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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Hauberrisser, Georg: Haltbarkeit von Silberkopien
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Aarland, Georg: Spektrum oder Farbtafel
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0087

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Spektrum, oder Farbtafel.

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andere Bilder berühren, an den Berührungsstellen weniger
gut gewässert werden. Am besten bringt man die Bilder aus
der ersten Schale einzeln in eine zweite mit frischem Wasser
und wiederholt dies alle zwei Minuten. Hat man nach dem
Tonen genügend gewässert, so genügt ein zwei Minuten langes
Verweilen unter Bewegen der Bilder im Fixiersalz-
Zerstörer vollständig, um die letzten Spuren von Fixiernatron
zu zerstören. Hierauf werden die Kopieen noch mindestens
5 bis io Minuten lang gründlich gewässert. Sehr empfehlens-
wert ist auch ein Auswässern der Kopieen in senkrechter
Lage unter Benutzung der von der Firma Soennecken & Co.,
G. m. b. H. in München, zu beziehenden Korkklammern.
Da häufig die Ansicht ausgesprochen wird, daß Karton und
Kleister oft an dem Vergilben der Bilder schuld seien, wurden
die Versuchskopieen nur zur Hälfte aufgeklebt, doch hat sich
bis jetzt ein Unterschied im aufgeklebten und nicht auf-
geklebten Teil nicht gezeigt.

Spektrum oder farbtafel.
Von Prof. Dr. G. Aarland in Leipzig.
Untersuchungen über Sensibilisatoren werden jetzt wohl
fast ausschließlich unter Anwendung des Spektroskopes durch-
geführt. Wer dies nicht tut, dessen Arbeiten werden als
minderwertig betrachtet. Sehr mit Unrecht. Sobald es sich
um rein wissenschaftliche Versuche handelt, wo m t reinen
Lichtstrahlen gearbeitet werden muß, ist dieses Verfahren das
einzig richtige. Wenn wir aber Untersuchungen für praktische
Zwecke vornehmen wollen, tritt die Farbtafel in ihr Recht.
Wir müssen immer bedenken, daß wir bei Aufnahmen in der
Praxis nicht mit Spektralstrahlen, sondern mit reflektiertem,
zum Teil polarisiertem Lichte zu tun haben, das sich ganz
anders verhält. So entstehen leicht Selbsttäuschungen. Bei
Spektrumaufnahmen zeigen Farbstoffe hohe Rotwirkung, die
für die Praxis gar nicht zur Geltung kommt oder nur teil-
weise unter besonderen Umständen. Als Dr. Fritzsche im
Laboratorium der Königl. Akademie für graphische Künste
und Buchgewerbe zu Leipzig unter einer größeren Anzahl
von ihm dargestellter neuer Farbstoffe auch einen fand, dessen
Spektrum noch ein Maximum zwischen A und B aufwies,
also alle bekannten Sensibilisatoren übertraf, war die Freude
groß. Proben mit dem Plate Tester von Sänger Shepherd
und mit einer durchsichtigen F'arbtafel ergaben bedeutende
Lichtempfindlichkeit der sensibilisierten Platte und zeigten im
 
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