungenau. Das Bedürfnis nach einer intensiven und
genügend konstanten ultravioletten Lichtquelle, die die An-
wendung der Thermosäule oder des Bolometers gestattete,
war daher allgemein. Die Strahlung der Bogenlampe, die
zuerst von Hagen und Rubens zu diesem Zwecke an-
gewandt worden ist, leidet an dem Nachteil, daß das ultra-
violette Spektrum eine zu geringe Zahl der Intensitätsmaxima
(Cyanbanden bei 387(10. und 3571111 und einige Punkte, ver-
mutlich Eisenlinien, bis herab zu 251 (iji) aufweist; auch ist
sie im äußeren Ultraviolett unterhalb der Wellenlänge 357 sehr
lichtschwach.
Die Untersuchung der ultravioletten Funkenspektra der
Metalle, welche ich mittels einer Thermosäule vornahm, ließ
erkennen, daß diese Lichtquellen sehr viel reicher an Energie

1) „Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien“, Bd. 113, Abt. Ila,
S. 501 (1904).
 
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