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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Tschörner, Ludwig: Ueber den Rautenraster
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Dokulil, Theodor: Die Stereoskopie im Jahre 1904
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0205

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Die Stereoskopie im Jahre 1904.

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Bezüglich der Stellung der Blenden ist zu bemerken, daß
die senkrechte Mittellinie derselben zur längeren Diagonale
des rautenförmigen Rasterloches parallel sein muß; in diesem
Falle steht also die Längsseite des Rasters in der Kamera
senkrecht.
Ein Rasternegativ, mit dieser Schlußblende hergestellt,
ergibt auf der Kopie senkrechte, längliche Punkte in den
Lichtern, wie Fig. 34 in vergrößertem Maßstabe zeigt, welche
eine kräftige Aetzung aushalten und infolge ihrer großen
Oberfläche die Zeichnung des Originals sehr gut wiedergeben.
Auch die Metallretouche (Nachschneiden u. s. w.) ist bei einem
Gliche dieser Art gegenüber einem mit anderer (z. B. drei-
eckiger) Punktform bedeutend erleichtert. Es läßt sich bei
ersterem sowohl Stichel und Polierstahl als auch Korn- und
Linienroulette sehr gut anwenden.

Die Stereoskopie im Jahre 1904.
Von Ing. Dr. Theodor Dokulil, Konstrukteur an der
k. k. Technischen Hochschule in Wien.
Die immer mehr durchdringende Erkenntnis der hervor-
ragenden Bedeutung der Stereoskopie zeigt sich in der stetigen
Ausgestaltung der zur stereoskopischen Darstellung dienenden
Apparate und in dem Bestreben der verschiedenen Autoren,
die Grundsätze der Stereoskopie in weiteren Kreisen zu ver-
breiten und dadurch dieser Darstellungsmethode immer mehr
Anhänger zu gewinnen. Mit Genugtuung kann der Freund
der Stereoskopie auf das Jahr 1904 zurückblicken, denn die
vielen Bestrebungen auf diesem Gebiete bezeugen die immer
allgemeiner werdende Anwendung der stereoskopischen Ab-
bildung und die in .wissenschaftlichen und Amateurkreisen
durchgreifende Würdigung derselben.
Grundlegend für die Stereoskopie ist die Abhandlung
von Dr. A. Schell, o. ö. Professor an der k. k. Technischen
Hochschule in Wien, welche unter dem Titel „Konstruktion
und Betrachtung stereoskopischer Halbbilder “ in den Sitzungs-
berichten der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien,
mathem.-naturw. Klasse, Bd. 112, Abt. IIa, Dezember 1903
erschienen ist. Der Verfasser gibt in dieser geradezu klassi-
schen Abhandlung die theoretischen Grundsätze der stereo-
skopischen Darstellungsmethode in erschöpfender und jedem
Bedürfnis entsprechender Weise und erläutert eingehend eine
auf Grund dieser theoretischen Entwicklungen von der Firma
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