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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Lüppo-Cramer, Henricus: Weitere Untersuchungen zur Photochemie des Jodsilbers
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Loehr, Max: Die Ausdehnung des stereoskopischen Bildes und seine sinngemäße Einrahmung im Stereoskop
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0077

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Die Ausdehnung des stereoskopischen Bildes u. s. w. 65
verschiedenen EmpfindlichkeitsVerhältnisses von AgJ'.AgBr
sein könnte.
Versuche mit sehr wenig gereiften Gelatine-Emulsionen
ergaben in der Tat, ganz in Analogie mit dem nassen Ver-
fahren, eine Ueberlegenheit des Jodsilbers über das Brom-
•silber, auch ohne Anwendung der chemischen Sensibilisation,
welche ja nur das Jodsilber beeinflußt und daher beim
Kollodium-Badeverfahren den Vorsprung des Jodsilbers über
das Bromid mit bedingt. Am besten gelangen diese Versuche
mit sogen, kornlosen (Lipp mann-) Emulsionen. Die in
Reagenzrohr-Schichtdicke nur schwach opalisierenden Emul-
sionen von Jod- und Bromsilber sind in der Farbe nur wenig
unterschieden, dagegen ist eine analog hergestellte Brom-
jod-Emulsion mit je 50 Prozent der beiden Halogenide bereits
intensiv gelb gefärbt. Bei gleicher physikalischer Entwicklung
ist AgJ mindestens dreimal so empfindlich als Ag Br,
AgBrJ jedoch, ganz wie im nassen Prozeß, noch drei- bis
viermal so empfindlich als das reine AgJ. Auch bei mehreren
Vergleichsemulsionen, in denen das Korn schon nicht mehr
so fein war, wie bei Lippmann-Emulsionen, z. B. bei solchen,
die in dünnerer Gelatinelösung hergestellt waren und bei
denen eine Reifung durch Citronensäure gehindert wurde,
zeigt sich ein ähnliches Empfindlichkeitsverhältnis von AgJ
: AgBr und AgBrJ.

Die Ausdehnung des stereoskopischen Bildes und seine sinn-
gemäße Einrahmung im Stereoskop.
Von Max Loehr, in Firma Steinheil in Paris.
Das Gesichtsfeld des stereoskopischen Bildes ist not-
wendigerweise beschränkt; denn jedes der beiden Positivbilder
ist ein Hindernis für die Ausdehnung des anderen Bildes an
ihren inneren benachbarten Rändern. Ist die Ausdehnung
nach außen frei? Offenbar auch nicht; denn im Negativ
berührten sich die umgekehrten Bilder mit den Rändern,
welche jetzt ihre Außenseiten sind, also von vornherein ein-
geschränkt waren.
Diese Schranke, welche jedes der beiden Bilder dem
anderen auf seinen beiden Seiten setzt, macht sich nur im
horizontalen Sinne geltend. Die Ausdehnung nach oben und
runten behält eine gewisse Freiheit.

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