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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Loehr, Max: Die Ausdehnung des stereoskopischen Bildes und seine sinngemäße Einrahmung im Stereoskop
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0080

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Die Ausdehnung des stereoskopischen Bildes u. s. w.

Seite zu. Die beiden Augen stellen eben zwei verschiedene
Beobachtungsorte dar.
Die so eingefiihrte Umrahmung wirkt also natürlich.
Wären die äußeren Grenzen um mehr als 63 mm von den
homologen inneren Grenzen entfernt, so erschiene auf der
rechten Seite des rechten Bildes ein Bildfeld, dem nichts mehr
im linken Bilde entspräche. Dieser Bildteil würde sich dem
rechten Auge allein darstellen, also ohne Relief und nur
mit halber Helligkeit, verglichen mit dem gemeinsamen
Teil des wirklichen stereoskopischen Bildes. Der gleiche
Fehler würde sich dem linken Auge auf der linken Bildseite
zeigen.
Diese zwei falschen Bildfelder erscheinen störend und im
Halbschatten; die Einrahmung „widerspricht“ dem Bilde.
Wenn ein Gegenstand auf geringe Entfernung abgebildet
wurde, dann liegen die homologen Bilder im Negativ be-
deutend weiter auseinander als um 63 mm. Sie kommen
dann einander um so näher im Positiv nach der Umstellung,
und lassen dann im Stereoskop den Gegenstand als sehr nahe
erscheinen, näher als die normal gestaltete Umrahmung. In
diesem Falle widerspricht auch die normale Umrahmung.
Aber sobald man den Rahmen verengert, z. B. dadurch, daß
man auf dessen einer Seite einen Streifen schwarzen Papiers
einlegt, kommt der Rahmen auf dieser Seite näher als das
Bild, und dieser scheint natürlich gerahmt auf der Seite, auf
welcher wir die Berichtigung machten, und gänzlich, wenn
wir sie auf beiden Seiten machen.
Man könnte, ein für alle Male, ein solches Stereoskop-
bild mit schwarzen Papierstreifen umkleben, welche die Bild-
grenzen gäben in Harmonie mit der Gegenstandsnähe,
Immer aber erscheint das Bildfeld dadurch stark ein-
geschränkt.
* *
Ich spreche im folgenden Aufsatze von einem Mittel,
welches speziell der Alto-Stereo-Quart bietet, um die ganze
Ausdehnung des Gesichtsfeldes zu bewahren, trotz der Wieder-
gabe des Objekts in möglichst großem Maßstabe, selbst in
natürlicher Größe.
 
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