56
Der Goerz - Doppel -Anastigmat „Pantar“.
gebrochen, daß er in B auf die im Brennpunkt errichtete Bild-
ebene trifft. Der obere Randstrahl OR erfährt zunächst außer an
der ersten Fläche auch an der zerstreuenden Kittfläche Z eine
schwache Ablenkung nach oben und fällt unter verhältnis-
mäßig großem Einfallswinkel auf die sammelnde Kittfläche S.
Dort und an der letzten Fläche erleidet er eine Ablenkung
im entgegengesetzten Sinne, so daß er schließlich die Bild-
ebene unterhalb von B in B‘ trifft. Der untere Randstrahl
fällt im Gegensatz zum oberen unter verhältnismäßig großem
Winkel auf die zerstreuenden und unter kleinem Winkel auf
die sammelnden Flächen; die Folge davon ist, daß er zu
stark nach unten abgelenkt wird und die Bildebene im
Punkte B" schneidet, der ebenfalls unterhalb des Punktes B
liegt. Durch diese Abweichungen des oberen und unteren
Randes entsteht an Stelle eines Bildpunktes ein länglicher
Bildstreifen; diese Erscheinung, welche die Bildschärfe selbst-
verständlich stark beeinflußt, wird Koma genannt.
Die Koma verschwindet, sobald die Linsen in sym-
metrischer Anordnung verwendet werden. Im Einzelsystem
dagegen ist sie nur durch Einführung neuer Kittflächen zu
beseitigen. Die eine dieser Kittflächen muß sammelnd sein
und der für den unteren Strahl zu stark zerstreuend wirkenden
Fläche Z entgegenarbeiten, die andere Kittfläche muß zer-
streuend sein und die zu stark sammelnde Wirkung am
oberen Rande aufheben. Auf diese Weise würde man ein
Einzelsystem erhalten, das aus fünf Linsen zusammengesetzt
wäre, wodurch die Fabrikation erheblich erschwert und der
Preis verteuert würde. Es hat sich jedoch gezeigt, daß schon
durch Einführung einer einzigen sammelnden Kittfläche die
Koma praktisch genügend zu beseitigen ist. Mit dieser
einzigen Kittfläche kann nämlich die zu starke Ablenkung
des unteren Randstrahles völlig korrigiert werden, wTährend
die zu stark sammelnde Wirkung am oberen Rand, die ohne-
hin schon nicht sehr gefährlich war, auf zwei Flächen verteilt
wird, wodurch sich die Abweichung des oberen Strahles re-
duziert, so daß sie praktisch ohne Bedeutung ist. So ent-
steht ein vierlinsiges Einzelsystem, die ,, Pantarlinse “ (Fig. i r),
deren äußere Form der des Doppel-Anastigmaten „Dagor“
ähnlich ist; dadurch sind auch die guten Eigenschaften des
letzteren, die allgemein bekannt sind, dem neuen System er-
halten geblieben.
Die Pantarlinse hat eine Oeffnung von fj 12,5, ihre Hellig-
keit genügt somit noch für Momentaufnahmen bei günstiger
Beleuchtung. Vorzüglich aber eignet sich die Pantarlinse
für Landschafts- und Porträtaufnahmen, sowie, da die Ver-
Der Goerz - Doppel -Anastigmat „Pantar“.
gebrochen, daß er in B auf die im Brennpunkt errichtete Bild-
ebene trifft. Der obere Randstrahl OR erfährt zunächst außer an
der ersten Fläche auch an der zerstreuenden Kittfläche Z eine
schwache Ablenkung nach oben und fällt unter verhältnis-
mäßig großem Einfallswinkel auf die sammelnde Kittfläche S.
Dort und an der letzten Fläche erleidet er eine Ablenkung
im entgegengesetzten Sinne, so daß er schließlich die Bild-
ebene unterhalb von B in B‘ trifft. Der untere Randstrahl
fällt im Gegensatz zum oberen unter verhältnismäßig großem
Winkel auf die zerstreuenden und unter kleinem Winkel auf
die sammelnden Flächen; die Folge davon ist, daß er zu
stark nach unten abgelenkt wird und die Bildebene im
Punkte B" schneidet, der ebenfalls unterhalb des Punktes B
liegt. Durch diese Abweichungen des oberen und unteren
Randes entsteht an Stelle eines Bildpunktes ein länglicher
Bildstreifen; diese Erscheinung, welche die Bildschärfe selbst-
verständlich stark beeinflußt, wird Koma genannt.
Die Koma verschwindet, sobald die Linsen in sym-
metrischer Anordnung verwendet werden. Im Einzelsystem
dagegen ist sie nur durch Einführung neuer Kittflächen zu
beseitigen. Die eine dieser Kittflächen muß sammelnd sein
und der für den unteren Strahl zu stark zerstreuend wirkenden
Fläche Z entgegenarbeiten, die andere Kittfläche muß zer-
streuend sein und die zu stark sammelnde Wirkung am
oberen Rande aufheben. Auf diese Weise würde man ein
Einzelsystem erhalten, das aus fünf Linsen zusammengesetzt
wäre, wodurch die Fabrikation erheblich erschwert und der
Preis verteuert würde. Es hat sich jedoch gezeigt, daß schon
durch Einführung einer einzigen sammelnden Kittfläche die
Koma praktisch genügend zu beseitigen ist. Mit dieser
einzigen Kittfläche kann nämlich die zu starke Ablenkung
des unteren Randstrahles völlig korrigiert werden, wTährend
die zu stark sammelnde Wirkung am oberen Rand, die ohne-
hin schon nicht sehr gefährlich war, auf zwei Flächen verteilt
wird, wodurch sich die Abweichung des oberen Strahles re-
duziert, so daß sie praktisch ohne Bedeutung ist. So ent-
steht ein vierlinsiges Einzelsystem, die ,, Pantarlinse “ (Fig. i r),
deren äußere Form der des Doppel-Anastigmaten „Dagor“
ähnlich ist; dadurch sind auch die guten Eigenschaften des
letzteren, die allgemein bekannt sind, dem neuen System er-
halten geblieben.
Die Pantarlinse hat eine Oeffnung von fj 12,5, ihre Hellig-
keit genügt somit noch für Momentaufnahmen bei günstiger
Beleuchtung. Vorzüglich aber eignet sich die Pantarlinse
für Landschafts- und Porträtaufnahmen, sowie, da die Ver-