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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Pflüger, Alexander: Die Anwendung der Thermosäule zu photometrischen Messungen im Ultraviolett
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l8 Die The rmosäule bei photometrischen Messungen u. s. w.
sind, als man, in Ueberschätzung der Empfindlichkeit der
photographischen Platte, bisher allgemein angenommen hat.
Man erzeuge mittels eines Induktoriums mit parallel ge-
schalteter Leydener Flasche einen kräftigen Funken zwischen
Metallelektroden und stelle diesen vor den Spalt eines, mit
Bolometer oder Rubensscher Thermosäule und Ouarz- oder
Flußspatoptik ausgestatteten Spektrometers. Durch Drehen
des Fernrohrs bringe man die Thermosäule mit den ultra-
violetten Linien zur Koinzidenz. Man erhält dann bei mäßiger
Empfindlichkeit des Galvanometers Ausschläge bis zu vielen
hundert Skalenteilen, wie ich in den ,, Ann. d. Physik“, Bd. 13,
S. 890, 1904, näher ausführte.
Es wird mit Hilfe dieser Apparate ein leichtes sein, so-
wohl photometrische Messungen im gesamten Ultraviolett,
als auch vergleichende Intensitätsmessungen in den Funken-
spektren der Metalle anzustellen und die vielen damit zu-
sammenhängenden interessanten Fragen zu beantworten. Eine
erste Frucht der Methode ist der Nachweis, daß sämtliche
untersuchten Funkenspektren mit Ausnahme des Magnesiums
ihr Energiemaximum im äußersten Ultraviolett, unterhalb der
Wellenlänge 260 um, besitzen. Ein zweites, niedrigeres Maxi-
mum scheint im Ultrarot vorhanden zu sein. Wollte man
annehmen, daß die Strahlung eine reine Temperaturstrahlung
sei — wras unwahrscheinlich erscheint — so läge es nahe, das
ultraviolette Maximum dem glühenden Dampfe, das ultrarote
den glühenden Metallpartikelchen zuzuschreiben. Der Dampf
müßte dann eine Temperatur von 12000 bis 14000 Grad haben.
Unterhalb 18644 ^at bisher nur Schumann mit.seinem
Vakuumspektrographen und gelatinefreien Platten die Spektra
weiter verfolgen können. Mit Hilfe einer einfachen Anord-
nung, bei der der Funke in dem für die äußersten Strahlen
gut durchlässigen Wasserstoff zwischen Aluminiumelektroden-
übersprang, und keine Luft in dem Strahlengang zwischen
Funke und Thermosäule sich befand, gelang es, auch die
Wärmewdrkung dieser Strahlen unterhalb 18644 nachzuwreisem
Es möge betont werden, daß die Energie der Funken-
spektren gerade in demjenigen Spektralgebiet am größten ist,
in dem die Empfindlichkeit der photographischen Platten
bedeutend nachzulassen beginnt, nämlich unterhalb etwTa 24044
Linien, die eine mehrstündige Exposition erfordern, geben
sehr kräftige Galvanometerausschläge.
Eine willkommene Ergänzung zu den Metallfunken als
Lichtquelle liefert die elektrische Quarz-Ouecksilberbogen-
lampe von Heraeus. Während die ersteren die stärksten
Ausschläge im äussersten Ultraviolett liefern, hat die Oueck-
 
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