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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 19.1905

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Czermak, Paul: Wirkung verschiedener Substanzen auf photographische Platten
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https://doi.org/10.11588/diglit.41328#0058

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46 Wirkung verschiedener Substanzen auf photographische Platten.
nehmender Intensität noch auf 9 mm Entfernung nachgewiesen
werden konnte.
So zeigt Fig. 8 die Wirkung von besonntem Packpapier,,
das mit Schriftzügen bedeckt ist, in 0,5, 1,5 und 3 mm Ent-
fernung von der Platte, wobei eine Art diffuser Strahlung
die Schriftzüge mit zunehmender Entfernung immer ver-
schwommener werden läßt.
Da der Gedanke nahe lag, daß durch die Besonnung eine
ionisierende Wirkung an der Oberfläche erzeugt wird, machte
ich Versuche mit Metallen und anderen Substanzen, wobei
aber auch Inschriften mit Tinte aufgetragen und die Hälfte
der Oberflächen berußt war. Da traten außer schwachem


Fig. 9. Zinkplatte mit Tinte beschrieben und berußt. In der Mitte
ist die Berußung abgewischt.
Wirkungen bei blankem und amalgamiertem Zink, ungemein
kräftige Schwärzungen durch die auf Zink angebrachten und
berußten Inschriften auf. Aber auch andere feine Pulver, wie
Lykopodium, Mehl und Kreide wirken so wie Ruß.
Fig. 9 zeigt eine solche berußte Zinkplatte mit Tinten-
schrift, wo aber in der Mitte die Berußung weggewischt ist.
Diese Versuche gelingen auch ohne Besonnung, machen also-
den Eindruck eines rein chemischen Vorganges.
Mit diesen kräftigen Präparaten konnten aber die strahlen-
den Wirkungen noch besser verfolgt werden. So zeigt Fig. 10
das Bild einer berußten Tintenlinie und eines Punktes, welche
durch einen feinen Spalt, resp. ein kleines Loch auf der Platte
abgebildet wurden.
Ebenso gelang ein Versuch, welcher die Reflexion dieser
Wirkung an der Konvexseite einer Linse sicher nachweisen ließ.
Daß bei all diesen Versuchen sowohl jenen mit besonnten
Substanzen, als auch den in ganz gleicher Weise, aber spontan
wirksamen, eine Ozonokklusion an der Oberfläche vorhanden
ist, konnte mit Jodstärke-Kleisterpapier nachgewiesen werden..
 
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