Stereoskopische Photographie auf kurze Entfernungen u. s. w.
71
II.
Stereoskopische Abbildung in natürlicher Größe.
Man kann der gegebenen Tabelle eine Anfangszeile bei-
fügen und so zu dem besonderen interessanten Fall gelangen,
wo das Objekt nur um zwei Brennweiten vor den Objektiven
steht, wo das Abbildungsverhältnis 1: r wird, d. h. wo die
Wiedergabe in natürlicher Größe stattfindet. Es ist klar, daß
es sich da nur um kleine Gegenstände handelt, deren Größe
nicht die Maße der Oeffnungen des Stereoskoprahmens über-
schreitet: 5 X 7,5 cm-
Es ist bekannt, daß in diesem Sonderfalle der Gang der
Strahlen zwischen Gegenstand und Bild symmetrisch ist, so
daß das umgekehrte Bild sich ebenfalls um zwei Brennweiten
vom Objektiv entfernt hinter demselben formt. Der Auszug
des Apparates wird also 17 cm, und der Gegenstand kommt
ebenfalls um 17 cm vor die Linsen zu stehen.
Der den Objektiven zu gebende Abstand, um zu 63 mm
63
Abstand der Homologen im Negativ zu gelangen, ist —
= 31,5 mm.
Dieser Fall macht gar keine besondere Objektivplatte
nötig, da die gewöhnliche Platte des Alto-Stereo-Quart mitten
zwischen den beiden Stereoskopobjektiven eine dritte Oeffnung
hat, welche dem langbrennweitigen Objektiv (für die Einzel-
aufnahmen 9X12 bestimmt) zugehört. Diese dritte Oeffnung
63
ist um — = 31,5 mm von jeder der äußeren Oeffnungen ent-
fernt; man braucht also nur die zwei Stereoskopobjektive auf
zwei Nachbarringe zu schrauben und sie nach der Mitte zu
verschieben, wogegen das dritte, für die Einzelaufnahmen
9 X 12 dienende Objektiv, mit seinem Deckel versehen, zum
Verschließen der dritten Oeffnung dient. Ins Innere des
Apparates führt man die lange, stereoskopische Scheide-
wand ein.
Das in diesem einfachen Verfahren erhaltene Stereogramm
eines nahen Gegenstandes bringt jedes Einzelbild genau vor
das Auge, für das es bestimmt ist; die Augen, mit parallel
gerichteten Achsen, besehen das körperliche Bild ohne jede
Mühe oder Ermüdung; das Relief erscheint kaum übertrieben,
und die normale Umrahmung des Stereoskops harmoniert mit
dem Bilde wie mit einer anderen gewöhnlichen stereoskopischen
Aufnahme.
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II.
Stereoskopische Abbildung in natürlicher Größe.
Man kann der gegebenen Tabelle eine Anfangszeile bei-
fügen und so zu dem besonderen interessanten Fall gelangen,
wo das Objekt nur um zwei Brennweiten vor den Objektiven
steht, wo das Abbildungsverhältnis 1: r wird, d. h. wo die
Wiedergabe in natürlicher Größe stattfindet. Es ist klar, daß
es sich da nur um kleine Gegenstände handelt, deren Größe
nicht die Maße der Oeffnungen des Stereoskoprahmens über-
schreitet: 5 X 7,5 cm-
Es ist bekannt, daß in diesem Sonderfalle der Gang der
Strahlen zwischen Gegenstand und Bild symmetrisch ist, so
daß das umgekehrte Bild sich ebenfalls um zwei Brennweiten
vom Objektiv entfernt hinter demselben formt. Der Auszug
des Apparates wird also 17 cm, und der Gegenstand kommt
ebenfalls um 17 cm vor die Linsen zu stehen.
Der den Objektiven zu gebende Abstand, um zu 63 mm
63
Abstand der Homologen im Negativ zu gelangen, ist —
= 31,5 mm.
Dieser Fall macht gar keine besondere Objektivplatte
nötig, da die gewöhnliche Platte des Alto-Stereo-Quart mitten
zwischen den beiden Stereoskopobjektiven eine dritte Oeffnung
hat, welche dem langbrennweitigen Objektiv (für die Einzel-
aufnahmen 9X12 bestimmt) zugehört. Diese dritte Oeffnung
63
ist um — = 31,5 mm von jeder der äußeren Oeffnungen ent-
fernt; man braucht also nur die zwei Stereoskopobjektive auf
zwei Nachbarringe zu schrauben und sie nach der Mitte zu
verschieben, wogegen das dritte, für die Einzelaufnahmen
9 X 12 dienende Objektiv, mit seinem Deckel versehen, zum
Verschließen der dritten Oeffnung dient. Ins Innere des
Apparates führt man die lange, stereoskopische Scheide-
wand ein.
Das in diesem einfachen Verfahren erhaltene Stereogramm
eines nahen Gegenstandes bringt jedes Einzelbild genau vor
das Auge, für das es bestimmt ist; die Augen, mit parallel
gerichteten Achsen, besehen das körperliche Bild ohne jede
Mühe oder Ermüdung; das Relief erscheint kaum übertrieben,
und die normale Umrahmung des Stereoskops harmoniert mit
dem Bilde wie mit einer anderen gewöhnlichen stereoskopischen
Aufnahme.